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Filmpräsentation „Joy in Iran“ in der Kulturbühne Hinterhalt

"Clowns ohne Grenzen" im Iran

Von Andrea Weber

Gelting, 2.10.2019 – Sie bringen Kinder und Erwachsene in weltweiten Krisengebieten zum Lachen - die Clowns mit den roten Nasen. Seit Januar dieses Jahres läuft der Dokumentarfilm „Joy in Iran“ des Seeshaupter Filmemachers Walter Steffen in weit über 100 Kinos bundesweit. Es geht darin um die mutige und menschliche Arbeit der „Clowns ohne Grenzen“. Walter Steffen hat sie mit der Kamera begleitet. Im Rahmen der „Interkulturellen Filmwoche“ in Geretsried lud der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit zu einem Filmabend in den Hinterhalt ein, der begeisterte und berührte zugleich.

Über Jahre haben Susi Wimmer aus Weilheim (2. Vorsitzende des Vereins „Clown ohne Grenzen“), Andreas Schoch und Dr. Monika Singl mit viel Engagement und sorgfältiger Zurückhaltung Kontakte in dem persischen Land aufgebaut, die es ermöglichen, dass die Truppe mit den roten Nasen an Orten auftreten dürfen, die normalerweise nicht ohne weiteres zugänglich sind, wie Kinderheime, Schulen, Flüchtlingslager, Kinderkliniken und Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung. Um das Vertrauen aufzubauen, reisen die drei Künstler seit einigen Jahren jährlich in den Iran. Es sei nicht ihre Aufgabe, mit dem erhobenen Finger auf Ethik, Moral und Religion zu zeigen. „Was wir tun ist nicht politisch, sondern es kommt vom Herzen“, erklärte Wimmer im Anschluss an den Film den Zuschauern in einer Gesprächsrunde.

Das Wichtigste ist der Respekt

Das Wichtigste sei der Respekt. 2016 entschied sich Walter Steffen kurzerhand die Clowntruppe zu begleiten. „Ich hatte nach 40 Jahren die Kamera erstmals wieder selbst in der Hand.“ Zwei Wochen ging die Reise quer durchs Land, von Maschhad im Osten, über Kerman im Süden bis nach Teheran. In den Auftritten der Clowns wird im Film deutlich, wie durch Emotion, Menschlichkeit und Spaß sich unglaubliche Begebenheiten entwickeln. „Im Moment des Lachens, sind wir nicht mehr Mann und Frau, dick und dünn, groß oder klein“, erklärte Wimmer. Leila Zouri aus Geretsried hatte „Kabab“ (Fleischbällchen) fürs persische Buffet mitgebracht und meldete sich zu Wort. Die gebürtige Iranerin lebt seit sechs Jahren in der Region. „Die Arbeit dieses Projekts berührt mich sehr“, sagte sie in die Runde. Die Journalistin Leila Zouri hat Susi Wimmer ihre Kontakte angeboten. „Meine Familie und ich möchten Euch gerne helfen.“ Im kommenden November geht’s für die Clowns wieder los.   

Clowns ohne Grenzen“ e.V.

„Clowns ohne Grenzen“ e.V.“ sind professionelle Künstler, Artisten und Musiker, die ehrenamtlich in weltweite Krisengebiete reisen, um dort kostenlos aufzutreten. Den Verein gibt es in 15 Ländern. Seit 2007 mit Sitz in Deutschland. Seitdem wurden 60 Reisen in 20 Ländern weltweit durchgeführt. Sie bieten lustige Shows, Clown-Workshops und Vorträge.

www.clowns-ohne-grenzen.de

Fotos: Bonny Tones


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