Neujahrsempfang des Wirtschaftsforums Oberland
Regionales Netzwerken wichtiger denn je
Von Peter Herrmann
Wolfratshausen, 27.1.2017 – Über einen rundum gelungenen Neujahrsempfang konnte sich der Vorsitzende des Wirtschaftsforums Oberland Andreas Roß freuen. Rund 140 Unternehmer, Bürgermeister, Stadträte, Schulleiter und Verbandsvertreter folgten seiner Einladung ins Krämmel-Forum. Der Tölzer Landrat Josef Niedermaier hielt eine engagierte Rede über die wirtschaftliche Zukunft in der Region und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Geretsrieder Gesangs-Ensemble „Mixed Voices“.
Mut zum Ausbau der Infrastruktur
Das Geretsrieder Gesangs-Ensemble „Mixed Voices“ sowie Gastgeber Reinhold Krämmel eröffneten stimmungsvoll den Neujahrsempfang. Landrat Josef Niedermaier blickte zunächst zufrieden auf das Rekordjahr 2016 zurück. „Eigentlich geht`s uns so gut wie nie zuvor“, erklärte er. Doch obwohl der Landkreis rund 124 Millionen Euro Steuereinnahmen verzeichnete, mache sich bei Unternehmern, Politikern und Bürgern „Unbehagen, tiefste Verunsicherung und Angst“ bemerkbar. Als Beispiel nannte er die geplante S-Bahn-Verlängerung nach Geretsried, gegen die es etwa 1.500 Einwendungen gebe. Würden, nach Schätzungen, tatsächlich in den nächsten zehn Jahren 300.000 Menschen in die Region rund um München ziehen, bräuchte es den Mut, den öffentlichen Nahverkehr intelligent auszubauen. „Wir müssen bereit sein, gemeinsam anzupacken und unbequeme Dinge auch umzusetzen“, forderte Niedermaier. Da die Landkreisgrenzen in vielerlei Hinsicht ohnehin mehr und mehr verschwimmen, sei ein Ausbau der regionalen Zusammenarbeit unabdingbar. „Unsere wirtschaftlichen Konkurrenten kommen nicht aus den Nachbarlandkreisen, sondern aus China und Südamerika“.
Reger Erfahrungsaustausch mit Nachbarregionen
Niedermaier freute sich, dass auch der Miesbacher Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) und Michael Brandl, Bezirkshauptmann von Schwaz in Tirol den Weg zum Neujahrsempfang nach Wolfratshausen fanden. „Regionale Zusammenarbeit wird in einer globalisierten Welt immer wichtiger“, bestätigte Rzehak. Vor allem die Ost-West-Verbindungen im bayerischen Oberland könnten seiner Meinung nach deutlich verbessert werden. „Es dauert einfach zu lange, um von Miesbach mit dem Zug oder dem Auto nach Penzberg zu kommen“, unterstrich er. Der Österreicher Michael Brandl will sich dabei nicht nur auf die Politik verlassen. „Die Unternehmer ziehen den Karren. Das war schon immer so.“. Er versprach den beiden Landräten, dass die Region um Schwaz „ein verlässlicher Partner bleiben wird“. Mit einem Buffet des Geretsrieder Catering-Unternehmens Schmid-Bäck‘ und angeregten Gesprächen klang der Abend im Krämmel-Forum aus.
Fotos: Peter Herrmann
