Holzhauser stellen aus
Ein Rundgang durchs Künstlerdorf
Von Andrea Weber
Münsing/Holzhausen, 23.7.2025 – Jährlich im Juli, alle zwei Jahre, und das seit 20 Jahren öffnen die Künstler in Holzhausen ihre Ateliertüren. Das Ausstellungswochenende zog heuer viele Kunstinteressierte an, die bei heißen Sommertemperaturen einen Rundgang durchs Dorf machten und die 21 Künstler in ihren Ateliers und Werkstätten besuchten.
Holzkünstler Peter Braun wohnt oben am Berg. Der Asphalt der Straße flimmerte in der Sonne. Am Hof angekommen gab es Frischgetränke, Kaffee und Kuchen. Peter Brauns neue Steckstühle haben Teufelsköpfe und der „Baumgeist“ ist eine geschnitzte Holzfigur für den Garten, dem der Schalk im Nacken sitzt. „Atelier im Altwirt“ nennt die Kunsttherapeutin Marianne Elisabeth Holzer ihre Wirkungsstätte seit 2023. Sie malt abstrakt und lädt andere ein selbst zu erfahren, wie die Kunst die Seele öffnet. Ihr gegenüber ist die Einmachküche von Irmgard Schmid. Ein Gewölberaum voller Köstlichkeiten in kleinen Gläschen. Marmeladen, Liköre, Sirupe stellt sie im Nebenraum selbst her. „Oftmals sagt der Nachbar zu mir, da hast‘ einen Eimer Zwetschgen“, erklärt sie den Besuchern.
Ein Künstlergarten zum Verweilen
Neben dem Trachtenladen von Martin Weber – dort war schon Drehort von Hubert & Staller – klang Live-Musik aus einer Scheune. Die Musikerinnen Andrea Bannert und Betty Beindl (bekannt von der Folkrock-Band Tibetrea) mit Bandkollegen spielten Rock’n’Roll-Stücke und an der mobilen Bar von Senta Auths Ape (italienisches Dreirad in Mint lackiert) wurde der Milchschaum für den Cappuccino gemacht. Ein Stück weiter lud die Fotografin Petra Bauer-Wolfram in ihren verwunschenen Garten zum Verweilen ein. Zwischen Blumen standen farbstarke Makroaufnahmen auf Alu-Prints. Derweil drinnen im Wohnzimmer erklärte die Künstlerin ihre Cyanotypien, ein Blaudruck der den Fotos einen nostalgischen Touch verleiht.
Gefährliche Vorführung
Während bei Ute Schaeberle im Atelier viele Besucher ein und aus gingen und sich ihre Miniwelten im Kronkorken anschauten – Schaeberle macht aus allem kleine Kunstobjekte – genossen andere im schattigen Garten der Bar „Sogno di Vino“ italienische Weine. Und gefährlich ging es bei der freiwilligen Feuerwehr zu. In einer Vorführung zeigten sie den Zuschauern am Rande einer Wiese was passiert, wenn brennendes Fett mit Wasser gelöscht wird. In Holzhausen war was los. Dort ist fast in jedem Haus die Kunst daheim.
Weitere Mitwirkende:
Anna Bellmann, Papierobjekte
Daniela Braun, Gehmeditation
AK Eine Welt e.V.
Familie Post, Überraschungen
Gregory Prade, Lighthouse
Hedwig Huber, Standl to go
Katharina Nell, Kasperltheater
Monika Göppner, Schmuck
Matthias Pfab, Drechselarbeiten
Rudolf Werner, Schied, Schlosserei
Summer2Go, Kaffee & Kuchen
Imkerei Steigenberger
Café Waldhauser, Bauernhofcafé
Fotos: Andrea Weber






