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Historischer Verein Wolfratshausen

Mit bewährtem Vorstand zu neuen Herausforderungen

Von Peter Herrmann

Wolfratshausen, 5. 4. 2017 – Seit 20 Jahren gibt es den Historischen Verein Wolfratshausen, der sich mit Buchveröffentlichungen, aufwändigen Veranstaltungen und Führungen nicht nur in der Loisachstadt einen guten Namen gemacht hat. Dabei weiß Vorsitzende Dr. Sybille Krafft genau, wie die derzeit 267 Mitglieder ihr Fachwissen am sinnvollsten einbringen können. Von übertriebenem Aktionismus hält sie genauso wenig wie von Lippenbekenntnissen. Dass der Vorstand nun bis auf zwei Umbesetzungen bei den Beisitzern wiedergewählt wurde, spricht für sich.

Perle der Wolfratshauser Vereine

„Der Historische Verein hat sich zu einer Perle Wolfratshauser Vereine entwickelt“, lobte Ex-CSU-Stadtrat Paul Brauner die Arbeit des Vorstandes. Kein Wunder also, dass die langjährige Vorsitzende Dr. Sybille Krafft, ihr Stellvertreter Bernhard Reisner, Schatzmeister Harald Stebner sowie Schriftführer Wolfgang Schäl von Gamm von den 39 anwesenden Mitgliedern ohne Gegenstimme wiedergewählt wurden. Unterstützt werden sie von den sieben Beisitzern Justine Bittner, Anja Brandstäter, Dr. Kaija Voss, Ludwig Gollwitzer, Dr. Klaus Lüth, Hannelore Greiner und Annekatrin Schulz.

Reges Interesse an vielseitigem Programm

Vor den per Akklamation durchgeführten Neuwahlen hielt die Geretsrieder Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss einen Vortrag zum Thema „Baudenkmale im Landkreis“, dem die Berichte aus den verschiedenen Arbeitsgruppen folgten. Ob Demonstrationen und Filmvorführungen am Frauentag, eine von über 150 Interessierten besuchte Führung über den Nantweiner Friedhof oder zuletzt die intensiven Proben zur zweimal verschobenen Bierrevue – das Programm hätte vielseitiger nicht sein können. „Mehr geht nicht“, erklärte Krafft. Denn sie selbst ist neben ihrer beruflichen Tätigkeit als Filmredakteurin für das Bayerische Fernsehen auch noch Vorsitzende des Vereins „Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald“. Der Umbau des Gebäudes am Waldramer Kolpingplatz macht dank der Hilfe von Ehrenamtlichen und der Kooperation mit Schulen rasche Fortschritte. Das ehrgeizige Ziel, dort im Frühjahr 2018 eine Dokumentations- und Begegnungsstätte zu eröffnen, scheint durchaus realistisch.

Einen Tag vor der Jahresversammlung wurde zudem im Kloster Benediktbeuern die Ausstellung „Kinderwelten in Waldram und Föhrenwald“ eröffnet. Auch dort konnte Sybille Krafft für die Anliegen des Historischen Vereins werben. Dennoch weiß auch sie mittlerweile, in welchen Fällen Engagement sinnvoll ist. Als Vereinsmitglied Otto Martin sie am Ende der fast dreieinhalbstündigen Versammlung fragte, warum sich der Verein nicht für den Erhalt des mittlerweile abgerissenen Knödler-Hauses an der Sauerlacher Straße eingesetzt habe, kam die Antwort postwendend. „Da wusste ich, dass der Kampf für ein nicht denkmalgeschütztes Gebäude von vornherein verloren ist“, so Krafft. „Und nur Spiegelfechterei in der Öffentlichkeit zu betreiben, bringt nichts“. Abschließend appellierte sie an die Stadträte, den Sachverstand der Vereinsmitglieder bei politischen Entscheidungen künftig noch mehr miteinzubeziehen.

Info: www.histvereinwor.de

Foto: Peter Herrmann


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