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Wandertouren-Tipp - Leoni, Ostufer Starnberger See

Auf der Sonnenseite des Starnberger Sees

Von Benjamin Engel

Testfazit: Wer steht nicht gerne auf der Sonnenseite? Das Ostufer des Starnberger Sees hat genau die richtige Ausrichtung, um möglichst viele Sonnenstrahlen abzubekommen. Auf geteerter schmaler Straße geht es immer in Ufernähe nach Norden. Kleine Buchten ermöglichen den Blick in die Berge mit dem Zugspitzmassiv. Am Wegesrand tauchen alte Villen auf. Wer mag, kann auf dem Rückweg von Leoni auch noch den Aufstieg zum Bismarckturm bei Allmannshausen dranhängen.

Ausgangspunkt

Parkmöglichkeiten gibt es an der Seeuferstraße in Ammerland an der Einmündung des Riedwegs ganz in der Nähe von Hoffischer Matthias Sebald.

Dauer

Die Strecke zwischen Ammerland und Leoni ist rund sechs Kilometer lang. Hin und zurück ist das in etwa drei Stunden zu schaffen – mit dem Abstecher über den Bismarckturm nur wenig länger.

Wegbeschreibung

Fisch satt verspricht die Wanderung zwischen Ammerland und Leoni. Zumindest können alle, die sich auf den Weg machen, in beiden Orten bei einem der Starnberger Seefischer einkehren. In Ammerland verkauft Matthias Sebald in seinem Laden Fische aus dem See und aus der Zucht. Die Auswahl an Fischsalaten ist reichhaltig. Besonders bekannt ist Sebald für seine Fischpflanzerl. Der einzige Nachteil ist, dass die Gäste zum Essen nur im Garten draußen sitzen können. Doch wenn der Föhn die Temperaturen nach oben treibt, ist das selbst immer Winter möglich.

Die Wanderung folgt an der Einmündung des Riedwegs der Seeuferstraße nach Norden. Stattliche Villen säumen den Weg. Durch die großzügigen Gärten blitzt immer wieder der Starnberger See hindurch. Unter Laubbäumen geht es zuerst zum Badeplatz der Gemeinde Münsing. Dort sollten die Wanderer bis zum Seeufer hinuntergehen. Ein paar Bänke laden zum Verweilen ein. Im Sitzen lässt sich der Blick über den See bis hin zum Zugspitzmassiv im Süden erst so richtig genießen.

Kurz darauf rückt die Straße dem Seeufer ganz nah. Der steil ansteigende Hang gleich daneben ist mit Kiefern gesäumt. Beim Blick hinauf in den blauen Himmel kann selbst im Winter fast südländisches Flair entstehen. Und dann tauchen immer wieder interessante Gebäude aus der Historie der Sommerfrische auf.  Das bayerische Haus mit seinem Türmchen und der Veranda erinnert noch an die Zeit als mondänes Hotel vor rund 100 Jahren. Sogar einen eigenen Landungssteg samt Badeplatz hatte das elegante Haus, ist inzwischen längst in Privatbesitz.

Nach etwa eineinhalb Stunden kommen die Wanderer in Leoni an. Seinen Namen hat das frühere Assenbuch vom italienischen Opernsänger Guiseppe Leoni. Der betrieb im 19. Jahrhundert mit seiner zweiten Frau im Ort direkt am See ein beliebtes italienisches Ausflugslokal. „Gemma zum Leoni“ wurde fortan zum geflügelten Wort. Der Name bürgerte sich auch für den Ort ein.

Heute wartet in Leoni direkt gegenüber dem Hotel der Fischer Andreas Gastl. Hier können müde Wanderer innen und draußen auf der Terrasse einkehren. Es gibt Fischspezialitäten und eine große Auswahl an Kuchen.

Der Rückweg erfolgt entweder auf dem Hinweg oder über den Bismarckturm: Wer den Abstecher machen will, muss allerdings erst einmal steil den Wiesenhang auf dem Schroppweg hinauf. Der zweigt etwa hundert Meter nördlich vom Fischer Gastl nach Osten ab. Oben werden die Wanderer dafür mit einer schönen Aussicht auf Leoni und den Starnberger See belohnt. Sie müssen nur auf den Abzweig des schmalen Wegs Richtung Süden an der Waldgrenze achten. Dem folgen sie und gelangen durch den Wald über den Rottmannweg bis nach Assenhausen. Durch das ganze Dorf geht es weiter, bis nach Westen der Weg zum Bismarckturm abzweigt. 1899 wurde das Denkmal in Erinnerung an Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck (1815-1898) eingeweiht.

Im Norden des Turms folgen die Wanderer dem Weg nach links ein kurzes Stück immer an der Hangkante zum Starnberger Seeufer entlang. Dann zweigt der Schluchtweg zum Seeufer hinunter ab. Unten angekommen geht es auf der Seeuferstraße immer in Richtung Süden zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück.

Verpflegung

In Ammerland hat Berufsfischer Matthias Sebald sein Ladengeschäft. In Leoni ist das Hofcafe von Fischermeister Andreas Gastl im Winter von Donnerstag bis Sonntag (11 bis 18 Uhr), im Sommer auch mittwochs geöffnet.

Fotos: Benjamin Engel


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