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Einweihung der Flößerdenkmäler in Wolfratshausen

Viel Stahl und Holz

Von Benjamin Engel

Wolfratshausen, 28.7.2017 – Die Ansprachen im Freien bleiben am Mittwochvormittag knapp. Zu stark regnet es zwischen 10 und 11 Uhr in Wolfratshausen. So spricht nur Diakon Christian Horak den Segen zur offiziellen Einweihung für die beiden Flößerdenkmäler auf der Verkehrsinsel im Gewerbegebiet am Hans-Urmiller Ring und vor dem Weidacher Gasthaus Grüner Baum. Die restliche Gruppe von rund 20 Personen – darunter Stadträte, Mitarbeiter der Wolfratshauser Stadtverwaltung, die beiden Künstler und Flößer Josef Seitner – versucht sich mit Schirmen so gut es geht vor den im Stakkato prasselnden Regentropfen zu schützen. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) verzichtet auf sein Grußwort im Freien gleich ganz. Lieber flüchten sich alle möglichst schnell ins Warme und Trockene der Gaststube im Grünen Baum.

Dort spricht Heilinglechner nur wenig später von der Ausgangsidee, Wolfratshausen als internationale Flößerstadt präsenter zu machen. „An der Garmischer Autobahn weisen wir zwar mit einem Schild darauf hin, aber wer den Zubringer runterfuhr, wusste dann nicht, ob er in der Flößerstadt war oder nicht“, sagt er. Das soll sich mit Hilfe der beiden ungleichen Denkmäler – eines aus viel Stahl, das andere rein aus Holz – ändern. Und zumindest beim vier Tonnen schweren Denkmal am Kreisverkehr - es steht dort seit 11. Mai - hat es schon weit über die Grenzen von Wolfratshausen hinaus geklappt.

Der verzinkte Flößer, der als Relief aus einer vier Meter hohen und drei Zentimeter dicken patinierten Stahlplatte über drei Eichenstämmen ragt, hat es auf das Titelbild in der Juli-Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift für Metallgestalter Hephaistos geschafft. Davon berichtet der 54-jährige Memminger Künstler Jürgen Batscheider. Er hatte sich in einem vom Verein Lebendige Altstadt (LAW) ausgeschriebenen Wettbewerb mit seinem Entwurf unter 15 Künstlern durchgesetzt. Zeitgleich gewann er im Vorjahr noch einen zweiten von der Lufthansa organisierten Wettbewerb für das Denkmal. Er fertigte eine aus 149 vergoldeten Einzelteilen zusammengefügte Kugel mit fünf Metern Durchmesser, die in Le Vernet in den französischen Alpen an die Opfer des Germanwings-Flugs vom 24. März 2015 erinnern soll.

Wie der ausgebildete Holzbildhauer Batscheider erklärt, habe er die Figur des Flößers gemeinsam mit dem Schlosser Kurt Übele mit einem Wasserstrahlschneider bei einem Druck von 4000 Bar aus der Platte geschnitten. Er arbeite viel mit Metall und Stahl, weil die Materialien einfach beständiger als Holz seien. Und doch hat er für das Flößerdenkmal drei geschälte Eichenstämme von Bäumen aus dem Memminger Stadtwald verarbeitet. Die symbolisieren ein Floß, sollen, weil sie gekrümmt sind aber auch die Bewegung des Wassers erfahrbar machen, wie der Künstler auf Nachfrage verrät.

Dagegen besteht die Skulptur des Flößers mit der geschulterten Hack, einer Axt, vor dem Gasthaus Grüner Baum rein aus Holz. Der Grainauer Holzbildhauer Sebastian Buchwieser hat dafür einen 2,50 Meter langen Lärchenstamm mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern bearbeitet – daheim in seiner Werkstatt und während des Deutschen Flößertages im Mai mit der Motorsäge direkt vor der Wolfratshauser Loisachhalle. Wie der 53-jährige erklärt, hätten sein Heimatort und die Flößerstadt im Norden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen die Lage an der Loisach gemeinsam. „Das Lärchenholz stammt aus Biberwier.“ In der Tiroler Gemeinde habe die Loisach ihren Ursprung.

Sebastian Buchwieser stammt aus einer Holzbildhauerdynastie. Sein Vater Karl übt das künstlerische Handwerk ebenfalls aus, hat im Vorjahr eine Krippe eigens für das Werdenfels Museum in Garmisch-Partenkirchen angefertigt. Der Sohn arbeitet zudem noch als Bergführer. Wie er sagt, habe er die städtische Tourismusmanagerin Gisela Gleißl in der Kletterhalle kennengelernt. So sei der Kontakt mit der Stadt Wolfratshausen entstanden.

Finanziert wurde die Skulptur von Buchwieser durch den Innenstadtfonds. 50 Prozent der Kosten übernahm die Stadt, für die andere Hälfte kamen der Verein Lebendige Altstadt (LAW), der Werbekreis, die Unternehmervereinigung Wolfratshausen (UWW), der Verein Flößerstraße sowie die Flößer Franz und Josef Seitner auf. Wie Bürgermeister Heilinglechner erklärt, habe das Denkmal laut Vorgabe höchstens 25000 Euro kosten dürfen. Der Preis sei eingehalten worden. Hinzu kämen lediglich noch die Kosten für die Arbeit des Bauhofs bei der Aufstellung im Mai. „Viele haben seitdem die schöne Skulptur bewundert.“

Die Bewegung des Wassers

Wie der ausgebildete Holzbildhauer Batscheider erklärt, habe er die Figur des Flößers gemeinsam mit dem Schlosser Kurt Übele mit einem Wasserstrahlschneider bei einem Druck von 4000 Bar aus der Platte geschnitten. Er arbeite viel mit Metall und Stahl, weil die Materialien einfach beständiger als Holz seien. Und doch hat er für das Flößerdenkmal drei geschälte Eichenstämme von Bäumen aus dem Memminger Stadtwald verarbeitet. Die symbolisieren ein Floß, sollen, weil sie gekrümmt sind aber auch die Bewegung des Wassers erfahrbar machen, wie der Künstler auf Nachfrage verrät.

Lärchenholz aus Biberwier

Dagegen besteht die Skulptur des Flößers mit der geschulterten Hack, einer Axt, vor dem Gasthaus Grüner Baum rein aus Holz. Der Grainauer Holzbildhauer Sebastian Buchwieser hat dafür einen 2,50 Meter langen Lärchenstamm mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern bearbeitet – daheim in seiner Werkstatt und während des Deutschen Flößertages im Mai mit der Motorsäge direkt vor der Wolfratshauser Loisachhalle. Wie der 53-jährige erklärt, hätten sein Heimatort und die Flößerstadt im Norden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen die Lage an der Loisach gemeinsam. „Das Lärchenholz stammt aus Biberwier.“ In der Tiroler Gemeinde habe die Loisach ihren Ursprung.

Sebastian Buchwieser stammt aus einer Holzbildhauerdynastie. Sein Vater Karl übt das künstlerische Handwerk ebenfalls aus, hat im Vorjahr eine Krippe eigens für das Werdenfels Museum in Garmisch-Partenkirchen angefertigt. Der Sohn arbeitet zudem noch als Bergführer. Wie er sagt, habe er die städtische Tourismusmanagerin Gisela Gleißl in der Kletterhalle kennengelernt. So sei der Kontakt mit der Stadt Wolfratshausen entstanden.

Finanziert wurde die Skulptur von Buchwieser durch den Innenstadtfonds. 50 Prozent der Kosten übernahm die Stadt, für die andere Hälfte kamen der Verein Lebendige Altstadt (LAW), der Werbekreis, die Unternehmervereinigung Wolfratshausen (UWW), der Verein Flößerstraße sowie die Flößer Franz und Josef Seitner auf. Wie Bürgermeister Heilinglechner erklärt, habe das Denkmal laut Vorgabe höchstens 25000 Euro kosten dürfen. Der Preis sei eingehalten worden. Hinzu kämen lediglich noch die Kosten für die Arbeit des Bauhofs bei der Aufstellung im Mai. „Viele haben seitdem die schöne Skulptur bewundert.“

Fotos: Benjamin Engel


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