Das Magazin für das Bayerische Oberland
So280
28. Apr 2024
Mo290
29. Apr 2024
Di300
30. Apr 2024
Mi010
01. May 2024
Do020
02. May 2024
Fr030
03. May 2024
Mo060
06. May 2024
Di070
07. May 2024

Ehrenamt für Kinder

Manfred Braune kümmert sich um Kinder in Marokko

Von Bettina Sewald

11.01.2022 - Ehrenamt statt Ruhestand. Das ist das Motto des Ickingers Manfred Braune, der sich seit 2018 für das Kinderdorf „Atlas-Kinder“ in Marokko engagiert.

„Ich habe den Vorstand der Stiftung „Atlas-Kinder“, Dr. Norbert Kutchera, beim Golfen kennengelernt“, erzählt Manfred Braune. Das Gespräch habe ihn tief beeindruckt. Er sei schließlich zu einer Benefiz-Veranstaltung nach Marrakesch eingeladen worden. Vor drei Jahren hat er sich zum ersten Mal vor Ort einen Eindruck verschaffen können. Seit dem widmet er quasi jede freie Minute den Kindern in Marrakesch: „Dazu muss man wissen, dass in Marokko jeden Tag rund 24 Kinder einfach ausgesetzt werden.“ Das besage eine Untersuchung der unabhängigen Hilfsorganisation INSAF.

Das Kinderdorf Dar Bouidar

Gegründet wurde das Kinderdorf Dar Bouidar im Jahr 2015 von dem ehemaligen Schweizer Versicherungsunternehmer Hansjörg Huber. Dieser lebe gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin vor Ort in Marrakesch, so Braune. Huber habe 2015 mit Zustimmung seiner Familie die Hälfte seines Vermögens in die Stiftung investiert und ein 12 Hektar großes Grundstück in der Gemeinde Tahanaou in Marokko gekauft. Dort ist das Kinderdorf Dar Bouidar der Atlas Kinder entstanden. Inzwischen werden dort 170 Kinder (10 Kinder mit Behinderung) von insgesamt 50 „Dorf-Müttern“ und zwei Krankenschwestern betreut.

Elf Wohnhäuser wurden gebaut, inklusive einem Haus für eine „integrative Gruppe“. Außerdem gibt es ein Schulgebäude, einen Kindergarten, eine Krankenstation und eine Straußenfarm. Doch das Dorf platzt aus allen Nähten. Manfred Braune: „Die Häuser wurden ursprünglich für bis zu 110 Kinder konzipiert, jetzt planen wir, Dank der Unterstützung einer marokkanischen Familie, ein zweites Dorf zu bauen.“ In den letzten zwei Jahren habe er sich um die Errichtung einer Solar- und einer Wasseraufbereitungsanlage gekümmert – pandemiebedingt von Deutschland aus.

Unterstützung durch Spenden

Trotz aller Unterstützung sei der Stiftungsverein auf Spendengelder angewiesen. „Wir erhalten Unterstützung von Firmen und Privatpersonen.“ „Bei uns kommen wirklich alle Spenden zu 100 Prozent im Kinderdorf an. Alle Ehrenamtlichen bezahlen bei uns ihre Flüge selbst“, betont der 71-jährige ehemalige Versicherungsmakler. Es würden überhaupt keine Gelder für einen aufgeblähten Verwaltungsapparat verwendet. Da der Deutsche Stiftungssitz der Atlas-Kinder in Münsing ist, fänden die Besprechungen auf dem kurzen Dienstweg statt.

Der dreifache Vater und zweifache Großvater hofft auf weitere Unterstützer und natürlich darauf, dass er bald wieder nach Marokko kann, um die Fortschritte im Kinderdorf zu evaluieren. „Der größte Ansporn ist es, in die lachenden Kinderaugen zu schauen. Das entschädigt für so manche Stunde Arbeit, die ich in das Projekt stecke.“ – Bettina Sewald

Hier finden Sie weitere Informationen: www.atlas-kinder.org.

NEWS