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Inklusionstheaterprojekt Arbeitskreis Menschen mit Behinderung

Zeigen, was möglich ist

Von Andrea Weber

Geretsried, 30.6.2017 – Weil das Inklusionstheaterprojekt mit Menschen mit und ohne Behinderung im Jahr zuvor ein solcher Erfolg war, und die Freude groß bei den Initiatoren, wie sehr sich die Mitwirkenden darin engagierten hatten, entschloss sich der Arbeitskreis für Menschen mit Behinderung in Kooperation mit dem Kulturverein „Komische Gesellschaft“ aus Bad Tölz ein zweites Stück für heuer neu aufzulegen. Ein besonderer Dank gilt dem Seniorenheim St. Hedwig in Geretsried, in dessen Saal derzeit die Proben stattfinden können. Am Sonntag, den 2. Juli ist die Premiere des Theaterstücks „Wie die Sonne in das Land Malon kam“ im Pfarrsaal Heilige Familie.

Ein Stück voller Emotionen, in dem es um Gefühlswelten geht, um Einsamkeit, Ablehnung aber auch um den Gemeinschaftssinn und um die Freude. Ein Theaterstück, dass mit nur wenigen Worten für die Schauspieler auskomme, erklärt Regisseurin Ulli Haehn (Komische Gesellschaft). „Ich lese vor und die Darsteller greifen spontan auf und setzen den Inhalt in Bewegung, Gestik und Betonungen um“, erklärt die pensionierte Lehrerin und leidenschaftliche Bühnendarstellerin.

Zum Inhalt: Die Geschichte erzählt von dem Land Malon, das hinter hohen Bergen liegt und wo niemals die Sonne scheint. Die Menschen, die dort leben, sind durch die Finsternis seltsam, feindselig und einsam geworden. Eines Tages kommen zwei Wanderer und erzählen von Sonne, Licht und Wärme. Diese Sehnsucht verändert die Malonen. Wird eines Tages ein Wunder geschehen?

Mobiles und Slow-Motion-Fights

Für das Bühnenstück haben die Mitwirkenden alles selbst entworfen. So schmücken Mobiles aus Papiervögel und Blumen die Kulisse. Um Ausdruckskraft und Darstellung einzustudieren werden Raumläufe, langsame Bewegungsabläufe sogenannte Slow-Motion-Fights geübt. „Dadurch lernen die Darsteller Emotionen zu zeigen“, erklärt Haehn. Heuer wirken neun Menschen mit Behinderung mit. Der Kontakt zu ihnen entstand über „Die Schülerfirma“, ein Verein für Freizeit, Aktives und Soziales, indem Nichtbehinderte behinderten Menschen helfen. Elli Wilfing, Sprecherin des Vereins zur Förderung der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder aus Geretsried spricht aus Erfahrung. „Leider ist eine Gemeinschaftlichkeit in unserer Gesellschaft nicht gewachsen.“ Es werde wohl noch eine Zeit dauern, bis das zur Selbstverständlichkeit wird, vermuten die Initiatoren. Deshalb sei es so wichtig, mit solchen Projekten zu zeigen, was möglich ist. Nun hoffen die Initiatoren auf viele Besucher. „Wer das Theaterstück erlebt, der wird überwältigt wieder heim gehen“, weiß Regisseurin Heahn aus dem vergangenen Jahr.

In den Rollen spielen:

Die Malonen: Michael Baindl, Elias Engers, Monika Jin, Regine Koehl, Sandra Lasni, Stefanie Meyer, Robert Resler, Lucia Schoch, Rosi Schweighofer, Kaspar Seidl, Heidi Steinlechner. Im Gedenken an Michael Seidel, der während der Probenzeit überraschend verstorben ist. Die Wanderer: Florian Keindl, Martin Schröder. Projektidee: Regine Koehl, Arbeitskreis Menschen mit Behinderung und Michael Baindl, Seelsorger für Menschen mit Behinderung im Dekanat Wolfratshausen

Aufführungstermine:

Sonntag, 2. Juli, Beginn 12.30 Uhr, Pfarrsaal Heilige Familie, Geretsried, Johannisplatz 21
Sonntag, 9. Juli, Beginn 15 Uhr, Saal des Seniorenheims St. Hedwig, Geretsried, Adalbert-Stifter-Straße 56
Mittwoch, 12. Juli, Beginn 18 Uhr, Pfarrsaal Petruskirche, Geretsried, Martin-Luther-Weg 13
Sonntag, 16. Juli, Beginn 14.30 Uhr, Kulturhaus Alte Madlschule, Bad Tölz, Schulgasse 3
Sonntag, 23. Juli, Beginn 11.30 Uhr, Pfarrsaal Petruskirche, Geretsried, Martin-Luther-Weg 13

Foto: Michael Baindl


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