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Oberguter Praxistest: der neue BMW i3

Die Redaktion von oberland.de testet den neuen BMW i3 bei einer Fahrt vom südlichen Bayern ins Zillertal und zurück. Seien Sie dabei und erfahren Sie, ob der kleine Flüster-Flitzer das Potenzial zum Urlaubsauto hat...

>>> Lesen Sie weitere Testberichte des BMW i3.


Mit dem BMW i3 im Grenzbereich - von Eurasburg ins Zillertal

von Torben Lauridsen

Eurasburg, 5.3.2015 – Die Redaktion Oberland.de testet für Sie das neue Elektroauto von BMW. Mit dem i3 unterwegs durchs südliche Bayern ins Zillertal und zurück. Die wichtigste Frage ist: „Wie weit kommt man damit?“ Und die ist durchaus berechtigt, denn der Hauptzweck eines Fahrzeugs ist schließlich die Mobilität und Freiheit. Ist der neue BMW i3 alltagstauglich? Wie steht es mit dem Fahrkomfort? Kann man mit ihm ohne Probleme längere Fahrten über mehrere Stunden ins Urlaubsgebiet unternehmen? Wir haben es ausprobiert.

Als erstes haben wir uns ein Ziel vorgenommen, das von uns aus gerade im Grenzbereich der vom i3 im Voraus berechneten Reichweite im reinen Elektrobetrieb beim verbrauchsoptimierten Fahrmodus EcoPro liegen sollte, nämlich 116 km: Zillertal in Österreich. Von Eurasburg über Bad Tölz, Lenggries und den Achenpass ist die im Navi eingegebene Strecke genau 116 km. Wir fahren gespannt los, wohl wissend, dass wir mit dem vorhandenen Range Extender immer noch 100 km weiter fahren könnten, falls uns die volle Batterieladung ausgehen sollte.

Achenpass-Abfahrt macht Laune

Über die Landstrassen des Oberlands fahren wir gemütlich, aber zügig wie der übrige Verkehrsfluss, immer in den Tempolimits von 70, 80 oder 100 km/h. Und siehe da, die vom i3 angezeigte Restreichweite im Elektrobetrieb fällt weniger, als die vom Navi angezeigte Reststrecke. Das heißt, wir verbrauchen weniger Strom als geschätzt, entweder weil der i3 einfach die Reichweite konservativ berechnet oder wir sind schon ganz gut geworden, bewusst und energiesparend zu fahren. Zugegeben, wir nutzen, wann immer möglich, ausschließlich die Bremswirkung des e-Motors, statt aufs Bremspedal zu treten. Dabei gewinnen wir beim Verzögern oder Abwärtsfahren Energie zurück, statt an den Bremsen zu schleifen. So soll’s sein. Besonders die Achenpass-Abfahrt macht Laune, denn hier steigt die Restreichweite durch die Rekuperation kontinuierlich an. Als wir an unserer Zieladresse in Zillertal ankommen, haben wir tatsächlich noch 16 km Reichweite über.

Für drei Euro bis ins Zillertal

Wir bleiben über Nacht im Zillertal und der Hausherr erlaubt uns, den i3 an eine 220-Volt-Steckdose anzuschließen. Bei unserer Abreise berechnet er für die “getankten” ca. 15 kWh nur drei Euro(!), denn er erzeugt selbst seinen Strom mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Rückfahrt wurde nochmals, zumindest was den Fahrkomfort angeht, “entspannter”, denn es war Samstagnachmittag und  Bettenwechsel in den Skiurlaubsorten, also Stau durchs Zillertal in beiden Richtungen. Mit dem E-Mobil halb so schlimm, denn außer unserem Gespräch und der Musik aus der feinen Audioanlage, ist alles um uns herum still - kein Motorengeräusch - und wir rollen leise und ohne Abgase im Stau voran. Viele von den entgegenkommenden Touristen in Dieselautos und SUVs schauen neugierig und lächelnd auf den knuffigen i3 und würden anscheinend jetzt auch lieber in einem solchen Stromer sitzen. Zurück an unserem Ausgangspunkt angekommen, hatten wir wieder 15 km Restreichweite, obwohl wir dieses Mal zwischendurch auch durchaus flotter beschleunigt hatten.

Mit dem benzinbetriebenen Hilfsmotor auf der sicheren Seite

Als nächsten Reichweitentest wollten wir den Range Extender testen. Wir planten also eine fast doppelt so weite Strecke: Eurasburg nach München Ostbahnhof, weiter nach Rosenheim und den gleichen Weg zurück, insgesamt 220 km. Und dieses Mal führte unsere Fahrt über Landstraßen, durch den Großstadtverkehr und über die Autobahn, bei der wir uns an die Richtgeschwindigkeit 130 km/h hielten. Der Range Extender ist ein kleiner Zweizylinder Benzinmotor mit 34 PS, der unter dem Kofferraumboden im Heck untergebracht ist. Der Motor treibt nicht das Auto an, sondern lädt nur die Batterie. Er ist in der Lage einen bestimmten Batterieladezustand während der Fahrt aufrecht zu halten. Das heißt, die Elektroreichweite bleibt konstant, solange der Benzinmotor Sprit genug hat und läuft. Damit der Range Extender möglichst wenig auffällt: Durch sein Motorgeräusch und die bei Benzinmotor üblichen Abgase macht es Sinn, diesen bei Bedarf nur bei Überland- und Autobahnfahrten laufen zu lassen. So haben wir es locker nach Rosenheim geschafft, mit einer Restreichweite von 50 km bei Ankunft. Dort haben wir dann den Benzintank wieder für 9 Euro aufgefüllt und sind nach dem gleichen Verfahren wieder zurückgefahren. Allerdings haben wir auf dem Rückweg den Range Extender ab dem Zeitpunkt ausgeschaltet, ab dem die verbleibende Strecke noch rein elektrisch zu bewältigen war.

Theoretisch könnte man zirka alle 100-120 km erneut Benzin für den Range Extender nachtanken, um auf diese Weise mit dem i3 unendlich weit zu fahren. Das wäre dann aber nicht mehr “rein elektrisch” im Sinne des Erfinders. Als Ergebnis unseres Reichweitentests im Grenzbereich können wir sagen, dass wir für den alltäglichen Bedarf durchaus zufrieden sind und mit dem i3 weit genug gekommen sind.


Fotos: Fenny Rosemann


Mehr Informationen unter www.bmw.de

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