Flugfest in Königsdorf
Spektakuläre Luftakrobatik und schnellste Segelflugzeuge
Von Peter Herrmann
Königsdorf, 10.9.2018 – Seit 1969 veranstaltet das Segelflugzentrum Königsdorf ein zweitägiges Flugfest, zu dem heuer rund 10.000 Besucher kamen. Die Gäste bewunderten im gemütlichen Biergarten die eindrucksvollen Kunststücke der Piloten oder nahmen die Gelegenheit zu Rundflügen wahr.
Optimale Thermik
Moderator Michael Watzke und die vielen Helfer zeigten sich schon am Samstagmittag begeistert. Denn anders als im Vorjahr - als das Flugfest wegen Regens zweimal abgesagt werden musste und am ursprünglich angesetzten Termin vor einer Woche - waren die Bedingungen an diesem Wochenende nahezu optimal. Denn die kleinen Cumuluswolken sorgten für die ideale Thermik – den von Segelfliegern, Drachen- und Gleitschirmfliegern gleichermaßen geschätzten Aufwind. Viele Besucher nutzen deshalb die Gelegenheit einen kurzen Rundflug zu buchen, um aus der Vogelperspektive die grandiose Sicht auf die Alpen und den Starnberger See zu genießen.
Piloten zeigten spekatuläre Luftakrobatik
Bei einer Brotzeit im Biergarten konnten die Besucher die Kunststücke der Piloten bewundern. Peter Grohe zog mit seiner Mü28 in etwa 1.100 Meter Höhe seine Bahnen.
„Das ist das schnellste Segelflugzeug der Welt: Im Sturzflug kann es eine Geschwindigkeit von bis zu 360 km/h erreichen“, erklärte Watzke.
Spektakulär waren auch die Formationsflüge der „Kiebitze“ sowie die spektakulären Manöver von Wolfgang Schieck und Sascha Odermann. Odermann zeigte in seiner Mü30, warum er einst den Titel des deutschen Motorflugkunstmeisters errang. Seine Loopings und Rollen waren auch deshalb so gut am Himmel zu erkennen, weil seine Rauchmischung Paraffin enthielt. Als Odermann nach seinen Vorführungen aus dem Cockpit stieg, begleitete ihn der Applaus des begeisterten Publikums.
In manchen Besuchern reifte sogar der Entschluss, selbst den Segelflugschein zu machen. „Schon im Alter von 14 Jahren kann man mit der Ausbildung beginnen und dann frühestens mit 17 den Schein bekommen“, verriet Watzke. Die Kosten liegen im Königsdorfer Segelflugzentrum zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Volker Kempf, der während des Flugfestes Einblicke in das Cockpit eines Flugzeuges gewährte, konnte das große Interesse aller Altersgruppen bestätigen. „Ich hatte sowohl 13-Jährige als auch Rentner hier, die sich über Details erkundigten“, sagte er. Als die Sonne am Samstag unterging, erhellte ein Brillantfeuerwerk den Nachthimmel. Mit einem erneut gut besuchten Sonntag endete das diesjährige Flugfest.
