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Oberguter Praxistest: der neue BMW i3

Die Redaktion von oberland.de testet den neuen BMW i3 bei einer Fahrt vom südlichen Bayern ins Zillertal und zurück. Seien Sie dabei und erfahren Sie, ob der kleine Flüster-Flitzer das Potenzial zum Urlaubsauto hat...

>>> Lesen Sie weitere Testberichte des BMW i3.


Wie fährt sich der BMW i3?

von Torben Lauridsen

Eurasburg, 10.4.2015 – Die Oberland-Redaktion fuhr in den vergangenen Wochen das Premium-Elektroauto von BMW zum Test. Auf Herz und Nieren testete Autoliebhaber und Autor der Testberichte, Torben Lauridsen, das kleine Elektrowunder. Sein Fazit: Ob auf Langstrecken, im Energieverbrauch, Kosteneffizienz und Interieur - der neue i3 ist sehr positiv angekommen. Auf der letzten Testfahrt ging es ihm um den Fahrkomfort.

Das neue Elektroauto BMW i3 ist mit gerade einmal vier Meter Länge ein kompaktes Auto, etwa von der Größe eines VW Golfs. Das Erste was auffällt beim Einsteigen sind die großen Türen und die relativ hohe Sitzposition. Außerdem hat das Auto keine mittlere Tür-Säule (B-Säule), weil die hinteren Türen entgegen der Fahrtrichtung zu öffnen sind. Das erleichtert den Zugang zu den Rücksitzen, auch wenn die vordere Türe zuerst geöffnet werden muss. Das Raumgefühl ist insbesondere vorne sehr großzügig, unter anderem weil es im Fußraum keine Mittelkonsole gibt. Aber auch die Fahrgäste hinten kommen vom Raumangebot her nicht zu kurz.  

Nachhaltig produziert aus ökologischen Materialien

Stoffe, Leder und Verkleidungen im Innenraum wirken natürlich und sind angenehm anzufassen. Bei dem Testfahrzeug i3 für Oberland handelt es sich um das Interieurdesign “Lodge”, welches freundlich, hell und schlicht anmutet – wie ‘Skandinavian Design’. Die Verarbeitung ist auf Premium-Niveau, es knirscht oder klappert nichts.

Auffallend leise ist das Fahrgefühl im Inneren des i3s. Man hört kein Motorgeräusch, nur die Geräusche der Räder und die Windgeräusche sind hörbar, aber sehr gedämpft, weil der Wagen geräuschisoliert ist. Man fühlt sich fast erhaben abgekapselt von der Außenwelt und kann sich in Wohnzimmerstimmlage mit seinem Beifahrer unterhalten oder entspannt Musik aus der Harman/Kardon-Audioanlage hören.

Der i3 ist so leicht zu fahren, wie jedes andere moderne Auto. Nur das Fahrgefühl ist etwas Besonderes, sprich, der Antritt und die Beschleunigung sind erstaunlich kraftvoll. Das liegt an der Charakteristik des modernen Elektromotors, der ein sehr hohes Drehmoment (250 NM) bereits beim Stillstand besitzt und keine Gänge braucht. Die Bedienung ist gleichzusetzen der eines konventionellen Autos: Startknopf drücken, Gang einlegen, Parkbremse lösen und aufs Gaspedal treten.

Interessant am Elektromotor ist die Tatsache, dass er im Schubmodus – also wenn man Gas wegnimmt – als Stromgenerator funktioniert. Das bedeutet, dass er als Motorbremse die Batterie auflädt und somit Bremsenergie in Strom wandelt statt in Reibungshitze, wie es die normale Bremse macht. Diese Bremswirkung und Energierückgewinnung ist beim i3 so gut abgestimmt, dass man sich sehr schnell einen flüssigen und vorausschauenden Fahrstil angewöhnen kann, bei dem man fast nie aufs Bremspedal treten muss. Das ist nicht nur ökonomisch sinnvoll sondern auch optimal für den Verkehrsfluss und angenehm für Fahrer und Beifahrer.

Flink und wendig - macht Freude am Fahren

Dennoch ist man mit dem i3 keineswegs mit einer “lahmen Ente” unterwegs, ganz im Gegenteil. Er beschleunigt mit seinen 170 PS von 0 auf 100 km/h in nur ca. 7,5 Sekunden – fast so schnell wie ein aktueller Golf GTI – und die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ist in nur ca. 18 Sekunden erreicht. An jeder Ampel fährt man mit dem i3 zügiger los, als jedes konventionelle Auto mit Benzin- oder Dieselmotor. Das Überholen auf Landstraßen von 60-70 km/h geht ohne Aufschrei eines Motors in Windeseile. So schnell kann der Überholte gar nicht gucken, wie der i3 vorbei ist. Das sind wahrlich nicht die Werte auf die es ankommt, wenn man umweltfreundlich und nachhaltig unterwegs sein möchte, aber sie belegen wie flink der i3 tatsächlich ist. Auch die Fahreigenschaften und das Handling des Wagens sind ganz wie man es von einem dynamischen BMW erwarten darf: straff und präzise. Die Freude am Fahren bleibt beim elektrischen i3 im vollen Maß erhalten.

Beim Rangieren beeindruckt der i3 mit einem kleinen Wendekreis von nur 10 Metern. Das ist beim rückwärts Einparken erst gewöhnungsbedürftig, weil man erst zu viel einschlägt. Die optische und akustische Einparkhilfe sowie die Rückfahrkamera mit großem Display machen es letztlich sehr einfach. Auf Wunsch kann der i3 sogar von selbst parallel einparken.

Jahreszeitbedingt hatten wir Gelegenheit den i3 bei moderatem Schneefall auf neuschneebedeckten Landstraßen zu fahren. Durch die recht hohen und schmalen Räder und das Gewicht des Range Extenders auf die angetriebenen Hinterräder hat der i3 eine sehr gute Traktion. Man kommt also gut durch den Winter, und die elektronische Antischlupfregelung und ESP sorgen dafür, dass der Wagen sich auch bei Glätte sicher bewegen lässt.

Insgesamt machte es sehr viel Spaß “den kleinen Stromer” im Test zu fahren.


Fotos: Fenny Rosemann und Pressefotos BMW AG


Mehr Informationen unter www.bmw.de

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