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Neue Städtische Galerie Geretsried

Großer Künstler, viele Besucher

Von Andrea Weber

Geretsried, 5.7.2023 – Auf die Frage, was Kunst eigentlich ist, habe einst Pablo Picasso gesagt: „Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten.“ Bürgermeister Michael Müller begrüßte am Freitagabend die vielen Gäste in der neuen städtischen Galerie an der Elbestraße. Bisher seien die dunklen Gänge im Rathause eine Notlösung für städtische Kunstausstellung gewesen. Müller dankte den Stadträten und dem Finanzausschuss zu der Entscheidung, die Räume von Albrecht Widmann und Kenneth Barlow, die sie erst vor gut Eineinhalbjahren als Galerie etablierten, zu übernehmen. „Ein idealer Ort für Begegnung, gleich neben dem Kulturamt.“

Dritter Bürgermeister Gerhard A. Meinl ergänzte: „Wir haben den Herren versprochen, dass sie die Ausstellungen weiter begleiten. So fühlen wir uns sicher, dass wir das gemeinsam stemmen können.“ 120 Exponaten in Acryl-, Tusche- und Mischtechnik sowie kleine bis Raumhohe Plastiken aus Bronze, Eisen, Messing und Holz zeigt der international agierende Künstler Josef Alexander Henselmann unter dem Titel „Skulpturen der Kulturen“. Musikalisch umrahmten die Mitglieder der Geretsrieder Musikschule Gerd Fink und Franz Hofer (beide Tenorhorn) mit bayerischer Musik, sowie die 15-jährige Sofia Kodeda im Sologesang bei Musical- und Popsong.

Weltweit gearbeitet

Josef Alexander Henselmann wurde 1963 in München geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und später an der Académie in Carrara, Italien. Er lebte und arbeitete im China-Town New Yorks und erhielt eine Professur in Bangalore, Indien. Diese Auslandsaufenthalte prägten den Künstler. Passend dazu heißt seine aktuelle Ausstellung „Skulpturen der Kulturen.“ Signifikant sind seine Arbeiten, unter anderem die Reliefbüste Papst Benedikts in der Frauenkirche und die Glasobjekte am Münchner Flughafen zur Geschichte der Luftfahrt. Henselmanns künstlerischer Stil hat eine technisch minimalistisch Formensprache.

„Kunst kommt von Verkünden, die Kunst soll selber sprechen.“

Seine überwiegend figurativen Plastiken sind gewickelt, gefaltet, durchbrochen, kantig und rund. Es sind Menschengruppen, Paare, einzelne Figuren, die sich in zum Leben gehörenden Szenen befinden, wie Kampf, Glaube, Trauer, Freude, Lebendigkeit, Tod, Liebe, aber auch in vielen Darstellung spirituelle und sakrale Elemente aufweisen. Um die Dimensionen seiner Objekte im öffentlichen Raum anschaulich zu machen, zeigt der Künstler fiktive Fotomontagen seiner Kunstwerke an Orten in Geretsried. Seine Acrylbilder sprechen in einer Codesprache oder in Mustern. Henselmann selbst sagt dazu: „Kunst kommt von Verkünden, die Kunst soll selber sprechen.“ Müsse ein Künstler danebenstehen und erklären, sei es für ihn keine Kunst.   

Fotos: Andrea Weber


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