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Maschkera - Larvenschnitzer Anton Ostler aus Mittenwald

Die Larv' ist das Wichtigste

Mittenwald/Alpenwelt Karwendel, 30.1.2019 - Der Fasching treibt die Maschkera im Werdenfelser Land in Gassen und Wirtshäuser. Besonders viele und schöne dieser Figuren mit Holzmasken sieht man in Mittenwald. Dort mischt ein junger Bildhauer kräftig mit.

Zwischen Dreikönig und Faschingdienstag „geht man Maschkera“ in der Alpenwelt Karwendel, und zwar seit Jahrhunderten. Dann ziehen Männer mit Holzlarven (Masken), Maschkera-Gewand und Musikinstrumenten durch Gassen und Wirtshäuser, um den Winter zu vertreiben. Höhepunkt ist der „Unsinnige Donnerstag“ vor dem Faschingswochenende.

Kunststudent Anton Ostler (26) ist im Geigenbauort Mittenwald, Hochburg der „Fosnacht“, oft als Maschkera unterwegs. Der junge Bildhauer schnitzt selbst Larven und liebt die alte Tradition. „Masken und das sich Verkleiden faszinieren uns Menschen von je her“, meint Ostler. Die Larv‘ – wie man die Holzmaske im Werdenfels nennt –  ist wichtigstes Accessoire eines Maschkera. Mehrere Dutzend davon hortet seine Familie in Krün, an die 15 hat Anton Ostler selbst geschnitzt. Seine Liebe dazu begann früh: „Als Bub hab‘ ich in der Garage ein Schnitzeisen gefunden und am Schulweg beim Schnitzer in Mittenwald vorbeig‘schaut.“

Nach dem Abitur ging’s auf die Schule für Holz und Gestaltung im nahen Garmisch-Partenkirchen, später an die Akademie der Bildenden Künste nach Nürnberg. Im Moment arbeitet Anton Ostler viel mit sehr kleinen geschnitzten Figuren. „Damit sie nicht übersehen werden, stell‘ ich ein Fernrohr dazu“, ergänzt der Weltraumfan lachend. Auch an der Akademie hatte er schon mit Masken zu tun, modellierte etwa Donald Trumps Gesicht in Ton.

Mehr zur Faschingstradition in der Alpenwelt Karwendel lesen Sie hier.

Fotos: Georg Neuner, Wera Tuma

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