Kulturverein Isar-Loisach
„Auf Tour Z’Fuaß“ bringt Konzertspaß auf den Dorfplatz
Von Peter Herrmann
Geretsried-Gelting, 19.8.2021 – Im Corona-Sommer 2020 begaben sich Matthias Schriefl und Johannes Bär auf eine achttägige Musikwanderung vom Bregenzer Wald bis ins Oberallgäu. Was sie dabei erlebten, zeigt der Kinofilm „Auf Tour Z’Fuaß“. Regisseur Walter Steffen und der Kulturverein Isar-Loisach präsentierten das Werk vorab auf einer Großleinwand am Dorfplatz. Davor traten die beiden Hauptprotagonisten, die Gartenberger Bunkerblasmusik und die Unterbiberger Hofmusik mit ihren Instrumenten auf.
Bunkerblasmusik spielt mit Hauptdarstellern des Films
Der Konzertfilmabend begann mit einem Auftritt der Gartenberger Bunkerblasmusik. Zu ihnen gesellten sich kurz darauf Matthias Schriefl und Johannes Bär. Die beiden sind die Hauptprotagonisten des Dokumentarfilms „Auf Tour Z’Fuaß“, der ihre amüsant-verrückte Wanderung durch die Vorarlberger, Tiroler und Allgäuer Alpen zeigt. „Das war mein heißestes Projekt: Ich hatte keine Ahnung, ob wir das hinbekommen“, gestand Regisseur Walter Steffen („Bavaria Vista Club“, „Fahr ma obi am Wasser“). Gedreht wurde nämlich im von Auftrittsverboten und Abstandsregeln geprägten Corona-Sommer 2020. Die Beantragung von Fördergeldern war aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit nicht mehr möglich. Erst später entschlossen sich der FilmFernsehFonds Bayern (FFFB) sowie einige der im Film gezeigten Gemeinden, das ambitionierte Projekt zu unterstützen.
Improvisation und Spielfreude
„Das war so eine besoffene Schnapsidee von uns“, räumt Schriefl zu Beginn des Films ein. Gemeinsam mit dem befreundeten Musiker Johannes Bär, entschloss sich der 40-Jährige zu einem achttägigen Fußmarsch von Andelsbuch in Vorarlberg bis zu seinem Oberallgäuer Geburtsort Maria Rain. Auf der rund 200 Kilometer langen Strecke hatte das Duo schwer zu schleppen: In ihren zwei Rucksäcken verstauten die Wandermusiker teilbare Alphörner, ein Akkordeon, zwei Trompeten, eine Bass-Tuba und ein Flügelhorn. „Zum Glück begleiteten uns Mitläufer, die uns ein paar Sachen abnahmen“, berichtete Schriefl. Ihre Musik bekamen dann Hüttenwirte, Sennerinnen, Kühe, Schafe oder Passanten auf Dorfplätzen zu hören.
Vom Improvisationsreichtum und Spielfreude der beiden Ausnahmeinstrumentalisten konnten sich vor der Kinoaufführung auch die rund 60 Besucher in Gelting überzeugen. So spielte Schriefl zuweilen nahezu gleichzeitig auf Akkordeon und Trompete und blies zwischendurch in sein Alphorn. Sein kongenialer Partner Johannes Bär begleitete ihn mit nicht minder ungewöhnlichen Klängen. Noch kraftvoller wirkte diese Mischung dank der Unterstützung der Unterbiberger Hofmusik. Franz Josef Himpsl animierte das Geltinger Publikum sogar dazu, einen türkischen Tanz mit rhythmischem Klatschen zu unterstützen. Dies gefiel auch den Mitgliedern der Gartenberger Bunkerblasmusik, die sich an diesem abwechslungsreichen Abend vielleicht schon Anregungen für künftige Auftritte geholt haben. Wer den Film „Auf Tour Z’Fuaß“ im Kino sehen will, muss sich noch bis März 2022
gedulden.
Fotos: Peter Herrmann
