Configurazione di „Sign-art-our“
Philosophie und Kunst
Aurelia Baumgartner wagt einen künstlerischen Grenzübertritt mit der Performance „Configurazione di „Sign-art-our“
Kunst macht Unsichtbares sichtbar. Beleuchtet komplexe Ebenen und Hintergründe. Das gelingt Kunst, da sie sich Stil- und Ausdrucksmittel bedienen kann, die über Sprachliches hinausgehen. Das klingt einfach, stößt aber an Grenzen. An die Grenzen der sichtbaren Stil- und Ausdrucksmittel, denen sich vor allem die Darstellung des Prozesshaften, wie es die Kunst selbst ist, entzieht. Die Philosophin, Tänzerin und Choreografin Aurelia Baumgartner überschreitet diese Grenze. Mit ihrer Performance Configurazione di „sign-art-our“ stellt sie auf einer sinnlich wahrnehmbaren Ebene künstlerische Prozesse dar, die sich üblicherweise der Wahrnehmung entziehen. Ihre Grenzüberschreitung erinnert an das, was Herrmann Hesse in seinem Roman „Glasperlenspiel“, der 1943 erschien, andeutete. Das fiktive Glasperlenspiel, das komplizierten Regeln folgt, steht für eine abstrakte Synthese aller Wissenschaften und Künste, um Gemeinsamkeiten zwischen Künsten und Wissenschaften aufzuzeigen.
Folgt man der Intention der Choreografin und Tänzerin Aurelia Baumgartner, dann soll in der Performance durch eine Interaktion verschiedener Kunstrichtungen wie Installation, Malerei, Sprache, Tanz und der Virtualität bewegter Bilder im Video der künstlerische Schöpfungsprozess gezeigt werden, der sich sonst jeglicher Symbolisierung und bildhaften Darstellung entzieht.
Aurelia Baumgartner steht für die Idee, Regie, Choreografie und Tanz. Video und Installation stammen von ihr und dem italienischen Künstler Silvio Cattani. Baumgartner tritt gemeinsam mit dem italienischen Tänzer und Choreografen Vincenzo Lapertosa auf. Cattani malt live während der Aufführung!
– Text von Gesina Stärz, Foto von Herbert Hoffmann
Configurazione di „Sign-art-our“
Contemporary Dance & Art Performance
In diesem Stück geht es um folgende Fragen:
Wie steht es um das Verhältnis Kunst und Philosophie?
Was ist ein Kunstwerk?
Können Kunstwerke als Ereignis bezogene Singularität oder eher als Struktur gedacht werden?
Kann man ein Kunstwerk einem Urheber zuschreiben, oder entsteht es nicht vielmehr in der Wechselwirkung unaufhörlicher Einflüsse im Prozess der Kunstschöpfung?
Neben der Frage nach dem Urheber stellt sich damit die Frage nach den künstlerischen Konfigurationen.
In der Performance soll durch eine Interaktion von verschiedenen Kunstschöpfungen wie Installation, Malerei, Sprache, Tanz und der Virtualität bewegter Bilder im Video, das zum Ausdruck kommen, was sich jeder Symbolisierung entzieht, was nicht im Bild ist, nicht gesagt werden kann.
Es zeigt sich was als Philosophie in jedem Kunstwerk aufscheint, durch die „Offenheit“ (Umberto Eco) des Kunstwerks jedoch in keiner philosophischen Theorie aufgeht.
Kunstinstallation, Malerei, Video
Silvio Cattani
„Cattanis Arbeiten sind geradezu exemplarisch für die implosiven Bewegkräfte des zeitgenössischen Kunstgedankens einerseits und die ausbalancierte Fragmentierung des sozio-existentiellen Gefüges andererseits. Die Malerei wird so zu einem privilegierten, alles andere als rückwärts gewandten Mittel, um jene Zone der Mehrdeutigkeit zwischen Realem und Virtuellem zu erkunden. Die jüngsten Werke Cattanis sind ein Verfolgungs- und Wechselspiel aus Formen, Farben und Wörtern.“ Maurizio Scudiero, 2005
Silvio Cattani ist mit seinen Werken weltweit auf Ausstellungen vertreten (Venedig, Mailand, Rom, Cattania, San Marino, München, Stockholm, Lissabon, New York, San Francisco, Washington, Costa Rica, Bangkok u.a.).
Idee, Regie, Video, Choreografie, Tanz
Aurelia Baumgartner, Aureliana Contemporary Dance Project www.tanzphilosophie.de
Tanz, Schauspiel
Vincenzo Lapertosa
Eintritt
€ 15 / € 11 ermäßigt
Tickets
Abendkasse oder www.tanzphilosophie.de
Gefördert vom Kulturreferat München und Istituto Italiano di Cultura.
Veranstaltungsort
Für die Inhalte der Veranstaltungen tragen die jeweiligen Veranstalter die Verantwortung.