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Corona-Krise: Hilfsaktionen im Landkreis Miesbach

Ein Krisentelefon für die Stadt Miesbach

Von Peter Herrmann

Oberland.de berichtet über die vielen Helfer und Initiativen, die aktuell in der schweren Zeit der Corona-Krise mit kreativen Ideen und ehrenamtlichen Engagement denen helfen, die Hilfe benötigen. Immer mehr Nachbarschaftshilfen gründen sich neu. Bürger und Bürgerinnen rücken trotz Distanz enger zusammen. Oberland.de stellt in einer losen Serie die vorbildlichen Projekte vor, die derzeit in Städten und Gemeinden entstehen. Wir sprachen mit der Miesbacher Stadträtin Astrid Güldner, die gemeinsam mit den Mitgliedern des Ortsverbandes der Grünen die Hotline „Corona: Miesbach hilft“ gegründet hat.

Miesbach, 01.4.2020 – Die Kreisstadt Miesbach stellt seit dem 23. März eine städtische Rufnummer zur Verfügung, die an verschiedene Stadträte aller Fraktionen weitergeleitet wird. So können Fragen der Bürgerinnen und Bürger zeitnah beantwortet werden und eventuell Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden. Laut der noch amtierenden Bürgermeisterin Ingrid Pongratz dauert die erste Schicht von 8-13 Uhr, die zweite Schicht läuft von 13-18 Uhr. Die technische Rufumleitung übernimmt die Stadt. 
„Die Hotline ist als Koordinationsstelle gedacht, die Hilfesuchende und Menschen, die Hilfe leisten möchten zusammenbringt. Gerade ältere Bürger, die man mit sozialen Medien im Internet nicht erreicht, finden mit dieser Servicenummer eine Anlaufstelle: zum Beispiel, wenn sie nicht mehr einkaufen gehen, mit ihrem Hund nicht mehr Gassi gehen oder Medikamente bei der Apotheke nicht mehr abholen können“, erklärt Astrid Güldner. 

Sie arbeitet eng mit der Facebook-Gruppe „Miteinander in Miesbach“ (geleitet von Sabrina Schnitzenbaumer, Tel. 08025/ 9 97 14 04) zusammen, kooperiert aber auch mit dem Landratsamt, dem Jugendamt und anderen ehrenamtlichen und kirchlichen Stellen. „Die Idee der Hotline entstand im Ortsverband der Grünen in Miesbach. Uns war wichtig, eine offizielle Adresse zu schaffen, die leicht zu finden ist: also ein Krisentelefon der Stadt“, betont Güldner. Die Resonanz war bereits in der ersten Woche hoch. „Es gibt viele Bürger, die sich für ihre Mitmenschen engagieren wollen“, stellt Güldner fest. 

Hoher Informationsbedarf

Zudem bestehe immer noch ein hoher Informationsbedarf: „Wo kann man sich testen lassen? Kommt die Müllabfuhr noch? Aber auch abwegige Fragen wie zum Beispiel ,Kann man in Miesbach noch Urlaub machen?‘ wurden gestellt“, berichtet die Miesbacher Stadträtin. Andere Hilfesuchende erkundigten sich über die Hotline nach einem Einkaufsdienst. „Eine Krisensituation mit diesem Ausmaß habe ich persönlich noch nicht erlebt. Die Schneekatastrophe im letzten Winter ist hierzu kein Vergleich. Aber schon damals hat sich gezeigt, dass Nachbarschaftshilfe und Solidarität in Miesbach funktionieren“, gibt sich Güldner zuversichtlich.

Die Hotline „Corona: Miesbach hilft“ ist unter der Rufnummer 08025/2 83 22 von Montag bis Freitag, jeweils 8 bis 18 Uhr, erreichbar.

Foto: Astrid Güldner

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