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25.06.2010
19:00Uhr

2 nach Orff

Komödie
für 4 Personen, großen Sprechchor und Perkussion

„2 nach Orff“, nun da muss man ein wenig schmunzeln, klingt es doch wie eine Uhrzeit Angabe, und auf eine Art ist es das auch. In jedem Fall haben wir es zeitlich gesehen nach Orff. Die Zahl zwei bezieht sich aber auch auf 2 Personen, die sich natürlich auch nach Orff befinden. In der Zusammenfassung könnte man sagen für die beiden ist es 2 nach Orff, also höchste Eisenbahn.

Was geschieht? Ein Komponist (Alexander Beisel) und sein Alter Ego (Sebastian Goller) sitzen auf ihrem Komponisten-Sofa. Dem Ort der Schöpfung sozusagen. Nur leider fällt dem Komponisten nichts, aber auch gar nichts ein. Über viele Umwege, alle Orff-Stoffe werden geprüft, auch eine Oper mit dem Titel „Mir fällt nichts ein“ wird erwogen, gelangen die beiden zu dem Schluss, dass nur eine Muse ihnen aus dem Dilemma des Nicht-Schaffens heraushelfen könnte.

Wenn man von Musen spricht, kommt leider nicht sofort eine, aber die Herren haben Glück - es kommen gleich zwei. Aus dem Nichts erscheinen zwei Damen, die sich als von der Geschichte vergessene Musen ausgeben: Krypto, die vergessene Muse des Geistes zwischen den Zeilen (Katharina Friedl) und Thea, die vergessene Muse des Unsinns (Sabine Kölbl). Eben weil die beiden vergessen worden sind, von ihren anderen neun Schwestern verschwiegen, haben sie seit 790 v. Chr. noch nie einen Musenkuss applizieren können, wohlgemerkt der Musen höchster, ja heiliger Zweck.
        
Im erregten Gespräch stellen alle vier eine klassische win-win-situation fest: Die Musen kommen zum Kuss, die Herren zu einer Oper. So ein Musenkuss hat es nicht nur in sich, er will auch in einem genau festgelegten Prozedere an den Mann gebracht werden. Nach vollbrachter Tat öffnen sich Augen und Sinne, und es geht auf die Reise, auf die Reise zur Phantasie.

Alle vier finden sich in einem Wald wieder, dem Wald der unbeschriebenen Blätter. Auf ihnen soll des Komponisten erste Oper entstehen. Mit Berührung des ersten Blattes ersteht diese neue Welt: Die Blätter werden zu einem erzählenden Chor, unsere vier verwandeln sich in Held, Gefährte, nebst ihren Frauen. Ein märchenhaftes Abenteuer gilt es zu bestehen, mit Ungeheuern, Mut, Kampf, Klagen und schon fast unerreichbarem glücklichem Ende. Und fertig ist Opus 1 des Komponisten, und erleichtert wie froh besiegeln die vier ihr ungewöhnliches Abenteuer mit einem, genau, mit einem Musenkuss.

Das Stück ist voll von Bezügen zu Carl Orff - zu seinem Leben und seiner Suche nach dem rechten Stoff, seinen Werken, die märchenhafte Findung, ja ein Märchen selbst, man denke nur an Mond und Kluge. Ein großer Sprechchor - Astutuli - und ein Percussionist, der von Anfang an begleitet; das von Orff nicht weg zu denkende Schlagwerk.

2 nach Orff ist eine Verbeugung vor Orff, ein Versuch zu zeigen wie lebendig Orffs Gedanken weiterwirken, und wie sehr sein Angang zu poetischen Stoffen inspirieren kann. Orff lebt, durch sein Werk wie seine theatralische Welt.

2 nach Orff
Hommage an Carl Orff - Spiel in zwei Teilen von Marcus Everding

Arthur, der Komponist: Alexander Beisel
Klaus, sein Alter Ego: Sebastian Goller
Thea, die vergessene Muse des Unsinns: Sabine Kölbl
Krypto, die vergessene Muse des Geistes zwischen den Zeilen: Katharina Friedl
          
Inszenierung: Marcus Everding
Bühne und Kostüme: Thomas Pekny
Perkussion: Stefan Blum
Lichtgestaltung: Georg Boeshenz
Andechser Festspielchor         

Uraufführung:
Freitag, 18. Juni, um 19 Uhr
weitere Vorstellungen:
Fr 25. und Sa 26. Juni, um 19 Uhr
So 20. und So 27. Juni, um 16 Uhr


KARTEN - TELEFON:     08152 - 376-400

Veranstaltungsort

Bergstraße 2
82346 Andechs

Für die Inhalte der Veranstaltungen tragen die jeweiligen Veranstalter die Verantwortung.

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