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Frauen in Führungspositionen bei Tyczka Totalgaz Geretsried

Qualität statt Quoten

Von Andrea Weber

Geretsried, 26.10.2015 – Bei Tyczka Totalgaz wird nicht nach Quoten geregelt, hier werden Unternehmenswerte gelebt. In diesem Unternehmen ist es daher selbstverständlich, dass Frauen in Führungspositionen tätig sind und zwar auf allen Ebenen und in verschiedenen Positionen, vom Außendienst bis zur Geschäftsleitung. Wir von Oberland stellen zwei Frauen in Führungspositionen vor, die genau wissen, welche Voraussetzungen das Flüssiggas-Unternehmen aus Geretsried schafft, um Frauen gleichberechtigt in einer sonst eher traditionell männlich dominierten Technikwelt zu behandeln. 

Die Zahlen im Unternehmen sprechen für sich: 20 Prozent Frauen sind bei Tyczka Totalgaz in Deutschland in Führungspositionen.  Das heißt, der Führungskräftekreis des Flüssiggasherstellers besteht aus knapp 70 Personen, davon ist jede 5. Person eine Frau, und das zieht sich durch von der Teamleitung, über Abteilungsbevollmächtigte bis zur Geschäftsleitung. Frauen als Führungskräfte sind in diesem Unternehmen längst Selbstverständlichkeit. Im Außendienst sind überwiegend Männer beschäftigt, aber auch hier zeigt die aktuelle Entwicklung, dass Frauen beim direkten Kundenkontakt durchaus sehr erwünscht sind. Warum das so ist, weiß Geschäftsführerin Petra Breitkreutz: „Die Mischung macht es. Frauen antizipieren Themen anders. Frauen gehen anders auf Kunden zu. Ja, es ist sogar der Wunsch der Männer, dass mehr Frauen im Außendienst mitarbeiten sollen.“

Diese gleichberechtigte Ausgewogenheit lebt die Geschäftsleitung von Tyczka Totalgaz bereits vor. Seit 1. Januar 2014 leitet die gebürtige Potsdamerin Petra Breitkreutz zusammen mit Markus Eder das Unternehmen. Sie ist die erste Frau in dieser Position. Breitkreutz kennt den Unternehmensbereich aus dem Eff-Eff. Vor 39 Jahren begann ihr Werdegang bei Total Deutschland in Berlin mit der Ausbildung zur Wirtschaftskauffrau. Später, als Mutter eines Sohnes und einer Tochter, studierte sie berufsbegleitend Betriebswirtschaft. Ihre langjährige Erfahrung und ihre umfangreiche Kenntnis über das Unternehmen setzt sie als Geschäftsführerin am Hauptsitz in Geretsried ein. Sie ist verantwortlich für die Unternehmensbereiche Technik, IT, Controlling, Finanzen/Einkauf, Werke und für die Stabsstelle Sicherheit/Umwelt/Qualität.

Die Erziehung der Kinder von beiden Elternteilen gehört heute zur Normalität
Dass es einen Paradigmenwechsel in Bezug auf die Führungskultur gibt, das hat Petra Breitkreutz mit dem Wechsel von Berlin nach Bayern erlebt. In Berlin habe es Diskussionsbedarf gegeben, wenn Männer sich bei der Erziehung der Kinder mit einbringen wollten, sagt sie. Dagegen sei sie überrascht gewesen, dass dieses Thema am Geretsrieder Standort längst eine Selbstverständlichkeit ist. Geschäftsführer Markus Eder, selbst Familienvater, will stets Lösungen für Frauen und Männer hinsichtlich der Kindererziehung finden. „Hier lebt die Geschäftsleitung vor, dass es heute zur Normalität gehört, wenn sich beide Elternteile die Erziehung der Kinder teilen wollen.“ Die Basis dafür sind flexible Arbeitszeitmodelle, die Tyczka Totalgaz seinen Mitarbeitern bietet (wir berichteten).

Astrid Gövert ist in einer Führungsposition auf Geschäftsleitungsebene tätig. Gövert leitet die Abteilung Marketing und Kommunikation und vertritt das Unternehmen als Pressesprecherin nach außen. Gövert ist in München aufgewachsen und lebt heute in Geretsried. Sie hat Verlagskauffrau gelernt, im Anschluss berufsbegleitend die Bayerische Akademie für Werbung besucht und hat mit dem Diplom zur Kommunikationswirtin abgeschlossen. Seit 1995 ist sie im Unternehmen.     

Wer sagt "ich will vorankommen", der soll das auch tun können
Um die Mitarbeiter – unabhängig von Alter und Geschlecht – optimal zu fördern, bietet Tyczka Totalgaz Weiterbildungsangebote in fachlicher und sozialer Kompetenz. „Wer bei uns selbstbewusst von sich sagt, „Ich will vorankommen“, der soll das auch tun können“, erklärt Gövert. Beim letzten Intensiv-Förderworkshop, der jährlich einmal angeboten wird, war die Teilnehmeranzahl der Frauen höher als 50 Prozent, weiß die Marketing-Chefin. In dem Workshop haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, unter Beobachtung der Geschäftsführung und geschulten Beratern, ihre Stärken und Schwächen zu ermitteln. Auch hier wird Offenheit, Vertrauen und eine konstruktive Fehlerkultur gelebt. In einer Nachbetrachtung wird mit dem Mitarbeiter über sein Potential und seine Kompetenzen gesprochen.
Sicheres Selbstvertrauen und Teamkompetenz sind das A und O für die eigene Karriere und somit für den Erfolg eines Unternehmens, so die Meinung der beiden Führungskräfte Breitkreutz und Gövert – und das gilt für Mann und Frau gleichermaßen.

Fotos: Tyczka Totalgaz

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