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„Musical Moments“, Loisachhalle, Wolfratshausen

Mirakel, Klamauk und Spektakel

Von Andrea Weber

Wolfratshausen, 9.1.2017 – Erneut konnte das Ensemble um Espen Nowacki mit „Musical Moments“  in der ausverkauften Loisachhalle überzeugen, in gleicher Besetzung, aber mit neuem Programm. Mit der Show waren sie schon im Januar 2016 in Wolfratshausen zu Gast. Märchehafte Melodien aus Cats, Queen, den Blues Brothers und vieles mehr. Dieses dreistündige Bühnenerlebnis ist ein Heimspiel, denn Tänzer und Choreograf ist der Wolfratshauser Dominik Halamek, der mit seinen Bühnenpartnern dem bunten Spektakel mit zeitgenössischem Tanz den letzten Schliff gab. 

„Ein bisschen was fürs Herz, ein bisschen Klamauk und Mirakel, Krawall und Spektakel“ – die Welt der Musicals ist bunt, schillernd, mitreißend. Bei „Musical Moments“ sitzt man in Reihe eins gefährlich. Denn unversehens holte sich Frontmann Nowacki für das berühmte Liebeslied „Maria“ eine junge Dame aufs Podium, die sich einem schmachtenden Liebesbeweis auf Knien mit Handkuss über sich ergehen lassen musste. Nicht viel besser erging es kurze Zeit später einem jungen Mann, der sich einer musikalischen Zahnbehandlung ausgeliefert sah.

Bei diesem Medley-Abend wird nun mal nicht alles brühernst genommen. Zwischen den Originaltiteln, in deutscher Fassung im Halbplayback gesungen, wurden Späßchen gemacht oder das Publikum erschreckt, durch düstere Gestalten, die sich von hinten aus dem Dunkeln anschlichen. So war die Überleitung vom „Tanz der Vampire“ zu Micheal Jacksons „Thriller“ ein kribbelndes Vergnügen fürs Publikum.

Aufreizend parodiert: Wolfratshauser Dominik Halamek tanzt „Dirty Dancing“

Aber auch leise Töne schlugen die Solisten an, etwa bei der deutschsprachigen Fassung des berührenden „Don’t cry for me Argentina“. Am Ende eines dreistündigen Musical-Erlebnisses durften sich dann alle Saalgäste erheben und mit den Hüften auf den „Wiki-Waki-Boogie“ aus Espen Nowakis Kindermusical wackeln. Das gefiel den Wolfratshausern, denn danach wollten sie sich bis zum Ende nicht mehr setzen, tanzten, klatschen und sangen fröhlich. Diese Musik reißt aber auch mit, denn wer kennt sie nicht, die Ohrwürmer der Blues Brothers, die Rocksongs von Queen, den heißen Merengue „Time Of My Live“ aus „Dirty Dancing“, aufreizend und überzogen parodiert à la Patrick Swayze von Dominik Halamek mit Partnerin.

Espen Nowacki hat ein Ensemble mit hervorragenden Profi-Musical-Darstellern aus ganz Deutschland um sich versammelt, die mit kraftvollen Stimmen, ausdrucksvollem Tanz und permanenten Kostümwechseln in ein, wie eingangs versprochen, mitreißendes Schauspiel aus Mirakel, Klamauk und Spektakel verführten.

Fotos: Andrea Weber

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