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Kulturherbst Geretsried 2021 - Willy Astor

Das Beste aus zwei Welten

 Von Andrea Weber

Geretsried, 12.10.2021 – Am Geretsrieder Kulturherbst trat Willy Astor als Wortakrobat auf und Willy Astor mit dem Geretsrieder Musiker Titus Vollmer als poetischer Soundmacher. Mit seinem wundervollen Instrumentalstück „Nautilus“ ging es am Ende eines fast dreistündigen Konzerts inklusive Pause in die Tiefen der Klangwelt hinab. Dabei wurden die Bühnenspots gedimmt und die Raumbeleuchtung in nachtblau getaucht. Das war ein Wort- und Klangkonzert vom Feinsten.

Dieses Mal waren sie alle da – die Bürgermeister aus dem Landkreis samt Gattinnen sowie Josef Niedermaier. „Sind Sie mit dem Landrad gekommen oder doch mit dem Auto?“. Willy Astor kann‘s halt einfach nicht lassen. Nach so vielen Jahren Wortspielereien scheint der Künstler zumindest bei der Arbeit auf der Bühne alles wortspielerisch zu verdrehen, was ihm spontan entgegenkommt. Für die Zuhörer, auch wenn sie seine Sprachkunst aus Funk und Fernsehen so gut kennen, immer wieder ein spaßiger Hochgenuss.

Von Reinigungsmitteln bis Spirituosen

Man weiß nur nicht, ob man sich auf die Wortverdrehungen konzentrieren soll oder auf den Inhalt der Geschichten, die zum Beispiel aus Reinigungsmitteln zusammengebastelt sind oder mit zahlreichen Spirituosen-Namen einen neuen Sinn ergeben. Ob das seine Geschichten aus der Wohngemeinschaft vom Münchner Hasenbergl waren („Der Niki war a Lauder, da Johnny a Depp. Und beim Schmusen störten Giseles Bündchen.“), oder seine Pleitegeschichten aus sparsamen Ausbildungszeiten zum Werkzeugmacher („Hast Du noch an Keith (Kies) Richard? Na, geh doch zur Ursula, da kannst Du Dir was von der Leyen).

Anekdote anlandender Außerirdischer

Humor kommt vom Erzeuger, sagt der Willy und singt das Lied vom Gurkensalat bei einem rhythmischen Polka-Verschnitt der „Spastelruther Katzen“. Dann geht’s weiter „Lappenlos durch die Nacht“. Willy Astor macht gerne Blödsinn und das mit hoher Kunst. Er erläuterte seinem Publikum, warum „das A am Anfang vom Alphabet steht“ mit einer Anekdote anlandender Außerirdischer. Und das kubanische Kaulquappensocken-Lied (Guantanamera) gehört sowieso immer zum Programm. Das wissen die Fans, das können sie lautstark mitsingen. Mit seinem Musikerfreund Titus Vollmer wurde es am Ende eines fast dreistündigen abends inklusive Pause mit dem Klang von „Sound of Island“ hochkarätig instrumental.

Willy Astor mit rosa Hose und gelben Turnschuhen kann aber auch ganz „einfach, einfach sein“ – ein nachdenklichen Lied zum Abschied nach all dem lustigen Sprach-Klamauk.

Fotos: Andrea Weber


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