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"Tesla Model S" - der obergute Praxistest

Mit dem (r-)evolutionären Elektroauto „Tesla Model S“ auf Achse: Von München nach Kopenhagen, quer durch Dänemark und zurück.

>>> Lesen Sie hier alle Fahrberichte mit dem "Tesla Model S".


Kapitel 5 | Aarhus–Skagen–Aarhus

von Torben Lauridsen

Auf den 100 Kilometern vom „Tesla Supercharger“ in Middelfart bis zur nächsten Station unseres Road Trips, Aarhus, fahren wir eine der schönsten Autobahnstrecken Dänemarks, bei der wir erst die 1700 Meter lange Hängebrücke über den „Lille Belt“ überqueren und uns dann Richtung Norden wenden.

Die Verlängerung der E45 (alias A7) schlängelt sich die lieblich-hügelige Ostküste Jyllands (zu Deutsch: Jütlands) hinauf und gewährt kurz vor Skanderborg in Richtung Westen einen Blick auf die drei höchsten „Berge” Dänemarks: Møllehøj, Yding Skovhøj und Ejer Bavnehøj, die mit jeweils knapp über 170 Metern (!) so etwas wie die Drei Zinnen von Dänemark sind. Wie man sich vorstellen kann, sind diese drei Hügel in der Perspektive kaum auszumachen – aber sie sind da, und tragen ihren Teil zum schönen Panorama bei. Tatsächlich ist Yding Skovhøj etwas höher als die beiden anderen, weil sich auf der Kuppe drei Grabhügel aus der Bronzezeit befinden. Von solchen, teilweise bis zu 3000 Jahre alten Grabhügeln gibt es in Dänemark heute noch über 22000, die unter Denkmal- bzw. Naturschutz stehen. Man sieht sie besonders häufig in Ost- und Süd-Jütland. Es sind Relikte aus der frühen Geschichte Dänemarks und der Wikingerzeit, die sich etwa bis ins Jahr 1000 nach Christus erstreckte. Ab etwa 700 nach Christus breitete sich das aus Deutschland und Mitteleuropa kommende Christentum in Dänemark aus und löste das Heidentum und den Glauben an die Nordischen Gottheiten ab, und somit endete auch die Kultur der Grabhügel.

Königin Margrethe II weilt auch gerade in Aarhus

Wir checken an diesem Abend in das „Helnan Marselis Hotel“ in Aarhus ein. Das Hotel liegt auf der Südseite der Stadt direkt an der Aarhus Bucht des „Kattegat“ und eingebettet in den „Marselisborg“-Wäldern. So gesehen hat es die schönste Lage, die man sich überhaupt für ein Hotel in Dänemark vorstellen kann. Von den Zimmern aus blickt man direkt auf das Meer, auf die Stadt und auf die Wälder. Nachts lauscht man den Wellen, wie sie sachte an den Strand schlagen und morgens dem Vogelgesang aus dem Wald. Einmalig. Das Hotel wurde 1967 eröffnet und ist zeitlos elegant gestaltet von den dänischen Architekten „Friis & Moltke“, die unter anderem auch das Hauptgebäude der Europäischen Zentral Bank (EZB) in Frankfurt gezeichnet haben. Das „Marselis“ ist aus braunem Naturbackstein erbaut und fügt sich damit trotz seiner Größe (160 Zimmer) sehr schön in den Waldrand und an die Küste ein. Gleich daneben, zur Stadt hin, liegt in einer Parkanlage das Schloss „Marselisborg“, die Sommerresidenz der dänischen Königin Margrethe II. Diese hält sich übrigens genau zur Zeit unseres Besuchs dort auf, was an der Anwesenheit ihrer Leibgarde zu erkennen ist. Das „Marselis“ Hotel hat vier Sterne und bietet seinen Gästen neben einer sehr guten Küche auch Pool, Fitness und Sauna sowie Fahrradvermietung und das kostenlose Aufladen von E-Autos mithilfe eines Starkstromanschlusses. Jedem „Tesla Model S“ liegt dazu ein passendes Kabel standardmäßig bei.

Aarhus ist bekannt als „Die kleinste Großstadt der Welt”

Mit etwas über einer Viertelmillion Einwohnern ist Aarhus bekannt als „Die kleinste Großstadt der Welt”, „Die Stadt des Lächelns” und neuerdings auch als „Die Stadt des Regenbogens”, nachdem das neue Kunstmuseum ARoS im Zentrum neben Rathausturm und Dom ihr größtes Exponat, genannt „Your Rainbow Panorama”, permanent auf dem Dach in 45 Metern Höhe trägt: Es ist ein vom Künstler Olafur Eliasson gestalteter, 150 Meter langer, ringförmiger Glaskorridor in den Farben des Regenbogens. Als Besucher kann man durch diesen Ring gehen und dabei die Stadt und die gesamte Umgebung rund herum durch das spektral-farbige Glas betrachten. Die Stadt hat außerdem eine alte und sehr renommierte Universität mit 44000 Studenten, eine supermoderne Universitätsklinik, viele Kultureinrichtungen wie beispielsweise das Konzerthaus und eine lebendige Innenstadt, die Fußgängern und Fahrradfahrern möglichst viel Freiraum bietet.

Das „Moesgaard Museum“ (MOMU) hat eine einzigartige Architektur und eine einmalige Sammlung prähistorischer Funde

Am nächsten Morgen fahren wir – mit während der Nacht voll aufgeladener Batterie des „Model S“– durch den „Marselisborg“-Wald zum neuen „Moesgaard Museum“ (MOMU), das am anderen Ende des Waldes wie ein riesiger Keil in einen Hang hinein gebaut wurde. Das Dach ist mit Grass bewachsen und von unten bis oben vom Publikum begehbar. Im Winter, wenn Schnee liegt, wird es sogar als Skihügel und Rodelbahn genutzt. Das Design stammt von „Henning Larsen Architects“, die in Deutschland unter anderem das Gebäude des Spiegel-Verlags in Hamburg und den sich derzeit im Bau befindlichen neuen Hauptsitz von Siemens am Wittelsbacher Platz in München gestaltet haben. Das MOMU ist aber nicht nur aufgrund der tollen Architektur einen Besuch wert, sondern auch für seine einmalige Sammlung prähistorischer Funde und insbesondere für die unglaublich authentischen Installationen von Menschen und Szenen aus der frühen Geschichte Skandinaviens und Nordeuropas, die Kinder und Erwachsene beim Betrachten gleichermaßen in den Bann ziehen.

Beim „Sankt Hans Fest“ in Dänemark sitzen Jung und Alt bis nach Sonnenuntergang zusammen um miteinander zu singen und zu reden

An diesem Abend, dem 23. Juni, wird wie jedes Jahr in Dänemark das „Sankt Hans Fest“ traditionell begangen, indem in fast jedem Ort ein großer Scheiterhaufen angezündet wird. Um diesen versammeln sich die Menschen feierlich und singen gemeinsam Lieder, die den Sommer und die Natur feiern. Eigentlich ist „Sankt Hans“ der dänische Name für den heiligen Johannes der Täufer, und ursprünglich hat man an diesem Abend dessen Geburt sechs Monate vor Weihnachten gefeiert. Aber heute ist es allgemein zu einem Mittsommernachtsfest oder heidnischen Frühlingsfest – ähnlich der Walpurgisnacht – geworden, in dessen Rahmen zum Teil noch das ritualisierte Verbrennen einer Strohpuppe, die eine Hexe symbolisieren soll, stattfindet. Allerdings ist das „Sankt Hans Fest“ in Dänemark grundsätzlich eine sehr friedliche und stimmungsvolle Angelegenheit, bei der Jung und Alt zusammen bis nach Sonnenuntergang gerne singen und miteinander reden. So machen wir heute am Strand neben dem Hotel mit und genießen dabei die letzten Sonnenstrahlen und das laue Lüftchen von der Bucht.

Skagen erreichen wir als Passagiere eines Traktorbusses namens „Sandormen” (zu Deutsch: der Sandwurm)

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf, weil wir uns spontan entschieden haben, eben mal die Nordspitze Dänemarks, Skagen, zu besuchen – dort, wo die Wellen der beiden Meere „Skagerak“ und „Kattegat“ buchstäblich aufeinandertreffen. Die Strecke von Aarhus bis Skagen ist 246 Kilometer lang, und wir stoppen auf dem Hinweg für Kaffee und Strom am „Supercharger“ in Hjørring. Während dieses kurzen Stopps spricht uns ein Fernfahrer interessiert an wegen des Teslas und erwähnt, dass er uns notfalls auch Strom anbieten könne, weil sein Lastzug nämlich einen Starkstromgenerator mit passendem Anschluss an Bord hat. Dankeschön, nicht nötig, aber gut zu wissen – und weiter geht es durch eine weite Wald- und Heidelandschaft, die nördlich an der malerischen Kleinstadt Skagen endet. Die letzten zwei Kilometer durch die Dünen bis zur äußersten Spitze Dänemarks erreichen wir dann als Passagiere eines Traktorbusses namens „Sandormen” (zu Deutsch: der Sandwurm), um uns dort am Strand zumindest kurz die Füße nass zu machen.

Auf dem Rückweg nach Aarhus fahren wir kurz zur „Råbjerg Mile“, eine etwa ein Quadratkilometer große und 40 Meter hohe Wanderdüne, die unter Naturschutz steht. Von dieser dänischen Düne aus reicht der Blickt nach Osten und nach Westen bis aufs Meer.
Die gesamte Rundfahrt Aarhus–Skagen–Aarhus einschließlich Abstecher summierte sich auf knapp 540 Kilometer, die wir mit zweimal 25-minütigem, kostenlosem Aufladen an „Tesla Superchargern“ zurücklegten. Allerdings hätte einmal Aufladen unterwegs auch gereicht, weil wir morgens mit voller Batterie gestartet waren.


Fotos: George Lewbel, Torben Lauridsen


Mehr Informationen unter http://www.teslamotors.com/de_DE/

Tesla im Münchner Triebwerk: auf über 2000 Quadratmetern können sich Interessenten und Kunden in Münchens Westen umfassend im Tesla Showroom über die Modelle S, 3, X und Y informieren und eine Probefahrt vereinbaren. Lesen Sie hier alles zum Tesla-Standort im Triebwerk München

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