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Aktionskünstler Gerhard Beham aus Münsing legt Bilderserie „Demokratie“ neu auf

Ein Kämpfer für die Demokratie

Von Andrea Weber

Münsing, 15.3.2020 – Der politische Aktionskünstler Gerhard Beham aus Münsing ist wieder aktiv. Der rührige Geist, der heuer im 75sten Jahr nach dem Kriegsende selbst seinen 75. Geburtstag feiert, sieht diesen Zusammenhang für den richtigen Zeitpunkt, erneut und mit Nachdruck auf das große Gut der Demokratie in Deutschland hinzuweisen. Zeit seines Lebens kämpft Beham mit seiner Fotokunst und seinen öffentlichen durchaus provokanten Kunstaktionen für den Erhalt der Freiheit, der Menschenrechte und der freien Meinungsbildung.

Gegenwärtig sieht der Künstler die Gefahr eines „latenten Faschismus innerhalb der Gesellschaft“, und reagiert prompt. Die neu überarbeitete und handsignierte Sonderauflage heißt „DEMOKRATIE? Scheiß drauf!“ Einen Teil der computerbearbeiteten Collagen aus Fotografie und Grafik hat Beham 2009 als Plakataktion am Sebastiani-Steg in Wolfratshausen unter dem Titel „Kein Frühling für Faschisten“ öffentlich gezeigt. Skandalös war damals, dass die Plakate über Nacht entfernt wurden. Auf Anfrage, kann man die neu aufgelegte Bilderserie beim Künstler bestellen.

Es sind Collagen die von einer realen Gefahr sprechen. Beham ist ein politischer Mensch, der die gesellschaftliche Entwicklung stets kritisch beobachtet hat. Ihn sorgt, dass „die Demokratie eine Selbstverständlichkeit geworden ist“. „Viele schätzen die Freiheiten, mit denen wir leben dürfen, nicht mehr.“ Nun will der Münsinger Künstler wach rütteln und vor Augen führen, was passieren würde, wenn es diese Werte nicht mehr gebe. Es sind harte Motive die symbolhaft von Aggression, Aufwind von rechts, Diskriminierung, Auflösung der Frauenrechte und Religionsfreiheit sprechen und schließlich deutlich machen, was im dritten Reich geschah.

Kein Vertreter der „Schönen Künste“

Zum Beispiel zeigt das erste Bild dieser Serie drei gesichtslose Kahlköpfe in den Farben Schwarz-Rot-Gold mit erhobenem Arm an Marionettenfäden zum Hitlergruß hochgezogen und gelenkt von einer Knochenhand, die den Tod symbolisiert. Gerhard Beham ist kein Vertreter der „schönen Künste“. Er will Aufklären, Aufzeigen und Informieren. Seine journalistische Laufbahn habe ihn früh und nachhaltig politisch geprägt, besonders, erinnert sich Beham, als er als Produktionsleiter für den Hitler-Biografen Joachim Fest bei dessen Recherchen für den dokumentarischen Kinofilm „Hitler, eine Karriere“, half. Der Kinofilm wurde auf der Biennale 1977 in Berlin uraufgeführt. Zudem gestaltete Gerhard Beham während seiner aktiven journalistischen Arbeit mehrere Beiträge für die BR-Sendereihe „Der weiße Fleck“, unter anderem führte er ein Interview mit Kurt Waldheim, dem früheren UN-Generalsekretär, über die UNO-City in Wien. Heute lebt Beham in Münsing und arbeitet als freischaffender Künstler.

Handsignierte Sonderauflage „Demokratie? Scheiß drauf!“ kann beim Künstler erworben werden, für eine Schutzgebühr von 10 Euro unter info@remove-this.art-beham.de  Weitere Infos unter www.art-beham.de 

Foto: Andrea Weber


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