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Es tut sich was in Geretsried

In Geretsried ist einiges geboten. Die Stadt an der Isar hat viel zu bieten - sowohl den Urlaubsgästen als auch den Einheimischen.

Erfahren Sie hier mehr über Geretsried und seine Veranstaltungen.


Beim Starkbierfest in Geretsried

Hardrock nach der Fastenpredigt

Von Peter Herrmann

Geretsried, 30.03.2017 – Noch schärfer als in den vorangegangen Jahren derbleckte Ludwig Schmid alias Bruder Barnabas an zwei nahezu ausverkauften Abenden Kommunalpolitiker. Danach kamen Bürgermeister Michael Müller, sein Wolfratshauser Amtskollege Klaus Heilinglechner und Dritter Landrat Klaus Koch beim "Pfundsägen" ins Schwitzen. Doch damit nicht genug: Die Gartenberger Bunkerblasmusik heizte den jeweils rund 400 Besucher auch noch mit dem AC/DC-Klassiker "Highway to hell" ein.

Gstanzl eröffnen das Derblecken

Während am Freitag die kommunale Politprominenz dem Starkbierfest größtenteils fernblieb, freute sich Ludwig Schmid am Samstag über den Besuch zahlreicher Bürgermeister. So hatten neben dem Geretsrieder Rathauschef Michael Müller auch sein Wolfratshauser Amtskollege Klaus Heilinglechner sowie Hubert Oberhauser aus Egling, Margit Menrad aus Icking und Leni Gröbmaier aus Dietramszell den Weg in die Ratsstuben gefunden. Den Landkreis vertrat dritter Landrat Klaus Koch. Die Lacher auf seiner Seite hatte zunächst der Wolfratshauser Vize-Bürgermeister Fritz Schnaller, der mit seinen Gstanzln die bevorstehende Zentrumsumgestaltung und den Hallenbadbau aufs Korn nahm: "Für eure Tiefgarage braucht’s a Grundwassermodell. Aber keine Angst: Was kann denn schon passieren? Falls die Düker und Grundleitungen undicht werden, kann man in Sachen Hallenbad umdisponieren."

Krämmel-Tower soll Tölzer ärgern

Danach fühlte sich der einmarschierende Fastenprediger Ludwig Schmid "fast a bissl wia a Ministerpräsident" und setzte zu einer Rede an, die diesmal im Ton noch etwas schärfer als in den vergangenen Jahren war. So prangerte er den "dünnhäutigen Bürgermeister Michael Mimose Müller" an, dem von allen Seiten Wind ins Gesicht bläst. Noch härter packte er Freie-Wähler-Stadtrat Robert Lug an: "Früher, da hast ja die Backen ganz schön aufblasn, aber heute hast du auch ohne Aufblasen eine gewisse Fülle. Frust frisst, oder?", fragte Schmid provozierend.

Zwischendurch ehrte er seine 87-jährige "Bäcker-Oma" Anna Schmid als Geretsrieder Original und nahm dann die Nachbarstadt Wolfratshausen ins Visier. Dort hätten die Bewohner "net alle Kerzen am Christbaum". Die Gstanzl-Steilvorlage von Wolfratshausens Vize-Bürgermeister Fritz Schnaller nahm Schmid dagegen gerne auf: "Mir bauen des Schwimmbad in der Tiefgarage unter dem Karl-Lederer-Platz. Groß gnua waars. Und Betriebskosten tät’s auch enorm sparen. Das Becken läuft nämlich vo ganz alloa immer wieder voll".

Am Ende seiner Fastenpredigt befragte Schmid schließlich die Besucher, ob sie die aktuelle Zentrumsplanung befürworten. Das Ergebnis fiel am Freitag, als weniger Stadträte da waren, noch eindeutiger gegen das Großprojekt aus. Der Fastenprediger regte deshalb an, den "Krämmel-Tower" auf der benachbarten Böhmwiese zu errichten. Dann könne er sogar 150 Meter hoch werden. "Auf alle Fälle so hoch, dass man ihn vo Tölz aus no sieht". Mit dem von den isländischen Fußballfans übernommenen Huh-Jubel verabschiedete das Publikum den Fastenprediger. Danach durften Klaus Koch, Michael Müller und Klaus Heilinglechner noch ihre Geschicklichkeit beim Pfundsägen unter Beweis stellen. Musikalische Akzente setzte schließlich ein als italienischer Schmusebarde verkleideter Roland Hammerschmied und die Bunkerblasmusik, die sogar vor dem AC/DC-Hardrock-Klassiker "Highway to hell" nicht zurückschreckte.


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