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Burschenverein Beuerberg-Herrnhausen

125 Jahre voller Brauchtum und Geselligkeit

Von Peter Herrmann

Beuerberg, 6.8.2024 – Seit seiner Gründung im Jahr 1899 ist der Burschenverein Beuerberg-Herrnhausen fest in das gesellschaftliche Leben der Eurasburger Ortsteile integriert. Das 125-jährige Jubiläum wurde mit einem viertägigen Fest begangen, das neben traditioneller Volksmusik und einer modernen Rave-Party im Festzelt auch einen eindrucksvollen Festzug und einen besinnlichen Gottesdienst umfasste.

Hochstimmung im vollen Festzelt

Bereits am Donnerstagabend eröffnete Bürgermeister Moritz Sappl die Feierlichkeiten mit dem traditionellen Bieranstich. „Es ist schon eine Wahnsinnsleistung, was die Burschen und Madln da in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben“, lobte Sappl, der ebenso wie sein Vorgänger Michael Bromberger selbst einmal Vorsitzender des Burschenvereins war. Der Verein hatte erst vor einem halben Jahr eine neue Vorstandschaft gewählt. „Es ist wirklich perfekt gelaufen“, zeigte sich der aktuelle Vorsitzende Jakob Ertl erleichtert.

Ob Rave-Party, „Wiagsogschneiden“ oder das abschließende Burschenfest mit der Heldensteiner Heubodnblosn – das Festzelt war bei jeder Veranstaltung bis auf den letzten Platz gefüllt. „Oft standen die Leute schon am Nachmittag auf den Tischen und haben getanzt“, staunte Sappl. Selbst beim Frühschoppen am Sonntagmorgen schienen die Besucher in bester Feierlaune zu sein. „Vielleicht sind ja einige in der vorherigen Nacht bis zum Morgen gleich dageblieben und haben sich zuvor nur ein frisches Hemd zum Wechseln mitgenommen“, mutmaßte Sappl scherzend.

Pfarrer lobt offene Gemeinschaft

Rund 1000 Teilnehmer von Vereinen und Musikkapellen aus Beuerberg und Umgebung zogen am Sonntagvormittag nach einer Feldmesse an der Königsdorfer Straße durchs Dorf zum Festzelt an der Bahnhofstraße. Pfarrer Bernhard Häglsperger zollte den Burschen in seiner Predigt Respekt und erinnerte dabei auch an ihre spektakulären Dreharbeiten zu einem kurzen Jubiläums-Videoclip. Er zeigt eine actionreiche Verfolgungsjagd mit einem Helikopter, Motorrad, Sportwagen und Traktoren. „Ihr seid doch nicht ganz dicht“, befand der Geistliche, wandelte diese vermeintliche Beschimpfung jedoch in ein Lob um.

Denn die Burschenschaft behalte die Freude an Geselligkeit und Brauchtumspflege eben nicht für sich, sondern lasse auch andere daran teilhaben. „Ihr bleibt eine offene Gemeinschaft, die durchlässig ist und auch daher auch mal nicht ganz dicht sein darf“, erklärte er. Am Ende des von der Musikkapelle Beuerberg musikalisch begleiteten Gottesdienstes forderte der Pfarrer den Burschenverein zum ausgelassenen Feiern auf. „Gehet hin und habt’s a Mordsgaudi!“, rief er in die Menge. Dass dies dennoch im gesundheitlich unbedenklichen Rahmen ablief, bestätigte die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Demnach gab es keine Unfälle und Verletzungen. „Die haben sich alle gut benommen“, bilanzierte Wolfgang Tutsch von der Wolfratshauser BRK-Bereitschaft zufrieden.

Fotos: Peter Herrmann


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