Das Magazin für das Bayerische Oberland
So190
19. May 2024
Mo200
20. May 2024
Di210
21. May 2024
Mi220
22. May 2024
Fr240
24. May 2024
Sa250
25. May 2024
So260
26. May 2024

Kulturbühne Hinterhalt

Satirischer Rückblick auf einen turbulenten Jahresanfang

Von Peter Herrmann

Geretsried-Gelting, 2.2.2022 – Das neue Jahr war noch keinen vollständigen Monat alt, als Ecco Meineke im Livestream der Kulturbühne Hinterhalt bereits auf die ersten Turbulenzen zurückblickte. Dabei schlüpfte der vielseitige Kabarettist in verschiedene Rollen und parodierte auch bekannte Musiker.

Von der Kamelhalsfliege bis zum Dschungelcamp

„Ich liefere seit fast zehn Jahren immer am Jahresanfang den weltweit ersten satirischen Jahresrückblick“, schickte Meineke voraus. In atemberaubendem Tempo berichtete der 60-Jährige daraufhin zunächst vom Insekt des Jahres. Demnach taucht die „schwarzhaarige Kamelhalsfliege“ als Nachfolgerin der „Schuldenbremse“ bevorzugt beim neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf. Dass die deutsche Regierung im vergangenen Jahr rund 9 Milliarden Euro für Rüstungsexporte ausgegeben hat und dabei auch politisch nicht unumstrittene Staaten wie Ägypten unterstützt hat, prangerte der Kabarettist ebenso an wie das „Dschungelcamp“. Müssen in der in Südafrika aufgezeichneten TV-Show doch „Z-Promis“ zum Teil ekelerregende Tiere essen und werden dabei von wohlstandsverwahrlosten Deutschen beobachtet, während drumherum Millionen Menschen hungern. Wirklich zum Lachen war da kaum einem der wenigen zugelassenen Gäste in der Kulturbühne zumute.

Schlager und Operngesänge

Umso lauter war der Applaus für die gelungenen Musikparodien von Peter Maffay („Über sieben Inzidenzen musste du gehen“) und der Spider Murphy Gang („Skandal in der Teststation“). Auch bei der David-Bowie-Coverversion von „Space Oddity“ oder Operngesängen aus dem Gefangenchor von Giuseppe Verdi zeigte sich die Entertainmentqualität des vielseitigen Münchners. Hart ins Gericht ging er dagegen mit der katholischen Kirche, indem er den ehemaligen Papst Benedikt XVI. als „Heilige Demenz“ bezeichnete. Aussicht auf ruhigere Zeiten bestehe nur bedingt. Denn die Austragungen der olympischen Winterspiele in China sowie der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sieht nicht nur Meineke kritisch. Mit der abschließenden Interpretation des Pink-Floyd-Hits „Wish you were here“ verabreichte Meineke dann noch ein versöhnliches Zuckerl ans Publikum.

Die Livestream-Aufzeichnung ist weiterhin auf dem Youtube-Kanal der Kulturbühne Hinterhalt zu finden unter: https://www.youtube.com/watch?v=ViCRVgVJtDM

Fotos: Peter Herrmann


NEWS