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110 Jahre Burschenverein Münsing

1400 Teilnehmer am großen Festzug der Fahnenweihe

Von Benjamin Engel

Münsing, 5.6.2018 - So intensiv wie sie begonnen haben, sind die Feierlichkeiten in Münsing zu Ende gegangen: Zum Festzug beim Burschenfest zogen 1400 Mitglieder von 60 Vereinen in Tracht durch das Dorf am Ostufer des Starnberger Sees. Damit hatte die viertägige Feier anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Münsinger Burschenvereins ihren Höhepunkt erreicht. Dessen Vorsitzenden Johannes Schmid freute besonders, dass der Himmel mit wenigen Wolken typisch weiß-blau erstrahlte. „Bis jetzt war es wunderbar“, berichtete er. „Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter.“

Fahnenweihe am Feldgottesdienst

Weil es trocken blieb, konnte auch die zum Fest eigens restaurierte Fahne nach dem Feldgottesdienst neu geweiht werden. Das 105 Jahre alte Vereinsstück symbolisiert das Gemeinschaftsgefühl der Mitglieder. Auf der Vorderseite reichen sich zwei Münsinger Burschen auf dem Kammerloh im Norden des Dorfes die Hand. Im Hintergrund ist Münsing mit Kirche, Bergen und Starnberger See zu sehen. Die Heilige Maria im Rosenkranz ziert die Rückseite.

Die Rolle der Fahnenmutter

Wie zur Weihe üblich, übernahm Annemarie Pfatrisch die Rolle der Fahnenmutter. Laut Schmid sei sie gleichsam Patin der Fahne und kümmere sich um deren Erhalt. Als Fahnenbraut agierte Anna Hofner. „Sie ist die Vertreterin der Mädchen im Burschenverein“, erklärte Schmid. 1975 hatten sich die ledigen weiblichen Dorfbewohner erstritten, auch Vereinsmitglieder werden zu dürfen. Der Burschenverein Beuerberg-Herrnhausen übernahm die Patenschaft der Fahne. Nach der Zeremonie marschierten dessen Mitglieder im Festzug mit. Dessen Spitze bildete die Musikkapelle Münsing. Die Ammerlander Feuerwehr präsentierte ihre historische Löschleiter. Unter den Teilnehmern waren Burschenvereine aus ganz Oberbayern. In der Ehrenkutsche saß Münsings Bürgermeister Michael Grasl, was eher außergewöhnlich ist. Denn bei Festivitäten im Ort läuft der Tubist am liebsten in den Reihen der Holzhauser Musikkapelle mit.

„Intensiver Festauftakt"

Als „intensiv“ bezeichnete Bürgermeister Grasl den Auftakt der Festtage mit dem Bieranstich am Donnerstag. Zur Gaudi der Gäste maßen sich Zweierteams im Wiagsoagschneidn, also darin mit der großen Säge möglichst schnell eine Scheibe von einem Baumstamm abzutrennen. Laut dem Münsinger Burschenvereinsvorsitzenden Schmid stellten vier Vereine – die Burschen aus Beuerberg, Münsing, Höhenrain und die Burschenschaft Germering – jeweils drei Zweierteams. Der Burschenverein Beuerberg gewann, die Münsinger wurden dritte. Fortgesetzt wurden die Feiern mit dem “Börsenfieber“ am Freitag. Die Getränkepreise richteten sich nach der Nachfrage. Die drei Liedermacher und Kabarettisten Keller Steff, Roland Hefter und Michi Dietmayr traten am Samstag als „3 Männer nur mit Gitarre auf“. Wie Schmid berichtete, sei das Festzelt an allen Tagen gut besucht gewesen. Genauso freute sich Münsings Bürgermeister Michael Grasl über vier gelungene und „erfolgreiche“ Festtage. „Es ist alles bestens und friedlich gelaufen“, schilderte er. Und nach all dem Organisationsstress ließen die Münsinger Burschen die besondere Feier am Sonntag zünftig ausklingen.

Fotos: Benjamin Engel

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