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Neue Ausstellung im Kloster Beuerberg

„Ferdinand“ - Installation im Gartenpavillon

Beuerberg, 7.8.2019 - Das Diözesanmuseum für christliche Kunst des Erzbistums München und Freising zeigt im Gartenpavillon von Kloster Beuerberg eine Ausstellung der Künstlerin Elke Härtel. Zum vierten Mal ist damit eine zeitgenössische Künstlerin eingeladen, eine Installation für diesen besonderen Ort zu schaffen. Die Eröffnung findet im Rahmen des Stifterinnenfests am kommenden Sonntag, 11. August, um 15 Uhr im Gartenpavillon statt.

Elke Härtel, die in München lebt und arbeitet, ist bekannt insbesondere durch ihre virtuos modellierten Skulpturen in Ton, Gips und Bronze. Ihre meist weiblichen Figuren entspringen ihrer Phantasie und literarischen Überlieferungen wie Märchen, Mythen und religiösen Texten. Aus dem Fundus der Kulturgeschichte holt die Künstlerin traditionelle Vorbilder in die Gegenwart und entwickelt durch Verwandlung und Verfremdung eine eigene Bildsprache.
Immer tragen Elke Härtels Arbeiten Merkmale von Verletzlichkeit und Verwundung, von Isolation und Gewalt. Das Imperfekte des weiblichen Körpers gehört zu den konstitutiven Merkmalen ihrer Arbeit wie seine Verwandlung zu einem Mischwesen und sein Verhältnis zum Tier.

Rapunzel, Eloise und Elefantenfrau

In dem Gartenpavillon des Klosters hat Elke Härtel ein Ensemble von Figuren wie zu einem feierlichen Umzug versammelt: drei weibliche Gestalten (Rapunzel, Eloise und Elefantenfrau) und eine Tierskulptur, ein Esel mit Kerzen auf dem Rücken, der der Ausstellung den Namen gibt. Mensch und Tier in jener „Perlenkette einer Traumwelt“, wie die Künstlerin sagt, „einer surrealen Prozession“ verknüpfen sich zu einer Geschichte. Am Ort der monastischen Gemeinschaft weiblicher Religiosen, der Salesianerinnen, die bis vor wenigen Jahren hier lebten, setzt Elke Härtel weibliches Selbstbewusstsein und Stärke ins Bild und mit dem Tier ein Sinnbild der Hoffnung auf eine humane Welt.

Elke Härtel, geboren 1978 in Erding/Altenerding, studierte nach ihrer Lehre als Holzbildhauerin an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und machte ihr Diplom Freie Kunst an der Akademie der bildenden Künste in München. Sie erhielt Preise und Stipendien, hatte viele Einzelausstellungen wie im Diözesanmuseum Freising Verwandlungen (2012) und Gruppenausstellungen wie Favoriten 08 (2008) in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, und schuf viele Arbeiten für den öffentlichen Raum (wie Maria Immaculata (2011), Neuinterpretation des 21. Jahrhunderts der „Atteler Madonna“ von Ignaz Günther am Seitenaltar der ehem. Klosterkirche St. Michael, Für Euch (2017), Denkmal zur Erinnerung an alle Opfer des Amoklaufs vom 22.7.2016.  

Foto: Elke Härtel

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