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Buchneuerscheinung - Oberland.de Buchempfehlung

Biografie des bayerischen Kult-Schauspielers Karl Obermayr

München, 28.10.2020 - Als "Manni Kopfeck" in der Fernsehserie "Monaco Franze" an der Seite von Helmut Fischer fand er bis heute Einzug in unsere Herzen. Doch war Karl Obermayr weit mehr als diese Rolle, die ihn schließlich unsterblich machte. Die Biografie "Karl Obermayr" von Autor Roland Ernst ist ab 27. Oktober 2020 im Handel erhältlich. Das Buch weist mit seinem Hardcover-Umschlag mit einer speziellen geltex-Oberfläche mit Leinenstruktur eine ganz besondere Haptik auf und ist daher auch optisch ein Highlight.

Als Obermayr 1931 als zweiter Sohn einer Beamtenfamilie in Freising auf die Welt kam, waren die politischen Umwälzungen bereits deutlich spürbar. Die Kochbäckergasse, in der die Familie lebte, wurde in Adolf-Hitler-Straße unbenannt und bei einem US-Luftangriff am 18. April 1945 großflächig zerstört. Sein Glück, als Jugendlicher nicht mehr in die Kriegswirren hineingezogen worden zu sein, war Obermayr sehr bewusst. Er absolvierte eine Buchdruckerlehre beim Freisinger Tagblatt, lernte jedoch in jeder freien oder unbeobachteten Minute seine Texte, die er abends mit seinem Schauspiellehrer in München durchging. Sein Wunsch, Schauspieler zu werden, stand bereits früh fest, und er widersetzte sich damit gegen die Mutter, die eine Beamtenlaufbahn für ihn anstrebte. 

Einziger Wermutstropfen: Hamburg war nicht Bayern

Obwohl er standhaft an seinem Plan festhielt und regelmäßig abends auf diversen Bühnen stand, ließ sein Durchbruch auf sich warten. Von der Ablegung der staatlichen Schauspielerprüfung 1957 bis zum ersten großen Bühnenauftritt sollten 15 Jahre vergehen. In der Zwischenzeit begann er zunächst eine Sprechertätigkeit beim Bayerischen Rundfunk und ging 1966 für ein Jahr nach Kleve. Im dortigen Theater am Niederrhein — fernab der bayerischen Heimat — erhielt er sein erstes festes Theaterengagement. Dann kam das Jahr 1972 und mit ihm eine Anstellung am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, eines der renommiertesten Staatstheater Deutschlands. Einziger Wermutstropfen für Obermayr: Hamburg war eben nicht Bayern und Hochdeutsch nicht sein Sprachraum — auch wenn er auf der Bühne in lupenreinem Hochdeutsch u.a. in Friedrich Schillers Klassiker »Die Jungfrau von Orleans« auftrat.

Das Fernsehen ließ ihn nicht mehr los

Zum Glück kam 1974 Helmut Dietl mit seiner (bis heute Kultstatus habenden) Fernsehserie »Münchner Geschichten« und holte Obermayr als Wirt Erwin Hillermeier zurück nach München. Hier spielte Obermayer mit Schauspielgrößen wie Therese Giehse, Ruth Drexel oder Gustl Bayrhammer. Diese Rolle öffnete ihm schließlich die Türen, sodass sich sein Traum endlich erfüllte: 1975 durfte er zum ersten Mal auf der Bühne eines bayerischen Staatstheaters spielen und wurde von den Münchner Kammerspielen fest angestellt. Doch auch das Fernsehen ließ ihn nicht los, sodass man ihn immer wieder in kleineren und größeren Rollen in verschiedenen Fernsehproduktionen zu sehen bekam, darunter u.a. in »Meister Eder und sein Pumuckl« oder in der Krimiserie »Der Alte«. In »Kehraus«, einem Stück der Münchner Kammerspiele, das aufgrund seines großen Erfolges 1983 als Film in die Kinos kam, spielte er neben Gerhard Polt und Giesela Schneeberger. Und dann kam der »Monaco Franze« und mit ihm Obermayrs Paraderolle des Manni Kopfecks, die ihm eine bis dahin nie erreichte Popularität verschaffte.

Leider starb Karl Obermayr am Höhepunkt seiner Karriere viel zu früh (im Alter von gerade einmal 54 Jahren) im Juni 1985. Seine Rolle »Manni Kopfeck« ist unvergänglich und Karl Obermayr damit unvergesslich.

Infokästen zu den jeweils genannten Fernsehserien und Theaterstücken (mit Details wie Produktionszeitraum, Regie, Drehbuch, Mitwirkende, etc.), eine Filmografie im Anhang sowie zahlreiche Bilder, davon ein Großteil aus Privatbesitz, ergänzen die Geschichten und Anekdoten aus Obermayrs Leben, die der Autor von Zeitzeugen und Weggefährten erfahren hat. Entstanden ist ein vielschichtiges Porträt des charaktervollen bayerischen Volksschauspielers.

Hier können Sie das Buch bestellen.

Pressefoto: Allitera-Verlag


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