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Wirtschaftsforum Oberland

Mit Optimismus ins neue Jahr

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 12. 1. 2019 – Das wirtschaftliche Wachstum in der Region kann sich sehen lassen, so die einhellige Meinung der rund 100 Gäste beim Neujahrsempfang des Wirtschaftsforums Oberland im Krämmel-Forum. Um die positiven Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, forderten Landrat Josef Niedermaier und WFO-Aufsichtsratsvorsitzender Reinhold Krämmel die schnellere Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen.

Miteinander im Gespräch bleiben

Rund 100 Gäste – unter ihnen auch CSU-Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan, der grüne Landtagsabgeordnete Hans Urban sowie viele Unternehmer, Bürgermeister und Verbandsvertreter – folgten jüngst der Einladung zum Neujahrsempfang des Wirtschaftsforums Oberland (WFO) ins Krämmel-Forum.

Nachdem die Waldramer Tanzlmusi den Abend klangvoll eröffnet hatte, erinnerte Gastgeber Reinhold Krämmel zunächst an die Notwendigkeit des Wirtschaftsforums. „In Anbetracht der immer komplexer werdenden Herausforderungen ist es notwendig, im Gespräch zu bleiben“, betonte der WFO-Aufsichtsratsvorsitzende. Als beispielhafte Zielsetzungen nannte er die Bereitstellung von funktionierenden Verkehrswegen, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Behebung des Fachkräftemangels und eine gesicherte Versorgung durch erneuerbare Energien.

Das Gemeinwohl im Fokus

Dass es bei der Umsetzung dieser wichtigen Projekte mittlerweile zu großen Verzögerungen kommt, bedauerte Landrat Josef Niedermaier. „Wir machen uns das Leben selbst schwer, wenn es nie zu Entscheidungen kommt“, erklärte er. In einer lebendigen Demokratie sei es zwar normal, dass es Proteste von Minderheiten oder betroffenen Anwohnern gibt. Das Gemeinwohl gerate dabei aber mitunter durch unzählige Erörterungstermine oder Klagen beim Bundesverwaltungsgericht ins Hintertreffen. Mangelndes politisches Engagement des Mittelstands hält Niedermaier deshalb für gefährlich. „Wir als Unternehmer müssen vor allem bei wichtigen Infrastrukturprojekten unsere Stimme erheben“, forderte der Tölzer.

Immerhin sei es zuletzt gelungen, den Takt der Busverbindungen zwischen Wolfratshausen und Bad Tölz deutlich zu verbessern. Ausreichend sei das aber noch lange nicht. Denn noch immer gibt es im Oberland kein einheitliches Tarifsystem. Zudem seien beispielsweise ÖPNV-Fahrten von Miesbach nach Weilheim nur über zeitaufwändige Umwege möglich. Dennoch warnte Niedermaier davor, für den Infrastrukturausbau die Ressourcen der Natur zu opfern. Im Nachbarland Österreich gebe es bereits abschreckende Beispiele. Am Ende des offiziellen Teils des Neujahrsempfangs richtete Dr. Eberhard Sasse in seiner Funktion als Präsident der IHK für München und Oberbayern noch einen letzten kämpferischen Appell an die Gäste: „Wir müssen uns die Kraft des Wohlstands erhalten!“. Gelegenheiten zum „Netzwerken“ und zu interessanten Gesprächen ergaben sich abschließend am Buffet des Geretsrieder Catering-Unternehmens Schmid-Bäck‘. Dabei wurde jedem bewusst, dass die persönliche Kommunikation trotz den Errungenschaften der Digitalisierung nach wie vor unentbehrlich ist. 

Foto: Peter Herrmann


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