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Kulturverein Isar-Loisach

Tegernseer „Wannabe“ Oimara gastiert im Hinterhalt

Von Peter Herrmann

Geretsried-Gelting, 29.11.2022 – Nach mehreren TV-Auftritten und gut besuchten Open-Air-Konzerten stellte der "Oimara" alias Beni Hafner in der Kulturbühne Hinterhalt in Geretsried-Gelting kürzlich sein aktuelles Album „Wannabe“ vor. Flamenco und Reggae trafen auf bairischen Dialekt.

Schon die ersten Songs zeigten die musikalische Vielfalt von Beni Hafner, der auf einer Tegernseer Alm aufwuchs und später vorübergehend auf Mallorca lebte. Flamenco und Reggae-Klänge trafen auf irrwitzige Reime wie „Calamari auf Safari und Diridari“.

Hymne auf das bayerische Nationalgetränk

Nach dem Ende der Livestream-Aufzeichnung spielte Beni Hafner alias Oimara noch all die Hits, die maßgeblich zu seiner Popularität beigetragen haben. Dazu gehörte auch der über die sozialen Medien weithin bekannt gewordene Song „Bierle in da Sun“.  Abschließend überraschte der Oimara mit einer Jodeleinlage und rief in der Zugabe zur „Busheislparty“ auf. Dies gefiel Hinterhalt-Betreiberin Assunta Tammelleo. Die Vorsitzende des Kulturvereins Isar-Loisach hatte an diesem Abend alle Tische und Stühle herausräumen lassen, um mehr Platz zum Tanzen zu schaffen. Beni Hafner genoss das Ambiente der Kulturbühne nach seinem Auftritt und signierte fleißig CDs und Autogrammkarten.

Info: Der Livestream ist auf dem Youtube-Kanal der Kulturbühne Hinterhalt abrufbar.

Der von der Alm kommt - Oberland im Gespräch mit Beni Hafner

Von Andrea Weber

„Oimara“, der Name den sich Liedermacher Beni Hafner gegeben hat, klingt nach hinten raus betont eher wie ein afrikanisches Nationalgetränk und ist für den Nichtbayern schier unaussprechlich. Hafner ist ein Selfmade-Musiker, ein sogenannter Senkrechtstarter, 30 Jahre alt, wuchs auf der Hafner-Alm am Sutten bei Tegernsee auf, hat Koch gelernt, Hotelmanagement studiert und war jahrelang in der Sterne-Gastronomie auf Mallorca. Mit „Bierle in der Sun“ hat er einen Hit platziert. Das handgemachte Handyvideo verzeichnet inzwischen 1,4 Millionen Aufrufe.

Herr Hafner, oder darf ich frech Almbursch sagen? Sie wuchsen oben am Berg auf?

Meine Eltern betrieben 20 Jahre die Hafner-Alm auf dem Sutten mit Gastronomie und einem kleinen Zoo. Wir hatten eine Auffangstation für viele Tiere. Die Musik war immer schon mein Traum. Ich habe mir auf der Alm das Gitarrespielen beigebracht und mir allerhand Sachen angehört und nachgespielt.

„Bierle in der Sun“ ist eine Hommage ans Bier. Kam der Erfolg auf Mallorca? Würde ja thematisch perfekt passen?

Nein, erst nach der Zeit auf Mallorca. Das war ein Selbstläufer über die sozialen Medien. Und dann kam der erste Plattenvertrag. Das Lied hat eingeschlagen, und tut es noch. Sicher lieben die Bayern das Bier. Für mich hat dieser Song mehr Bedeutung. Es ist meine ehrliche Liebe zu meiner Heimat, zur bayerischen Kultur und seinem Lebensstil. Und vielleicht kam das Interesse auch, weil keiner wusste, dass ich Musik mache.    

Man denkt bei einem bayerischen Liedermacher an Mundart und bravem Sound. Ihre Songs haben freche Texte und einen deftigen Rock- oder Reggae-Rhythmus? Ist das der Freestyle der Volksmusik?

Solche analytischen Gedanken mache ich mir gar nicht. Ich mache Musik, die aus mir rauskommt. Heute ist es Rock, morgen Reggae. Ich sehe mich in keiner Genre-Schublade. Ich finde die bayerische Sprache hat es verdient, ins Moderne gezogen zu werden.

Hat Dialekt einen eigenen Humor?

Natürlich. Sag mal einem auf Hochdeutsch „Du bist a Depp“. Im Bayerischen lacht man drüber. Das ist das Schöne am Dialekt.

Ihr neues Album heißt „Wannabe“. Das heißt so viel wie „Möchtegern“. Sind Sie ein Typ der gerne auf den Putz haut?

Ich bin am Tegernsee aufgewachsen. Dort ist es touristisch, dort haben Zugezogene Drittwohnsitze, dort will man gesehen werden, und zeigen wer man ist. Hat nicht jeder von uns ein gewisses Geltungsbedürfnis?

Sind Sie eher der Partyhengst oder der nachdenkliche Liedermacher?

Beides.

Fotos: Peter Herrmann


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