Ein Ort der direkten Begegnung: Das neue Münsinger Bürgerhaus
Münsing
Von Benjamin Engel
Münsing, 16.05.2024 - Das neue Münsinger Bürgerhaus mit Tiefgarage und Veranstaltungssaal wurde in nur zweieinhalb Jahren errichtet und diesen Frühling mit einem Festakt eröffnet. Die Atmosphäre war ausgesprochen beschwingt und festlich.
Ohne mutige Entscheidungen hätte die Gemeinde Münsing den langwierigen Kraftakt, ein neues Bürgerhaus zu errichten, kaum verwirklichen können. Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) erinnerte beim Festakt zur offiziellen Eröffnung daran. Bereits 2008 kaufte die Gemeinde das Areal mit dem Pallaufhof, ehe das Münchner Büro Peck Daam Architekten ein Jahrzehnt später den Wettbewerb gewann und mit der Planung begann. Erst zu Ostern dieses Jahres konnte die Verwaltung ihre neuen Räume im Haus beziehen. Im April zeigten die Musikkapelle Münsing mit Wertungsspielen von mehr als einem Dutzend Musikformationen und die Kabarettistin Luise Kinseher, was der neue Pallaufsaal kulturell zu bieten hat. Das Kernmotto des Festakts war treffend: „Wir lassen uns den Humor und das Feiern nicht verbieten.“
Feierliche Eröffnung
Rund 400 geladene Gäste – vom Münsinger Verwaltungsteam, Politikern aus Ort und Region, Architekten, Planern bis zu Handwerkern und Vereinsvertretern – nutzten den Abend für intensive Gespräche. Das Begleitprogramm spiegelte die Vielfalt des Münsinger Kulturlebens wider: Von den drei Blaskapellen der Gemeinde und dem Wimpasinger Liedermacher Jan Wannemacher, über die Gemälde der Malerin Britta Göckeritz im Foyer bis zu den Holzskulpturen des Bildhauers Hans Neumann auf dem Außengelände, gestaltet von Verde Landschaftsarchitekten.
„Dieses Gebäude hat es verdient, dass es ordentlich eingeweiht wird“, erklärte Münsings Kulturreferent und Gemeinderat Georg Sebald (Wählergruppe Ammerland), der den offiziellen Teil des Festakts moderierte und die Redner mit spontanen, humorvollen Fragen konfrontierte.
Herausforderungen und Erfolge
Die größte Herausforderung war laut Bürgermeister Michael Grasl, alle Akteure und Beteiligten unter einen Hut zu bringen. „Der Erfolg hat viele Eltern.“ Dank ihnen sei aus der ehemaligen Hofstelle etwas Großartiges entstanden. Vom Spatenstich im September 2021 bis zur Fertigstellung vergingen zweieinhalb Jahre. Der Kostenrahmen von 22 Millionen Euro wurde eingehalten, wozu der von der Gemeinde beauftragte Bauberater Peter Hacker wesentlich beitrug.
CSU-Landtagsabgeordneter Thomas Holz sagte: „Jeder Euro Förderung ist gut angelegt.“ Ein Ort der Begegnung und des Austausches sei geschaffen worden – das „Herzstück der Gemeinde“. Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) schwärmte von der schönen „Schwingung“, die er im neuen Bürgerhaus spürte.
Kulturelle Vielfalt und Gemeinschaft
Auch die Gäste reagierten begeistert, als sie auf Aufforderung von Singer-Songwriter Jan Wannemacher zu seinen bayerischen Texten mitklatschten und mitsangen. Evangelischer Pfarrer Christian Moosauer sprach von historischen Rathäusern als multifunktionale Gebäude, in denen gefeiert und geheiratet wurde. Das Bürgerhaus passe perfekt ins Ortsbild zwischen Verwaltungszentrum, Schule, Pfarrkirche und Gasthaus. Es warte darauf, mit Leben gefüllt zu werden.
Der charakteristische hölzerne Lamellenvorhang
Das Gebäude aus Beton-, Stahl- und Holzelementen mit dem markanten hölzernen Lamellenvorhang bietet zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Architekt Bernhard Peck erklärte, der nach Süden orientierte Neubau greife die Proportionen und Lage des einstigen Pallaufhofs auf und verbinde Tradition mit Moderne. Ein Besucher verglich das Gebäude nach einem Auftritt von Kabarettistin Luise Kinseher mit einer Scheune, was Peck als Kompliment auffasste.
Der Bau des Bürgerhauses kostete insgesamt 22 Millionen Euro. Bürgermeister Michael Grasl äußerte auf die Frage, worauf er sich am meisten freue: „Auf zufriedene Mitarbeiter und strahlende Hochzeitspaare, denn nicht alle gehen so zufrieden aus dem Rathaus raus.“









