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24.04.2010
19:00Uhr

Im Spiel der Somerlüfte

Im Spiel der SommerlüfteSchauspiel von Arthur Schnitzler

 „Aber es gibt eben Tage – Stunden, da spürt man deutlicher als sonst, wie es in Wirklichkeit in einem ausschaut, die wahrhaftigen Stunden, in denen man ganz versteht, was man erlebt und zugleich ahnt, was man versäumt hat.“ (Josefa Friedlein, Im Spiel der Sommerlüfte)

Der Bildhauer Professor Vincenz Friedlein und seine Frau Josefa verbringen ihre Sommerfrische zusammen mit ihrem Sohn Eduard und ihrer Nichte Gusti, fern vom Stadtlärm auf ihrem Landsitz in Kirchau, nahe bei Wien. Die ländliche Familienidylle wird aber häufig durch Vincenz „Berufsreisen“ nach Wien unterbrochen. Während sich Mutter und Sohn durch Fußwanderungen in die Natur mit dem jungen Dorfkaplan, Ferdinand Holl, über seine Abwesenheit hinwegtrösten, empfängt die angehende Schauspielerin Gusti gelegentlich den verliebten Sekundararzt, Doktor Felix Faber. Als an einem Spätsommertag Vincenz erneut in die Stadt reist, um dem Kasseler Intendanten das für sein Theater entworfene Dionysoszugmodell vorzustellen, gerät die Welt auf dem Landgut aus den Fugen. Dunkle Wolken und heftige Windstöße künden ein Unwetter an, und nicht nur in der Natur, auch im Gemüt der Sommergäste spielt sich ein seltsames Schauspiel ab. Gusti, die sich auf ihrem bevorstehenden Engagement am Innsbrucker Landestheater vorbereitet, provoziert leichtfertig die Eifersucht von Doktor Faber, der wiederum bereits über eine gemeinsame Zukunft mit Gusti sinniert.

Der 17jährige Eduard, der seine ersten Gehversuche in der Erwachsenenwelt macht, will wider des väterlichen Willens keine Matura ablegen, sondern ebenfalls Schauspieler werden und Gusti nach Innsbruck folgen. Josefa macht sich über ihr Dasein als Ehefrau und als Mutter Gedanken, sucht in absentia des Ehemannes nach Halt und wünscht sich jemanden, der sie anhört und versteht. Der Kaplan, Ferdinand Holl, ist um seinen Zwillingsbruder, den Leutnant Robert Holl besorgt, der sich töricht in eine lebensbedrohliche Situation brachte. Und schließlich Kathi, die Dienstmagd der Friedleins, die sich in eine für sie viel zu vornehme Gesellschaft zu Recht zu finden versucht und als erste den bevorstehenden Sturm spürt. Bis zu dieser merkwürdigen Gewitternacht ließen sich Schnitzlers Figuren, ihre sozialen und familiären Pflichten ohne Widerstand hinnehmend, wie Windspiele in einer lauen Sommerbrise von ihrer Bestimmung leiten. Doch jetzt brechen sie aus - und erliegen ihren geheimsten Sehnsüchten. Die intimsten Geständnisse sprudeln aus jedem einzelnen heraus. Zwischen Pflichtgefühl und Freiheitsdurst schwankend geben sie ihre Träume Preis und begeben sich auf die Suche nach dem einzig wahren Weg zum vermeintlichen Glück. Doch so rasch, wie das Gewitter gekommen ist, verzieht es sich auch wieder - und nichts bleibt so wie es war…

Das äußerst selten gespielte, jedoch umso brillantere Bühnenwerk des österreichischen Autors trägt zeitlose Aktualität in sich. «Sind wir ein Spiel von jedem Druck der Luft?» – fragte schon Goethes Faust. Dies können wir uns jedoch trotz unserer selbstbestimmenden, emanzipierten und beinahe unbeschränkten Zeitalters auch fragen. Die menschlichen Stereotypen des Spiels – von erschöpften Eheleuten über Pubertierende bis hin zu fanatischen Priestern und Ärzten, sowie schaulustigen Angestellten – werden hin und da mit individuellen Charakterzügen ausgestattet und lassen den Zuschauer in ihren tiefsten Gedanken und ihren Seelen hineinblicken. Die Inszenierung behandelt jedoch nicht nur allgemeingültige Themen, wie Ehe, Liebe, Tod, Ehre, Pflicht und Willensfreiheit, sie reißt auch speziell die Frage des Zölibats an.

Mit Theresa Hanich, Elke Heinrich, Marion Niederländer, Benjamin Hakim Belmedjahed, Erhard Hennig, Lorenz Seib und Thomas Trüschler
Inszenierung und Bühne Michael Stacheder
Kostüme
Mario Schönmann
Licht Stefan Bettinger
Dramaturgie
Krisztina Horváth und Florian Schwartz

 Die Veranstaltung in der Loisachhalle beginnt um 20 Uhr, Einlass ist um 19 Uhr. Karten zum Preis von 28,00 €, 24,00 € und 21,00 € (14,00 € ermäßigt für Schüler, Studenten, Sozial Card Inhaber) zzgl. Gebühren gibt es bei:

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0180-54 81 81 81 (€ 0,14 aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunk (Preisänderungen vorbehalten) und ab 18:30 Uhr an der Abendkasse.

Veranstaltungsort

Hammerschmiedweg 6
82515 Wolfratshausen

Für die Inhalte der Veranstaltungen tragen die jeweiligen Veranstalter die Verantwortung.

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