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Wärmstens zu empfehlen: Energetische Gebäudesanierung im Oberland

Von Andrea Weber

Bad Tölz, 20.3.2013 – Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) und das EWO-Kompetenzzentrum Energie starten ab April eine breit angelegte Kampagne zum Thema „Energetische Gebäudesanierung“. An insgesamt 15 Abendveranstaltungen im Oberland, von der Region Schongau bis Miesbach, haben Bürger die Gelegenheit sich über ein ganzheitliches Konzept zur Energieeinsparung bei der Eigenheimsanierung zu informieren. Die Kampagne wird in Zusammenarbeit mit E.ON Bayern sowie den Raiffeisenbanken und Sparkassen der Region durchgeführt.

„Die günstigste Energie ist immer noch die Energie, die man nicht benötigt“, das ist die Kernaussage der neuen Kampagne unter dem Titel „SmartEnergie Region Oberland“. Seit Jahren engagiert sich die Bürgerstiftung Energiewende Oberland, um ihr gestecktes Ziel zu erreichen: 2035 soll das Oberland vollständig mit eigener erneuerbarer Energie versorgt sein.

Ein Ziel der Kampagne ist, die Bürger über Fördermöglichkeiten zu informieren

Ingenieurökologin Elisabeth Kohlhauf von der EWO appellierte in der Auftaktveranstaltung im Landratsamt in Bad Tölz am vergangenen Mittwochabend: „Schon bei der Gründung der EWO 2004 war klar, wir schaffen die Energiewende im Oberland nur, wenn wir mindestens die Hälfte an Energie einsparen.“ Aktuell lautet die Prognose der „integrierten Klimaschutzkonzepte“ in Miesbach: „Wenn wir bis in 30 Jahren die Hälfte an Wärmeenergie haben wollen, müssen wir die Sanierungsrate von Gebäuden mehr als verdoppeln.“ Kohlhauf wies auf die aktuell gute Situation von Fördergeldern hin. Das KfW-Förderprogramm sei auf 300 Mio. Euro jährlich bis 2020 aufgestockt worden, pro Jahr seien damit 1,8 Milliarden Euro für Sanierungsprojekte abrufbar, laut Kohlhauf. Ein Ziel der Kampagne ist es nun, die Bürger auf diese Möglichkeiten hinzuweisen.

Niedermaier: „Nutzen und fordern Sie dieses Energiekompetenzzentrum!“

Das größte Potential an Energieeinsparung, wissen die Experten, liegt im Gebäudebereich. Mit bis zu 40 Prozent könnte hier die höchste Effizienz erreicht werden, wenn ein ganzheitliches Konzept, sprich – private Haushalte, Industrie und Mobilität – in Betracht gezogen wird. Vor allem Gebäudesanierung mit Wärmedämmung, denn für viele heißt „Energiewende nur Strom sparen“, betonte Wolfgang Seiler. Die Landkreise Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach, in denen ab April die Veranstaltungen stattfinden, stehen hinter der Arbeit der EWO. Landrat Josef Niedermaier (Bad Tölz-Wolfratshausen): „Wir können froh sein, dass sich so eine Bürgerbewegung auf den Weg macht.“ Seine Bitte lautet: „Nutzen und fordern Sie dieses Energiekompetenzzentrum und kritisieren Sie ruhig, wenn was nicht so läuft!“

Wasmeier: „Wir können Veränderungen vorantreiben und trotzdem auf unsere Kulturen achten.“ 

Einen behutsamen Umgang mit moderner Technik, beispielsweise beim Platzieren und Bau von Windkrafträdern – wünscht sich Markus Wasmeier, der aus Liebe und Verbundenheit zu seiner Bayerischen Heimat das Freilichtmuseum Schliersee aufgebaut hat und betreibt. Seine Meinung ist: „Wir können Veränderungen vorantreiben und trotzdem auf unsere Kulturen achten.“ Wasmeier ist wichtig, dass bei der Debatte um die Energiewende die Bautradition und die Kultur, die die Landschaft des Oberlands prägt, nicht verlorengeht. Altbausanierung und Denkmalschutz liegen dem ehemaligen Ski-Ass besonders am Herzen. Denn wie man Energie spart, könne man vom Leben in alten Höfen durchaus lernen. „Ich hoffe, dass unser kleines Ökosystem im Oberland in Zukunft bewahrt bleibt.“

Praxisbeispiele über moderne Sanierungskonzepte stellte schließlich der Architekt Burkhard Schulze Darup in seinem Vortrag vor. An allen Veranstaltungen in den kommenden Wochen wird es Expertenbeiträge geben.

Weitere Informationen

  • Termine zur Kampagne „Energetische Gebäudesanierung“, mehr…
  • SmartEnergy Region Oberland, mehr…
  • Bürgerstiftung Energiewende Oberland, mehr…


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