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Galerie an der Elbestraße, Geretsried

Galerie an der Elbestraße, Geretsried

Ausstellung Stefanie von Quast - Wesen der Verbundenheit

Von Andrea Weber

Geretsried, 25.5.2022 – Tanz, Bewegung, Lebensfreude und immer wieder Dinge im Verborgenen sind Motive der Künstlerin Stefanie von Quast. "Man muss nur lange genug hinsehen, dann entstehen Wesen, die vorher nicht da sind. „Meine Aufgabe ist es, sie für Sie sichtbar zu machen“, erklärte die Malerin und Bildhauerin ihre neuen Arbeiten von 2022 bei der Eröffnung der Ausstellung in der Galerie an der Elbestraße, mit musikalischer Umrahmung von Elsa Kodeda (Gesang) und Tobias Woitun (Klavier) der Geretsrieder Musikschule.

Es sind Mischtechniken auf großen Buntschiefer- und Marmorplatten. „Wesen der Verbundenheit“ nennt die Künstlerin ihre aktuelle Ausstellung, die noch bis Pfingsten zu sehen ist. Dann geht’s für die Münchnerin direkt weiter zur nächsten Ausstellung nach Krefeld. Über 20 Termine europaweit stehen für Stefanie von Quast heuer auf dem Programm.

Albrecht Widmann ist begeistert, die Bilder und Skulpturen der Künstlerin in seinen Räumen zu zeigen. „Das ist ein Aushängeschild für Geretsried“. Anita Zwicknagl, Kulturmanagerin von Geretsried, wertschätzt die Kunst von Stefanie von Quast: „Es macht Freude, in diesen düsteren Zeiten, die Lebendigkeit in den Bildern und die Harmonie der Farben zu genießen.“

Im Fokus steht der Mensch.

Stefanie von Quast fasziniert schon immer die Körpersprache und die zwischenmenschliche Beziehung, „die unsichtbar fließt und ohne Worte auskommt“. Es gibt dafür keine konkreten Pinselstriche, wie der Ast eines Baumes oder das Fenster an einem Haus. Quast erreicht die Wirkung durch Bewegungsunschärfe, Lebendigkeit im Ausdruck und die Harmonie der Farbkomposition. In den früheren Arbeiten – Acryl auf Leinwand –  sind Tanz und Musik die Themen. In den neuen Arbeiten wird der künstlerische Prozess sichtbar. Die Oberflächenstrukturen und Farben von Buntschiefer und Marmor sind vorgegeben. Aus denen holt Stefanie von Quast durch Akzentuierung, Schattierung und feinen Konturen mit Öl oder Wachs Motive aus dem Stein. Natürlich ist es wieder der Mensch, das Geschöpf oder ein Wesen. Zum Beispiel treibt ein Frauenakt in den Meereswogen auf einem hellen Marmor. Eine Dame raucht und trinkt auf schwarzem Schiefer. Ein Mädchen mit Hut umringt von Rosen kommt auf rotem Buntschiefer dem Betrachter entgegen. „Verspielte Blümchen sind eigentlich nicht mein Ding“, sagt Stefanie von Quast, aber dieser rote Stein gab es vor.

Von Quast hat Malerei und Grafikdesign in den 1980ger Jahren in München studiert und anschließend Bildhauerei in Salzburg. Sie besuchte 1996 ein Symposium für Bronzeguss in Perth Australien und erhielt Kunstpreise für ihre langjährige freischaffenden Tätigkeit. Bekannt ist von Quast auch für ihre skulpturalen Arbeiten mit Bronzeguss in Verbindung von Halbedelsteinen. Zum Beispiel sitzen drei weibliche Figuren auf je einer Stehle und haben die Pumps lässig ausgezogen. Unter dem Titel „Momentan nicht erreichbar“ genießen sie das Leben. In diesen schwierigen Zeiten will die Künstlerin Freude, Verbundenheit und gute Gefühle schenken.  

Die Ausstellung „Wesen der Verbundenheit“ ist noch bis zum 29. Mai, Elbestraße 27A, Geretsried. Öffnungszeiten täglich von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Homepage Stefanie von Quast: www.stefanie-von-quast.de

Fotos: Andrea Weber


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