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Corona-Krise: Hilfsaktionen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Hausbesuchsdienst startet

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, 30.3.2020 -  Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen startet ab heute einen ärztlichen Hausbesuchsdienst (HBD), um Krankenhäuser und stationäre Einrichtungen zu entlasten. Der HBD richtet sich ausschließlich an nachweislich Corona-Infizierte oder begründete Verdachtsfälle. Damit soll ein Ansteckungsweg ausgeschlossen und die Bevölkerung geschützt werden, denn durch den Hausbesuch des Arztes können Infizierte in häuslicher Quarantäne bleiben und kommen nicht in Kontakt mit z. B. anderen Patienten im Wartezimmer der Praxen. Auch wird infizierten Patienten bzw. Verdachtsfällen geholfen, denen es nicht möglich ist, eine Praxis aufzusuchen.

„Ich bin froh, dass mit diesem Hausbesuchsdienst sichergestellt wird, dass infizierte Patienten wenn notwendig zu Hause ärztlich begutachtet werden können“, sagt Landrat Josef Niedermaier. "Mir ist es wichtig, an den Stellen, wo ein offensichtlicher Bedarf besteht, neue Strukturen aufzubauen. Neben all dem, was auf Bundes- und Landesebene unternommen wird, suchen wir auf lokaler Ebene mit engagierten Mitarbeitern Lösungen. Jetzt befinden wir uns in der Phase, wo wir zusätzlich einen gezielten Schutz bzw. eine Unterstützung für besonders anfällige und von schweren Verläufen betroffene Personengruppen aufstellen müssen. Insbesondere geht es um Menschen, die mit Covid-19 infiziert, aber noch kein Fall für eine stationäre Behandlung sind und trotzdem unbedingt ärztlich begutachtet werden müssen. Wir müssen alles dafür tun, dass die Betreuung der Betroffenen soweit möglich im häuslichen Bereich, also ambulant, erfolgt. Dies geschieht letztlich auch, um die Ressourcen in den Krankenhäusern zu schonen."

Den Besuchsdienst organisieren Katastrophenschutz, Feuerwehren und ärztlicher Kreisverband in Kooperation. Insgesamt werden im Landkreis drei Abschnitte gebildet: Süd, Mitte und Nord. Der Katastrophenschutz organisiert in Kooperation mit dem ärztlichen Kreisverband die benötigten ärzte für jeden Abschnitt. über die Feuerwehren werden Fahrer und Fahrzeuge gestellt, um die ärzte zu den Patienten zu bringen.

An wen richtet sich der Hausbesuchsdienst?

Der HDB bringt ärzte zu den Patienten, die nicht in die Praxis kommen können, z.B. wegen einer bestehenden Covid19-Infektion oder weil sie begründete Verdachtsfälle sind. Weiterhin sollen immobile Patienten ärztliche Hilfe erhalten.

Wie kann ich einen Hausbesuch beantragen?

Die Indikation wird beim Hausarzt festgestellt, sprich der Patient meldet sich telefonisch bei seinem Hausarzt. Dieser meldet den Patienten dann im Landratsamt. Das heißt für die Patienten, erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, wenn dieser nicht erreichbar ist, dann bleibt weiterhin die 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes als Anlaufstelle bestehen.

Wie sind die Ärzte und die Fahrer geschützt?

Ärzte und Fahrer erhalten durch die Feuerwehr eine persönliche Schutzausrüstung (PSA). Dies beinhaltet einen Ganzkörperanzug, Handschuhe, Schutzbrille und FFP2-Masken.
Test für Beschäftigte mit Corona-Symptomen aus Pflege- und Altenheimen sowie ähnlichen Einrichtungen an der Drive-In-Teststation auf der Flinthöhe: Inklusive der ersten Tests Ende vergangener Woche wurden in der Drive-In-Teststation bis Donnerstagabend ca. 270 Personen abgestrichen. Um die Tests noch mehr auszuweiten, sollen nun auch alle Mitarbeiter aus Pflege- und Altenheimen sowie ähnlichen Einrichtungen, die Corona spezifische Symptome zeigen, schnell und unbürokratisch in der Drive-in-Station untersucht werden. Damit soll verhindert werden, dass das Virus in Einrichtungen eindringt, wo sich besonders gefährdete Mitbürger befinden. Aber auch hier gilt: Der Termin wird im Gesundheitsamt vergeben.

Zentrale Koordination der Krankenhäuser und Rehakliniken im Rettungsdienstbereich Oberland

Seit Mittwoch werden alle Krankenhäuser und Rehakliniken im Rettungsdienstbereich Oberland, der die Landkreise Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Bad-Tölz Wolfratshausen umfasst, zentral koordiniert. Dr. Martin Dotzer wurde nach Absprache der drei Landräte als ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz bestellt. Ziel ist es, Patienten möglichst effektiv und passgenau zu versorgen und die Patientenströme so zu steuern, dass stets eine optimale Betreuung erfolgen kann.

Foto: Andrea Weber

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