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31.05.2010

Wenzel Meinl GmbH

Wenzel Meinl GmbH:
200 Jahre Tradition im Blechblasinstrumentenbau

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Für Gerhard Meinl ist sein Büro im Dachgeschoss seiner Firma ein „Emotionalitätenhandel“. Zwischen schlichtem Mobiliar in praktischem Alltagsgrau stehen diverse Liebhaber-Objekte. Es sind solche Gegenstände, die nur für den Firmenchef einen besonderen Wert darstellen:

Modelle alter amerikanischer Straßenkreutzer, Stofftiere aus irgendeiner Marketingaktion, die keiner mehr haben wollte, und neben Bebilderungen der Alpensymphonie aus der HanMeinld des Tölzer Kulturpreisträgers Marsilius Fließbach aus Bichl hängen an einer Wand sorgsam hinter Glas eingerahmte, vergilbte alte Kataltoge und Dokumente. Wer weiß, wie alt diese sind, sicher aber ist, dass die Geschichte der Blechblasinstrumenten-Manufaktur Wenzel Meinl GmbH heuer 200 Jahre alte wird. Das Unternehmen blieb immer im Familienbesitz. Gerhard Meinl führt das Traditionsunternehmen nun in der siebten Generation.

Tuba

Meinl ist auf der ganzen Welt unterwegs und in den Staaten genauso daheim, wie in Geretsried, wo er nur unterbrochen durch seine Studienjahre , sein Leben lang wohnt. Denn der Musikfachmann weiß, dass drüben in den USA im Instrumentenbau „die Musik spielt.“ „Wussten Sie, dass in Deutschland nur 10 Prozent der Bevölkerung musiziert und 45 Prozent aller weltweit verkauften Instrumente in den USA über den Ladentisch gehen?“ Meinl ist ein Jurist, ein Trompeter und ein gelernter Blasinstrumentenbauer. Er weiß auch, welcher Ton der richtige ist, der die Musik macht. Die Herstellung von Trompeten, Tuben und Jagdhörnern ist sein Leben.  

Tuben und Hörner mit sudetendeutscher Tradition

Wenzl MeinlVor 200 Jahren gründete Johann Langhammer im sudetendeutschen Graslitz, dem bedeutungsvollsten Zentrum des Blasinstrumentenbaus im deutschsprachigen Raum, eine kleine Musikinstrumenten-Werkstatt. Es wird fälschlich  behauptet, dass dieser Johann Langhammer der Erfinder der Mundharmonika ist. Drei Generationen später heiratet Wenzel Meinl in die Familie Langhammer ein und führte die Tradition des Blasinstrumentenbaus auch nach der Vertreibung gegen Ende des 2. Weltkrieges in Geretsried weiter. Erst hier trifft er wieder auf seinen Sohn Anton Wenzel. Vater und Sohn hatten sich durch die Vertreibung aus den Augen verloren. Ab 1947 arbeitetet Anton mit dem Vater im neuen Unternehmen zunächst in einer Scheune in Königsdorf, dann in einem Geretsrieder Bunker am heutigen Seniweg – und so ist es heute noch, die große Montagewerkstatt nahezu unverändert. Seine Weiterentwicklungen im Tubenbau erreichten Weltruhm. Anton Meinl pflegte engste Kontakte zu großen internationalen Musikern. Auch der Sohn Gerhard führt diesen engen Kundenkontakt weiter, die wohl wichtigste Unternehmensphilosophie. Im Geretsrieder Firmensitz, das „Haus der Musik“, wo die Forschungs- und Entwicklungsabteilung für die ganze B&S Unternehmensgruppe untergebracht ist, werden Kleinststückzahlen hochwertiger Produkte hergestellt. Hier gehen internationale Musiker regelmäßig ein und aus. Zu den Kunden zählen das New Yorker Philharmoniker ebenso wie das Bayerische Polizeiorchester. Neben dem Standort der  Wenzel Meinl GmbH gibt es ManufakturGruppenunternehmen  in  Sachsen und den USA, sowie Ableger in Frankreich und China. Derzeit sind nahezu 250 Menschen im Unternehmen beschäftigt, davon 35 am Standort Geretsried.
Das 200-jährige Jubiläumsjahr 2010 feiert das Unternehmen mit einem Festprogramm, das sich über das ganze Jahr hinstreckt. So werden kostenlose Workshops im „Haus der Musik“ in Geretsried angeboten und im Mai starten mehrere Aufführungen des Nachkriegsmärchens mit Musik „Alles Blech“ von Jelena Zinnecker. Es erzählt in Anlehnung an die Firmengeschichte die alte Tradition des Sudetendeutschen Instrumentenbaus. Informationen und Termine unter: http://www.alles-blech-geretsried.de

Jubiläumsprogramm der Wenzel Meinl GmbH:

  • 22. Mai: Tuba-Workshop mit Herbert Hornig von der Unterbiberger Hofmusik
  • 26. Juni: Jagdhorn & Hund-Workshop mit dem Wild- und Hund-Fachreferent Anton Fichtlmeier
  • 30. Oktober: Flügelhorn-Workshop mit Manfred Hechenblaikner vom Musikkorps der Bayerischen Polizei
  • 4. Dezember: Tuba-Workshop mit Alexander von Puttkamer von den Berliner Philharmonikern


Die Teilnahme der Workshops ist kostenlos, eine rechtzeitige Anmeldung aber für die Planung erforderlich unter E-Mail event@remove-this.melton.de
Mehr Informationen zur Blasinstrumenten-Manufaktur Wenzel Meinl GmbH finden Sie hier: http://www.melton.de/


Für die Inhalte der Veranstaltungen tragen die jeweiligen Veranstalter die Verantwortung.

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