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NACHRICHT

2. Internationale Konferenz zur Berglandwirtschaft

Staatssekretär Dr. Gerd Müller kündigt in Ettal Konferenz im Frühjahr 2011 im Landkreis Garmisch-Partenkirchen an.

Käserei Ettal

Die Schaukäserei Ettal war am Donnerstag dieser Woche Schauplatz einer intensiven und interessanten agrarpolitischen Diskussion mit dem Schwerpunkt Berglandwirtschaft. Auf Einladung von Landrat Harald Kühn war dazu der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Gerd Müller, angereist, um mit Vertretern von Landwirtschafts-Organisationen zu sprechen. Solche Zusammenkünfte sind von großer Bedeutung, um im Vorfeld weitreichender agrarpolitischer Weichenstellungen 2013 in Brüssel die Anliegen der Berglandwirtschaft in die politische Entscheidungsfindung einzubringen.

Landrat Kühn betonte, dass es im kommenden Jahr ganz darauf ankommt, durch Überzeugungsarbeit sicherzustellen, dass die Berggebiete bei der Verteilung der knapper werdenden Fördermittel eine Sonderbehandlung bekommen, damit in Berggebieten bei knapper werdenden Gesamtmitteln Landwirtschaft überhaupt aufrecht erhalten werden kann. Auch Bundestagsabgeordneter Alexander Dobrindt unterstrich, wie wichtig es sei, jetzt Einfluß zu nehmen, um nach 2013 eine für Berggebiete günstige Agrarpolitik zu bekommen.

Regionale Herkunft besser schützen

Staatssekretär Dr. Müller beschrieb den momentanen Stand der Diskussion in Brüssel, der für den Alpenraum viele Chancen enthalte. Unter anderem sei  auch vorgesehen, die regionale Herkunft besser zu schützen als bisher. Im Gespräch sei auch ein Prämiumsiegel für Produkte aus der Berglandwirtschaft.

Gleichzeitig kündigte er mit Blick auf Landrat Kühn an, dass im kommenden Frühjahr erneut  eine internationale Konferenz zum Thema Berglandwirtschaft  im Landkreis Garmisch-Partenkirchen stattfinden wird. Spätestens dann wird die heiße Phase der agrarpolitischen Entscheidungsfindung für Europa eingeläutet. Dr. Müller berichtete, dass es nach derzeitigem Stand der Beratungen zu keinen Kürzungen der Mittel für die Berglandwirtschaft kommen werde. Weiterhin gibt es Bestrebungen, die „Förderkulisse“ ab 2013 für die Berglandwirtschaft zu verbessern.


Almwirtschaftlicher Verein in Brüssel 

Die Diskussion hatte beispielsweise die Bewertung der Buckelwiesenförderung und die Regionalvermarktung („Veredelungsschiene“) zum Thema. Im heutigen Zeitalter sei es nach Einschätzung von Teilnehmern zudem wichtig, auch im ländlichen Bereich, selbst wenn es sich nur um ein Anwesen handelt, über einen Breitbandanschluss  zu verfügen. Besondere Beachtung fand der Bericht von Josef Glatz über die Aktivitäten des Almwirtschaftlichen Vereins während der jüngsten Reise nach Brüssel, wo man "mit offenen Armen" empfangen worden sei. Es bestehe nun eine reelle Chance, für die neue Programmplanungsphase 2014-2020 eine eigenständige Bergbauernpolitik in Brüssel zu installieren.

Kreisobmann Nikolaus Onnich vom Bayerischen Bauernverband und der Kreisvorsitzende des Bundes der Deutschen Milchviehhalter, Josef Leis, sprachen sich während der Veranstaltung für eine Zusammenarbeit auf Landkreisebene aus, um gemeinsam die Belange der Bauernschaft zu vertreten.

Insgesamt eine „interessante und lebhafte Diskussion“, für die sich der Landrat bei allen Gästen bedankte.

Foto von links nach rechts: Johann Leis (Bund der Deutschen Milchwirtschaft), Nikolaus Onnich, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Kreisbäuerin Christine Singer, Staatssekretär Gerd Müller, Bundestagsabgeordneter Alexander Dobrindt, Landrat Harald Kühn, Anton Speer (Betriebsleiter der Schaukäserei), Bezirksalmbauer Josef Glatz und Ettals Bürgermeister Josef Pössinger.

 

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