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Buchheim Museum, Bernried

Buchheims Negativ- und Diaarchiv wird digital

Bernried am Starnberger See, 15.11.2022 (red) - Die Online-Sammlung des Buchheim Museums hat mit der Veröffentlichung der ca. 40.000 Negative und ca. 50.000 Dias von Lothar-Günther Buchheim begonnen und macht ihre Forschung tagesaktuell öffentlich. 860 Aufnahmen stehen bereits online, jeden Monat kommen kontinuierlich weitere hinzu.

Seit 2019 veröffentlicht das Buchheim Museum Werke in der Sammlung Online. Bisher waren dies real existierende Objekte, insbesondere diejenigen, die Teil von Provenienzforschungsprojekten waren. Jetzt wird den Nutzenden auch ein Blick ins Negativ- und Diaarchiv geboten. »Es ist ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung digitaler Erschließung der Sammlung, insbesondere aber der Präsentation des Werks unseres Stifters«, erklärt Rajka Knipper, Sammlungsleiterin und stellvertretende Museumsdirektorin.

Für die Negative und Dias steht eine neue Expertensuche zur Verfügung, um auch diese
mit einer Kombination aus Abfragen durchsuchen zu können. »Wie in der Expertensuche
der Sammlungsobjekte kann nach dargestellten Personen, Ort und technischer Kategorie gefiltert werden, hinzu kommt für die Fototechnik-Interessierten ein Filter der Filmmarken.« Das Negativ- und Diaarchiv vereint alle im Buchheim Museum erhaltenen Filme, die Lothar-Günther Buchheim seit Mitte der 1930er-Jahre belichtet hat. Durch das Onlinestellen der ganzen Filme wird für die Nutzenden die Aufnahmesequenz erfahrbar.

Auch eindeutig misslungene Bilder werden publiziert. Bei oft veröffentlichten Aufnahmen sieht man auch die Bilder, die kurz davor und danach entstanden sind und man kann selbst entscheiden, ob man ebenso gewählt hätte. Buchheim fotografierte gern und viel, nicht selten mit Blick auf einen Text oder ein Buch, das er veröffentlichen wollte. Ganze Fotobücher sind von ihm erschienen, in denen die Bildseiten die Textseiten bei Weitem überwiegen. Seit den 1940er-Jahren sind viele seiner Artikel mit eigenen Bildern illustriert. Obwohl Buchheim als Kriegsmaler der Marine im Zweiten Weltkrieg tätig war, hat er auch in dieser Zeit ausgiebig fotografiert und die Fotos anschließend vermarktet. Gleichzeitig hat er von Beginn an die Kamera wie ein Skizzenbuch verwendet und Personen, Dinge und Situationen festgehalten, um sie später zeichnerisch oder druckgrafisch umzusetzen. Wenn Vorlage und Umsetzung bereits in der Sammlung Online präsentiert werden, sind diese verknüpft und man gelangt unter "Verknüpfte Werke" direkt zum passenden Werk.

Buchheims Fotografien entstanden auf Reisen, in seinem privaten Umfeld oder auch bei
Veranstaltungen. Selbst bei Fernsehsendungen, in denen er als Gast geladen war, hatte er oft seine Kamera dabei und hielt sein Gegenüber fotografisch fest. Die Aufnahmen sind so auch ein nicht zu unterschätzender Fundus für die Rekonstruktion des Lebens Lothar-Günther Buchheims, seiner Familie und Freunde.

Weitere Informationen zu den Negativ- und Diafilmen in der Sammlung Online:
https://sammlung.buchheimmuseum.de/negativ-dia-filme/
Weiter Informationen zur Expertensuche der Sammlung Online:
https://sammlung.buchheimmuseum.de/suche/negative-diapositive.php

Fotos: Buchheim Museum

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