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Kulturbühne Hinterhalt

Volksmusik aus der neuen Welt

Von Andrea Weber

Gelting, 30.4.2021 – „MaxJosef“, das sind vier junge Musiker aus dem Tölzer Land und dem Allgäu, die, wie sie sagen, eine „progressiv ambitionierte Volksmusik“ machen. Sie probieren aus und lassen Raum für Gestaltung. Ziach, nochmal Ziach, Gitarre und Tuba: Ihre Musik ist unverkünstelt und naturbelassen und hat den nötigen Groove, der so eine kribbelnde Sehnsucht nach Bergluft und Natur aufkommen lässt. Ihr erstes Album stellten die Musiker kürzlich über den Livestream aus der Kulturbühne Hinterhalt erstmals der Öffentlichkeit vor.

Wenn Andreas Winkler und Josef Steinbacher, beide aus Reichersbeuern, ihre Steirischen so langsam auseinanderziehen und dieser typische diatonische Klang, der einem Atemzug gleicht, intensiver wird, dann geht diese Musik schon tief in die Magengrube. Wenn dazu der Allgäuer Florian Mayrhofer (bekannt von der Unterbiberger Hofmusik) den satten Rhythmus seines Tubas setzt, dann wird das Gefühl noch ein Stück intensiver. Und wenn schließlich der Ascholdinger Georg „Schorschi“ Unterholzner seinen sanften Saitenklang der Gitarre mitfließen lässt, dann entsteht so was wie Heimatgefühl auf eine junge dynamische Art. Die vier studierten Musiker machen klassische Volksmusik, durchaus traditionell, aber mit einem modernen Drive. Die Musik erinnert an manchen Stellen an den Südtiroler Musiker Herbert Pixner.

Ein Tango für Graf Pocci

Gitarrist Schorschi – der gleichnamige Krimiautor und Landratsamtsveterinär ist sein Vater – erklärte das im Anschluss nach dem Konzert so: „Jeder von uns ist ambitioniert mit seinen Möglichkeiten Neues einzubringen und sich auszuprobieren.“ Dabei sind Eigenkompositionen aus Walzer und Märschen mit verjazztem Charakter entstanden – rein instrumental. Der 26-jährige Unterholzner studiert klassische Gitarre an der Musikhochschule in München. Seine Band-Kollegen sind bereits fertig ausgebildete Musiker, die wie derzeit alle, kaum Auftrittsmöglichkeiten haben und sich umso mehr über den Livestream-Abend im Hinterhalt vor der Kamera freuten. Das spürte man, am Spaß, den die Jungs hatten und den Geschichten, die sie zu ihrer Musik erzählten. Dreizehn Stücke sind auf dem ersten Debütalbum „Neue Welt“. Ein Tango für Graf Pocci. „Erste Hilfe“ nennt sich ein weiteres Lied, das einer gemeinsamen Bergtour gewidmet ist, mit glimpflich verlaufender Bergnot. Und „Alpspitz“ ist so ein musikalischer Moment, der Bilder wachruft, wenn am frühen Morgen die Sonne langsam über die Berge steigt und die Natur erwacht. 

Das Konzert ist auf Youtube weiterhin zu sehen unter: https://www.youtube.com/watch?v=JHdkU9n2fTE 

Fotos: Andrea Weber


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