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Kulturverein Isar-Loisach: Mitgliederversammlung in der Flößerei in Wolfratshausen

Neuer KIL-Vorstand gewählt

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 29.5.2017 – 2012 gründete sich der Kulturverein Isar-Loisach (KIL). Seither hat sich nicht nur die Mitgliederzahl von 22 auf 44 verdoppelt. Denn mit der wachsenden Anerkennung - vor allem in der Stadt Geretsried - ist auch der Arbeitsumfang der ehrenamtlichen Kulturförderer enorm gestiegen. Der neu gewählte Vorstand blickt selbstbewusst in die Zukunft und kündigte im Rahmen seiner Jahresversammlung in der Gaststätte Flößerei schon weitere Veranstaltungen sowie spektakuläre Aktionen an.

Tammelleo und Weber übernehmen Führung

Wegen beruflichen und familiären Gründen legten Nuray Kalkan und Georg Weidlich ihre Vorstandsämter im Kulturverein Isar-Loisach (KIL) nieder. Die Nachfolgerinnen waren bei der Mitgliedsversammlung am Freitagabend in der Gaststätte Flößerei schnell gefunden: Einstimmig wählten die 21 anwesenden Mitglieder per Akklamation die bisherige kommissarische stellvertretende Vorsitzende Assunta Tammelleo zur Vorsitzenden. Unterstützt wird sie von der neuen Stellvertreterin Andrea Weber, Schatzmeister Klaus Weber und der Schriftführerin Friederike Krüger.

„Kultur hat hier nach wie vor einen schweren Stand und wird im Vergleich zu Sportvereinen oder sozialen Organisationen deutlich weniger bezuschusst“, bilanzierte Tammelleo. Dabei hat sich seit der Gründung des Vereins vor fünf Jahren nicht nur die Mitgliederzahl von 22 auf 44 verdoppelt, sondern auch die Aktivitäten mehr als verdreifacht. Zu den größten Erfolgen zählen zweifellos die Etablierung des Kleinkunstfestivals „PiPaPo“ in der Geltinger Kulturbühne Hinterhalt sowie an Spielorten im Stadtzentrum von Geretsried sowie die „Rettung“ des letztjährigen Geretsrieder Kulturherbstes. Wie berichtet stellten die KIL-Mitglieder nach der überraschenden Insolvenz des Veranstalters Florian Zwipf-Zaharia in kurzer Zeit ein anspruchsvolles Ersatzprogramm auf die Beine und sorgten dafür, dass viele von der Absage bedrohten Veranstaltungen doch noch stattfinden konnten.

Sponsoren gesucht

Diese Energieleistung dürfte einer der Hauptgründe sein für die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit des KILs von Seiten der Geretsrieder Stadträte und des Bürgermeisters. Dass die von der Stadt bewilligten Zuschüsse stetig stiegen, scheint da nur konsequent zu sein. So werden die kommenden „Geretsrieder Kulturtage PiPaPo“ (18. bis 26. November) mit 25 000 Euro gefördert. Doch so sehr sich die KIL-Mitglieder auch über diesen Betrag freuen, er erschwert auch die Sponsorensuche. „Viele Unternehmen glauben, dass damit alle Ausgaben gedeckt sind und ihre finanzielle Unterstützung nicht mehr notwendig ist“, erklärte Tammelleo. Dabei sind die Ausgaben für Plakatdruck, Gagen, Requisiten, Catering, Künstler-Betreuung und Werbe-Aktionen nicht zu unterschätzen. Hinzu kommen unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Obwohl der KIL ein in Geretsried eingetragener Verein ist, erstrecken sich die Aktivitäten weit über die Stadtgrenzen hinaus. Bewährt hat sich vor allem die Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Wolfratshausen. Jüngster Beweis: die Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung in der Loisachhalle, bei der prominente Künstler und Schulen an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnerten. Dr. Sybille Krafft, Vorsitzende des Historischen Vereins und des Waldramer Badehausvereins kündigte an, auch in Zukunft mit dem KIL zu kooperieren. Möglich sei dies beispielsweise bei einer Wiederbelebung der „Wolfratshauser Wohnzimmerkonzerte“, die zum Beispiel auch im Waldramer Badehaus stattfinden könnten.

Sirenenchor singen am Firmenlauf

Wer die KIL-Mitglieder in Aktion sehen will, hat dazu beim Oberland Firmenlauf am Mittwoch in Geretsried Gelegenheit. Sie werden in auffälligen Kostümen mitlaufen und als vielstimmiger Sirenenchor auf der Showbühne auch drei Lieder zum Besten geben. Danach gehen die Vorbereitungen für das mittlerweile sechste PiPaPo-Festival, das diesmal unter dem Motto „In der Nachbarschaft“ vom 18. und 26. November stattfinden wird, in die Schlussphase.

Foto: Peter Herrmann


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