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Bürgerfest 2016 in Wolfratshausen

Sandstrand in der Altstadt

von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 11. 7. 2016 – Ein Strand mit Liegestühlen in der Markstraße, zwei Musikbühnen, gemütliche Sofasessel am Straßenrand und jede Menge Spektakel. Das von der Stadt Wolfratshausen in Kooperation mit dem Werbekreis Wolfratshausen und dem Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen organisierte Bürgerfest hat die hohen Erwartungen erfüllt, wenn nicht gar übertroffen. Mehrere tausend Besucher kamen in die Innenstadt, einige feierten über zwölf Stunden lang …

Erst Frühs(h)oppen, dann ausgelassene Tänze

Tiefenentspannt ließ sich Bürgermeister Klaus Heilinglechner am Abend in einen Liegestuhl auf dem improvisierten Stadtstrand der Wolfratshauser Surf-Initiative fallen und sah eine tanzende Menge vor der Hauptbühne. Dort hüpfte ein Derwisch mit Rastalocken herum und gab mit seiner Band „Zwoastoa“ eine Mischung aus bayerischen Mundartrock und Reggae zum Besten. Wer nicht tanzte, machte es auf einem der Sofas und Sesseln bequem, die die Künstlerin Angela Clemens im Rahmen ihres Couch-Projekts am Obermarkt aufstellen ließ. Was am Ende so locker und ungezwungen aussah, war indes das Ergebnis harter Arbeit der Stadtverwaltung, die das Großereignis in Kooperation mit dem Werbekreis Einkaufsstadt Wolfratshausen, dem Verein „Lebendige Altstadt Wolfratshausen“ (LAW) sowie zahlreichen Geschäften, Gastronomen, Vereinen und Künstlern stemmte. „Bereits um 5 Uhr begannen am Samstagmorgen die Aufbauarbeiten der Hauptbühne“, berichtete Bürgermeister Klaus Heilinglechner am Vormittag in seiner Grußansprache.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Münchner Merkur, Daniel Schöningh, und Moderator Hans Ketelhut eröffnete er einen über zwölfstündigen Veranstaltungsreigen, der mit einem Marsch der Wolfratshauser Stadtkapelle durch die Marktstraße begann und mit einer Open-Air-Vorführung des Schimanski-Krimis „Zahn um Zahn“ erst gegen Mitternacht im Biergarten der Flößerei am Loisachufer endete. Einige Bürger gönnten sich schon am Vormittag einen sogenannten „Frühs(c)hoppen“: Denn wer an diesem Tag in der Wolfratshauser Altstadt einkaufte, erhielt in allen teilnehmenden Geschäften einen Gutschein für ein zünftiges Weißwurstfrühstück. Es folgten von Dominik Halamek inszenierte Mode- und Lifestyle-Shows sowie amüsante Einlagen der spanischen Polizistinnen Las Polis und dem Clown Paul Pingu.

Mitmach-Aktionen der Vereine

Neben dem Festprogramm lockten Sportvereine in der Johannisgasse mit verschiedenen Aktivitäten zum Zuschauen und Mitmachen ein. So konnten Hobbyfußballer am Stand des TSV Wolfratshausen unter anderem ihre Schussgeschwindigkeit testen. Die besten übertrafen die Marke von 100 km/h. Keine hundert Meter weiter bastelten Kindern beim Verein Flößerstraße so fleißig, dass CSU-Stadtrat Alfred Fraas schon am Nachmittag neues vorgefertigtes Holz beschaffen musste. Auf der benachbarten Bühne am Schwankl-Eck rockten derweil unter anderem Enno Strauß von der Groove Academy und Hinterhalt-Wirtin Assunta Tammelleo mit Band. Später präsentierte das Cico Jazzorchester dynamischen Big-Band-Sound. Das gefiel auch dem Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller, der mit seiner Tochter durch die Marktstraße bummelte. Vom regen Treiben in der Stadt profitierten zudem soziale Vereine wie „Bürger für Bürger“ oder der Asylbewerberhelferkreis. „Wir haben gegen freiwillige Spenden ein internationales Büffet angeboten. Nun ist unser Sparschwein voll mit Geldscheinen“, freute sich Leiterin Ines Lobenstein.

Einzig die Künstler am Obermarkt auf Höhe der Galerie Muth und der Galerie Bastigkeit hätten sich etwas mehr Resonanz gewünscht. Dass Besucher am Schwankl-Eck nicht geradeaus weitergehen, sondern in Richtung Johannisbrücke abbiegen, zeigt sich indes schon seit Jahrzehnten bei vielen Markttagen. „Der hintere Teil des Obermarkts war leider etwas vom Bürgerfest abgeschnitten“, kritisierte LAW-Vorsitzender Hans-Werner Kuhlmann. Immerhin fand aber Landrat Josef Niedermaier am Nachmittag den Weg dorthin, und ließ sich vom Fotoclub Wolfratshausen gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner auf einem roten Sofa ablichten. Am Ende zeigte sich Kulturmanagerin Marion Klement erleichtert, dass das Konzept der Stadt, das Geschehen auf den Stadtkern zu konzentrieren, weitgehend aufgegangen ist. „Wir hatten aber auch Glück mit dem Wetter. Das konnten wir im Vorfeld natürlich nicht planen“, räumte sie lachend ein.

Fotos: Peter Herrmann

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