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Erinnerungsausstellung Hans Kastler im Eurasburger Rathaus

In Gedenken an einen großartigen Bildhauer

Von Andrea Weber

Eurasburg, 5.10.2017 – Ein Jahr ist seit dem Tod des renommierten Bildhauers Hans Kastler vergangen. Um ihren Vater und sein Lebenswerk nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, bemüht sich seine Tochter Petra Welker. „Er hat sein ganzes Leben der Kunst gewidmet und war in meinen Augen ein begnadeter Bildhauer“, schreibt sie auf der Homepage über ihn. Zum Jahrestag seiner Beerdigung am 7. Oktober initiiert Petra Welker eine Erinnerungsausstellung mit 25 Klein-Plastiken im Eurasburger Rathaus.

Zeitgleich erscheint ein Buch mit den Memoiren des 85-jährigen Oberösterreichers "Lebenserinnerungen - von der Klamschlucht in die Welt der bildenden Kunst". Die Ausstellung im Eurasburger Rathaus eröffnet am Samstag, den 7. Oktober um 17 Uhr. Zuvor findet im Kreis der Familie eine Gedenkfeier mit Gottesdienst in der Berger Kirche St Margaretha statt.
Hans Kastler hat einmal in einem Gespräch mit unserer Zeitung erzählt, wie sehr ihn als Kind Ludwig Ganghofers Buch „Die Herrgottschnitzer von Oberammergau“ faszinierte. Er ging später auf die Schnitzerschule in Hallein in Tirol – der Beginn einer langen und sehr erfolgreichen Künstlerkarriere. Hans Kastler war ein weltoffener und warmherziger Mensch, der amüsant über sein Leben erzählen konnte. So wie er zum Beispiel mit seinem Bronze-Schimpansen im Gepäck per Schiff nach New York fuhr oder mit Klein-Skulpturen im Koffer nach Sri Lanka.

Den künstlerischen Durchbruch schaffte Kastler mit seiner Monomentalplastik aus Beton in Form einer Schlange (22 x sechs Meter) für die Haupttribüne der Ruderregattaanlage der XX. Olympischen Spiele in München, 1972. Sein bis heute dimensional größtes Werk.   

Der gebürtige Österreicher lebte und arbeitete als freischaffender Künstler seit fast einem halben Jahrhundert in Eurasburg. Seine großartigen Kunstwerke aus Gips, Metall, Bronze und Stein werden den rührigen Bildhauer mit seiner humorvollen Art für immer in Erinnerung bewahren. Hans Kastler wurde 1994 mit dem Kulturpreis der Stadt Wolfratshausen ausgezeichnet und erhielt für seine bildhauerische Leistung 2004 das Bundesverdienstkreuz. Hans Kastler war ein Mensch, der mit sich und der Welt zufrieden war und die Tiere liebte. Sein Markenzeichen, der Gorilla, ist unsterblich und wird weiterhin wachsam auf Kastlers Erbe schauen.

Weitere Informationen über den Künstler und seine Kunst nachzulesen unter www.hans-kastler.de 

Fotos: Andrea Weber

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