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Ostuferschutzverband kauft Skulptur von Bildhauer Hans Neumann

Ein Nilpferd in Ammerland

Von Andrea Weber

Münsing, 28.8.2017 – Vor einigen Wochen bekam Bildhauer Hans Neumann aus Münsing überraschend Besuch in seiner Werkstatt. Der Vorstand des Ostuferschutzverbands (OSV) würde sich für den lebensgroßen Stier aus Eichenholz interessieren, der derzeit gemütlich im Hof des Bilderhauers sitzt. Sie hätten es gerne als Objekt für den Münsinger Gemeindebadeplatz in Ammerland, erinnert sich der Bildhauer. Doch Neumann machte ihnen einen neuen Vorschlag: „Ich würde lieber ein Nilpferd fertigen“, denn, so weiß der Künstler aus Erfahrung, „darauf werden Kinder spielen, da sollte das Tier doch runde Formen haben.“

Also ließen sich die Kunstinteressenten vom Künstler überzeugen. Inzwischen hat auch die Gemeinde Münsing ihr Einverständnis erklärt. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, freut sich OSV-Vorsitzende Ursula Skriba. Sie ist von der Idee begeistert: „Hans Neumanns Arbeiten haben so viel Liebenswertes an sich. Sie rühren am Herzen.“ Für den Badestrand, den Familien gerne nutzen, wäre eine Arbeit des Bildhauers deshalb sehr passend, findet Skriba.
 
Hans Neumann ist überzeugte von der Idee des Nilpferds am Starnberger See. Zwar soll es den Rachen gefährlich weit aufreißen, verrät er schon vorweg, doch die Kinder brauchen vor dem „Hippo“ keine Angst haben, obwohl es doch zu den gefährlichen „Big Five“ auf dem afrikanischen Kontinent zählt. Neumann hat schon eine gute Idee, dem Flusspferd seine Aggression zu nehmen. „Dem klemme ich etwas zwischen die Zähne“, verrät er schmunzelnd. Derzeit prüft der OSV drei Modelle aus Ton. Für welches die Entscheidung falle, sei dem Künstler noch nicht bekannt. Aber einen riesigen alten Eichenstamm habe er schon in Aussicht.

Der heute 79-Jährige Künstler ist täglich rührig mit der Kettensäge am Werk. Seine Holz-Skulpturen sind im Landkreis und darüber hinaus begehrt. So hat er aktuell auch den Zuschlag erhalten vier „Trophäen“ für den Umweltpreis 2017 des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen zu gestalten.

Hans Neumann gehört zu den ältesten Teilnehmern an der diesjährigen Kunstmeile Sechs. Die Skulptur „Stier und Bär“, sinnbildliche für den Börsenbegriff „Baisse und Hausse“ werden vom 22. September bis 8. Oktober vor der Raiffeisenbank in der Sauerlacherstraße stehen und sein „Eulenbaum“ im Pfarrgarten der Kirche St. Michael.   
 
Fotos: Andrea Weber


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