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Kirchenchor St. Joseph feiert 100. Geburtstag

Cäcilienmesse und Orgelsymphonie in Tutzing

Tutzing, 13.11.2019 - Die beliebte Cäcilienmesse von Charles Gounod wird am Sonntag, 24. November, um 18 Uhr in Tutzing aufgeführt. Mit einem festlichen Konzert unter der Leitung von Helene von Rechenberg feiert der Kirchenchor St. Joseph in der Pfarrkirche seinen 100. Geburtstag. Das Werk von Gounod (1818–1893) passt ausgezeichnet zu diesem Anlass, denn die Heilige Cäcilie ist die Patronin der Kirchenmusik, in der auch und vor allem das Lob Gottes angestimmt wird.

Faszinierend hat es der Komponist gestaltet: Nach dem zarten, fast mystischen „Gloria in excelsis“ des Soprans hebt der Chor zu einem mächtig auftrumpfenden „Laudamus te“ an. Gesangssolisten in der „Messe solennelle en l’honneur de Sainte-Cécile“, wie die Messe vollständig heißt, sind Ines Bergk (Sopran), Sebastian Köchig (Tenor) und Eric Fergusson (Bass).

Die Messe weist eine üppige Besetzung auf – mit Orgel und dem Orchester St. Joseph, das diesmal symphonisch besetzt ist. Gounod verlieh ihr in der Chor- und  Orchesterbehandlung starke opernhafte Züge. Camille Saint-Saëns wohnte der Uraufführung als Zuhörer bei und schrieb später: „Die Aufführung der Cäcilienmesse rief eine Art Benommenheit hervor. Diese Einfachheit, diese Größe, dieses reine Licht, das sich über die Musikwelt wie eine Dämmerung breitete, setzte die Leute sehr in Erstaunen: Man fühlte, dass hier ein Genie tätig gewesen war . . . glänzende Strahlen gingen von dieser Messe aus . . . zunächst war man geblendet, dann berauscht und schließlich überwältigt.“ Den Part an der Sandtner-Orgel übernimmt Klemens Schnorr.

„Ein Stück französischer Lebensfreude“

Noch zwei weitere Werke französischer Komponisten hat die Dirigentin Helene von Rechenberg für das Jubiläumskonzert ausgewählt. Bei der 1. Symphonie d-Moll op. 42 von Felix Alexandre Guilmant (1837–1911) wird das Orchester auf der Orgelempore platziert sein. Denn es kommt zu einer Zwiesprache oder auch einem Wettstreit zwischen Orgel und Orchester. Und da müssen sich die Instrumentalisten und der Organist gut hören können. Von Rechenberg bezeichnet das Werk als „romantisches Glanzstück“. Es verkörpere „ein Stück französischer Lebensfreude, die man unbedingt gehört haben muss“.

„Der Mann kann“

Solist dieser Orgelsymphonie von Guilmant ist ebenfalls Professor Klemens Schnorr. Er war Meisterschüler von Franz Lehrndorfer und fungierte früher am Freiburger Münster als Domorganist und an der Hochschule für Musik in Freiburg als Orgellehrer Helene von Rechenbergs. Schnorr konzertiert in ganz Europa und spielte für Rundfunk und Fernsehen Orgelwerke ein. Mehrmals wirkte er als Juror bei Internationalen Wettbewerben mit, etwa in Moskau, Kaliningrad, Wolgograd, Graz, Mailand oder Saragossa. In der Ulmer Presse wurde klipp und klar festgestellt: „Um es gleich zu sagen: Die Frage nach den technischen Qualitäten seines Spiels stellt sich bei Klemens Schnorr nicht. Der Mann kann.“

César Francks Psalm – eine inbrünstige Hymne

Anders als die Orgelsymphonie werden die beiden anderen Werke vorn in der Josephskirche, im Altarraum, aufgeführt. Ausgezeichnet passt zum Jubiläumskonzert „100 Jahre Kirchenchor St. Joseph Tutzing“ die Vertonung des 150. Psalms von César Franck (1822–1890) als krönender Abschluss. Dieser poetisch, religiöse Text aus der Bibel trägt den überschwänglichen Titel „Das große Halleluja“. Da heißt es etwa „Lobt Gott in seiner mächtigen Feste, lobt ihn mit Posaunen, mit Psalter, Harfen und Zimbeln.“ Und schließlich mündet die inbrünstige Hymne von Chor und Orchester in einem lautstarken „Halleluja“.

Eintritt: 27 und 22 Euro, ermäßigt für Schüler/Studenten 17 Euro. Karten sind im Vorverkauf erhältlich im Pfarrbüro St. Joseph, Tutzing, Kirchenstraße 10, Tel. 08158/993333, in der Buchhandlung Held, Hauptstr. 70, Tel. 08158/8388 sowie im Tourismusbüro Tutzing, Leidlstr. 1, Tel. 08158/258850, und an der Abendkasse.   

Fotos: Christian Binder, Lorenz Goslich


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