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Kunstausstellung in der Aussegnungshalle in Geretsried

Vergänglichkeit und Neues

Von Andrea Weber

Geretsried, 1.11.2016 – An einem ungewöhnlichen Ort sind derzeit Kunstobjekte regionaler Künstler ausgestellt. Zum Thema „Vergänglichkeit und Neues“ zeigen 14 Künstler ihre Werke in der Aussegnungshalle des Geretsrieder Friedhofs noch bis 15. Dezember. Was bedeutet Vergänglichkeit, was bedeutet Neues? Oder stellt sich eher die Frage: „Wie finden wir den Zugang dazu?“ Pfarrer Georg Bücheler glaubt den Weg zu kennen: Für ihn spielt die Zeit eine maßgebliche Rolle. „Unser Leben ist eine Fortsetzungsgeschichte“.

Bücheler zitierte außerdem den Musiker John Cage, der am Ende seines Lebens schrieb „Musik und Kunst habe den Sinn den Geist zu reinigen“. Am Donnerstagabend wurde die zweite Kunstausstellung unter dem Titel „Vergänglichkeit und Neues“ in der Aussegnungshalle des Geretsrieder Friedhofs vor zahlreichen Gästen eröffnet. Bei seiner Begrüßungsrede nahm auch Gerhard A. Meinl, dritter Bürgermeister der Stadt Geretsried, Bezug zur Kunst. Mozarts Requiem sowie Albrecht Dürers berühmtes Bild „Ritter, Tod und Teufel“ seien „Urbilder unserer Kultur, die für das Leben, die Vergänglichkeit und den Tod stehen.“

Er bedankte sich bei den Initiatoren Pfarrer Bücheler und Kulturreferentin Anita Zwicknagl. Meinl: „Ich halte diese Idee für mutig und bin begeistert über die Kulturleistung unserer Stadt.“  
Wie nahe der Tod an diesem Ort ist, wie emotional die Musik dazu klingt, das präsentierten Anna-Theresa und Johannes Buxbaum. Mit Robert Schumanns Stück „Abschied“ aus den „Waldszenen“ eröffneten sie den offiziellen Teil der Vernissage und mit Schumanns „Mondnacht“ ließen sie ihn ausklingen.

So vielfältig ist Ausdruckskraft

Wie vielfältig künstlerische Ausdruckskraft zu den Themen Leben und Tod sein kann, erschloss sich bei einem Rundgang der Ausstellung. Stefanie von Quasts drei glasgerahmte Bildinstallationen aus Farbe, Seide und Gaze zeigt religiöse Motive der Schöpfungsgeschichte. Lucia Plaschka zerstört grüne Glasflaschen und lässt aus den Scherben neue Bildmotive entstehen. „Ich bin nur in ein anderes Zimmer gegangen…“, bekannte lyrische Texte über den Tod stellt Birgit Haas-Heinrichs in Kalligrafie dar. Malerin Birgit Klemens glaubt an „Every End Has A New Beginning“, so der Titel eines ihrer Bilder. Daniela Koeglers künstlerischer „Lebensatem“ will alles durchfluten, auch das ist ein Bildmotiv. Maria Neumanns klassische Malerei von Wald und Flur, hierauf kann man die Vergänglichkeit in der Natur deutlich sehen. Wolfram Weißes „Gegensätze“, so der Titel seines Diptychons, erschrecken und befreien zugleich.

Franz Blecha widmet dem Kreuz eine rote Rose auf einem seiner Bilder. Gabriele Hüttls Fotografien zeigen Szenen aus Havanna. Hier bröckelt das Mauerwerk – auch eine Form von Vergänglichkeit. Für Andrea Mähner ist die „Ordnung das halbe Leben“ in ihren aus feinen Haaren gestickten Objekten. Christina Carlotta Wittum stellt mit ihrer Ton-Skulptur den Lebensbeginn dar, eine Metamorphose in vier Phasen zeichnet Katharina Andreé nach und Bildhauerin Claudia Schneider sucht aus Stein gemeißelt nach dem Gleichgewicht von „Yin und Yan“. Die Skulpturen von Hans Neumann und Stefanie von Quast  sollte man bei Tageslicht besichtigen.

Die Ausstellung endet am 15. Dezember.      

Foto: Andrea Weber


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