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Bachs „Weihnachtsoratorium“ in Tutzing

Jauchzet, frohlocket

Von Ferdinand Goslich

Tutzing, 8.12.2016 - Für alle, die sich schon unbandig auf das Christfest freuen, hier ein heißer Tipp: Johann Sebastian Bach bringt in seinem „Weihnachtsoratorium“ dieses Gefühl der frohen Erwartung meisterhaft zur Geltung. „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage“ – schon mit diesen Worten beginnt das Werk. Im Konzert am 4. Adventssonntag, 18. Dezember, um 19 Uhr wird es in der Pfarrkirche St. Joseph in Tutzing aufgeführt (Kirchenstraße 10). Helene von Rechenberg dirigiert den Tutzinger Kirchenchor St. Joseph und ein Ensemble mit historischen Instrumenten.

In Bachs Weihnachtsoratorium kommen bekannte Melodien vor wie „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, aber meist mit anderem Text belegt und zu wunderschönen Chorälen umgeformt. Die Arie „Bereite dich Zion“ ist auch so eine Passage, die jedem gleich im Ohr klingt. In Tutzing sind die Kantaten I, II und III zu hören. Sie haben die Ereignisse um Christi Geburt am ersten, zweiten und dritten Weihnachtstag zum Inhalt.

Die Dirigentin Helene von Rechenberg hat vier renommierte Solosänger gewonnen:

  • Mechthild Kiendl (Sopran) gastierte u. a. bei den Bach-Festspielen in Schaffhausen und Ansbach, sang Produktionen mit dem ZDF und ARTE in Mainz, Aufnahmen für BR 4 Klassik mit der Harfenmesse von Harald Feller aus Feldafing. Sie gab Konzerte mit den Regensburger Domspatzen, gastierte im Dom von Riga, sang Bachkantaten in Changzhou in China und trat bei Liederabenden in München, Regensburg, Lyon und Straßburg auf.
  • Daniela Treffner (Mezzosopran) wirkte bei großen Aufführungen wie Verdi-Requiem oder der Missa Solemnis von Beethoven mit. Die Kärntnerin gab auch Liederabende, u.a. in Frankreich, Italien und Japan.
  • Alfons Brandl (Tenor) war 25 Jahre lang Mitglied des bekannten Gesangsensembles „Die Singphoniker“. Nun singt er als Solist Werke der alten Musik, die oratorischen Partien bei Bach oder etwa den “Schwan” in Carl Orffs “Carmina Burana”, den er u.a. mit dem Symphonieorchester des BR unter Ricardo Muti in der Philharmonie am Gasteig interpretiert hat.
  • Peter Cismarescu (Bass) arbeitete u.a. mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer oder dem Münchener Kammerorchester, trat im Prinzregententheater, im Staatstheater am Gärtnerplatz oder der Laeiszhalle in Hamburg auf.

Helene von Rechenberg ist Kirchenmusikerin und Konzertorganistin mit reger internationaler Konzerttätigkeit. Als Dirigentin liegt ihr besonders die „Alte Musik“ am Herzen. Vor zwei Jahren etwa führte sie mit ihrem Kirchenchor St. Joseph die „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi auf. In allen Konzerten mit barocker Musik wurde mit „historischen Instrumenten“ musiziert. Der Klang sei viel transparenter, feiner und auch obertonreicher, sagt Helene von Rechenberg. Im Umfeld von Bach wurde ein Halbton tiefer gespielt, was viele anstrengende Chorpassagen entschärft.

Zum ersten Mal wurde das Weihnachtsoratorium in Leipzig aufgeführt. Der Thomanerchor sang die einzelnen sechs Teile in jeweils einem Gottesdienst zwischen Weihnachten 1734 und dem Epiphaniasfest 1735.  Geprägt wird das Werk von feierlichen Eröffnungs- und Schlusschören, dem Text des Neuen Testaments, freien Dichtungen aus der Hand von Christian Friedrich Henrici alias Picander, mit dem Bach häufig zusammengearbeitet hat, sowie von Choraltexten, unter anderem von Paul Gerhardt und Martin Luther.

Datum, Uhrzeit

4. Adventssonntag, 18. Dezember 2016, um 19 Uhr

Ort

Pfarrkirche St. Joseph, 82327 Tutzing, Kirchenstraße 10

Preise

22 und 17 Euro (ermäßigt 17 und 12 Euro)

Karten

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