Das Magazin für das Bayerische Oberland

Flugfest Königsdorf

Flugakrobatik für die ganze Familie

von Peter Herrmann

Königsdorf, 1.9.2013 – Zwei Tage lang zeigten die Piloten am Segelflugzentrum in Königsdorf eindrucksvolle Kunststücke und luden die zahlreichen Besucher dazu ein, mal selbst ins Cockpit zu steigen.

Großer Besucherandrang am Samstag

Der Biergarten des Segelflugzentrums war am Samstagnachmittag sehr gut besucht. „Die unsichere Wetterprognose für den Sonntag hat wohl dafür gesorgt, dass am Samstag wesentlich mehr Besucher kamen“, erklärte Mathias Schunk. Der Pressesprecher des Segelflugzentrums hält den Segelfluglangstrecken-Weltrekord. Am 16. Mai flog  Schunk ohne Motor eine Distanz von rund 1750 Kilometer quer über die Alpen.

Das Erlebnis, die landschaftlichen Vorzüge des Oberlands einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten, wollten am Samstag viele Besucher ausprobieren. Ein kurzer Rundflug im Segelflugzeug war schon für 25 Euro möglich, eine Motorflugzeugfahrt kostete 40 Euro. Die Sicht über den Starnberger See und auf die Alpen war am Samstag grandios. Dennoch waren einige nach dem kurzen Flugerlebnis auch froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und in aller Ruhe eine der vielen kulinarischen Schmankerln genießen zu können.

Schmankerl und Attraktionen für Kinder

Neben Kaffee und Kuchen standen auch gefüllte Waffeln, Eis, Grillspezialitäten, Käse, Schupfnudeln, Fischsemmeln sowie frischgezapftes Bier bereit. Der faire Maßpreis von 6 Euro lag deutlich unter Oktoberfest-Standard. Selbstverständlich hatten die Festorganisatoren auch an die Kinder gedacht: Hüpfburgen, Schminksalon und eine Papierfliegerbastelstation waren bis in die Abendstunden stark frequentiert. Viele schickten auch einen mit Gas gefüllten Luftballon in den Himmel und hoffen nun darauf, dass das beigefügte Kärtchen von einem möglichst weit entfernt liegenden Ort zurückgeschickt wird. Im Rahmen einer weiteren Verlosung winkten als Hauptgewinne Flüge in zweisitzigen Segelflugzeugen.

Ferngesteuertens Viper-Jet-Modellflugzeug, Motorkunstflieger und historische Motorflugzeuge

Viel Beifall gab es für die eindrucksvollen Vorführungen. So zeigte der Geretsrieder Jens Leubecher mit seinem ferngesteuerten Viper-Jet-Modellflugzeug, dass es nicht nur auf Schnelligkeit ankommt. „Schnell fliegen kann jeder. Anspruchsvoller ist es, bei geringer Geschwindigkeit Flugakrobatik zu zeigen“, verriet er. Dennoch jagte er sein Flugzeug binnen weniger Sekunden mit einer Geschwindigkeit von rund 300 Stundenkilometer auf eine Höhe von 300 Meter. Noch spektakulärer waren die Loopings und Rollen des Motorkunstfliegers Sascha Odermann, der mit seiner „Mü 30“ lange weiße Streifen nach sich zog. Nicht minder mitreißend waren die Flugfiguren der RV 8. Das historische Motorflugzeug wurde vor allem im Ersten Weltkrieg eingesetzt und machte nun beim Königsdorfer Flugfest seinem Spitznamen „Cloud Dancer“ („Wolkentänzer“) alle Ehre. Moderator Michael Watzke erklärte, dass der Pilot in diesem Flugzeug hohen Belastungen ausgesetzt ist, da das Blut schnell in den Kopf steigt.

Cumuluswolken über Königsdorf sorgten für die ideale Thermik

Dass am Samstag so viele Flugzeuge am Himmel über Königsdorf ihre Bahnen ziehen konnten, war auch den Cumuluswolken zu verdanken. Sie sorgten für die ideale Thermik – den von Segelfliegern, Drachen- und Gleitschirmfliegern gleichermaßen geschätzten Aufwind. „Dabei ist die Thermik-Saison im Spätsommer eigentlich vorbei“, erklärt Pressesprecher Mathias Schunk. Als die Sonne am Samstag unterging, erhellte ein Brillantfeuerwerk den Nachthimmel.