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Flussfestival 2017 in Wolfratshausen

Ein „Macho, Macho“ ohne „Midlife Crisis“

Von Andrea Weber

Wolfratshausen, 9.7.2017 – Die Pforte zum Flussfestival-Gelände war noch nicht geöffnet, da standen die Fans schon in einer langen Schlange an, um sich frühzeitig die besten Plätze zu sichern. Mit dem Gastauftritt des Austropop-Stars Rainhard Fendrich startete das diesjährige Flussfestival in Wolfratshausen. Zweifellos wird man am Ende nach zwei Festivalwochen resümieren, dass dieser Abend eines der größten Highlights war. Für die Fendrich-Fans auf jeden Fall, denn die verlangten ihrem Idol am Ende mehrere Zugaben ab, tanzten und sangen begeistert mit.

Als im Vorfeld bekannt wurde, dass der österreichische Liedermacher kommt, waren in kürzester Zeit die Karten ausverkauft. Kurzfristig entschied die Stadt Wolfratshausen als Veranstalter noch 200 zusätzliche Stehplätze anzubieten, vorausgesetzt das Wetter sei beständig. Auch diese Eintrittskarten waren sofort vergriffen. 

Das Wetter hielt. Es war sommerlich heiß und die Stimmung dementsprechend ausgelassen fröhlich bei den Publikumsgästen, die von nah und fern ans Loisachufer kamen. „Unser Flussfestival hat sich inzwischen einen so guten Namen gemacht, dass wir Künstler wie Rainhard Fendrich nach Wolfratshausen locken können“, freute sich Bürgermeister Klaus Heilinglechner und übergab dem Österreicher die Bühne, der nicht lange mit Begrüßungsfloskeln fackelte, sondern soundtechnisch kraftvoll „Es lebe der Sport“ ins Publikum schmetterte. Und die sangen sportlich begeistert mit. Denn eingefleischte Fendrich-Fans kennen alle Fendrich-Lieder auswendig. 

Lieder für Meinungsfreiheit und gegen Rassismus

Der Österreicher präsentierte eine gute Mischung aus den Songs der 1980iger, die ihn einst populär machten, wie „Tango Korrupti“ und „Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk“. Lieder, die melodiös eingängig ins Ohr gehen, die gefühlvoll mitreißen und die hintergründig vom Leben erzählen. Der heute 62-jährige Musiker ist kantiger geworden. Seine Stimme rauer, seine Liedinhalte vermitteln deutliche Kritik am politischen Zeitgeschehen. In seinem aktuellen Album mit dem Titellied „Schwarzoderweiß“ nutzt der Künstler seine Popularität, um für die Meinungsfreiheit zu stehen und gegen den Rassismus seine Stimme zu erheben. „Wir san alle grundverschieden, doch des Bluat is immer rot“.

„Ich liebe was ich tue. Die Bühne ist für mich das Höchste.“

Rainhard Fendrich, mit exzellenten Musikern an der Seite, präsentierte Lieder aus 35 Jahren. Er habe keine Zeit und Mühen gescheut, erklärte er seinen Fans, um die alten Songs „Macho, Macho“ sowie „Midlife Crisis“ aus der Schublade zu kramen, sie neu aufzumischen, und ihnen einen zeitgemäßen Touch zu geben. Rainhard Fendrich plauderte gerne zwischen seinen Liedern, auch darüber, wie es musikalisch weitergehen wird. „Ich liebe was ich tue. Die Bühne ist für mich das Höchste“ – soll heißen: Rainhard Fendrich bleibt seinen Fans weiterhin treu, solange er kann.  

Fotos: Andrea Weber


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