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Kulturherbst Geretsried 2021 - Komponist Fredi Auer in der Petruskirche

"Eine Ehre für euch zu spielen"

 Von Andrea Weber

Geretsried 11.10.2021 – Der diesjährige Geretsrieder Kulturherbst bot für alle Generationen ein hervorragendes und vielseitiges Programm, von Theater, Rock’n’Roll bis zur Klassik. Auch der Seniorennachmittag mit dem Konzert in der Geretsrieder Petruskirche wurde gerne besucht. Es spielte der Pianist und Komponist Fredi Auer aus Huppenberg bei Königsdorf. Seine sanfte Musik strahlt Romantik und eine von der Natur gegebene Zurückhaltung aus. Sein Programm heißt: „Erinnerungen an eine schöne Zeit“. Seine empathische Musik kann nur dort entstehen, wo Mensch, Tier und Natur eng zusammenleben.

Der Huppenberger Hof liegt auf einem sanften Hügel zwischen Königsdorf und Bad Tölz. Zwischen Apfelbäumen fällt der Blick bis zum Blomberg. Dort steht eine kleine Kirche am Hügel. Die Orgel darin spielt Fredi Auer oftmals nur für sich alleine. Bei ihm zuhause im Wohnraum des Austragshauses, in dem er lebt und komponiert, steht ein schwarzpolierter Flügel. Dieser Flügel, ein Schimmel, erzählte er im Gespräch nach dem Konzert, sei „sein Leben“. Er ist so ein dezenter Mensch, der leise spricht. Umso intensiver empfindet der heute 56-jährige Pianist und Komponist eine tiefe Leidenschaft zur klassischen Musik, insbesondere von Wolfgang Amadeus Mozart und George Gershwin.

Durch Musik entstehen Bilder

Diese Einflüsse kommen in seiner Musik deutlich zum Ausdruck. Die Stücke, die er seinen Gästen spielte, tragen Titel wie „Morgensonne“ oder „Augenblicke“. Annett Louisan hat kürzlich gesagt, dass „durch die Musik Bilder entstehen“. So ist das auch bei Fredi Auers Musik. Und so konnte man auch sehen, wie sich die Publikumsgäste auf den Klang der Klaviermusik einließen. Als Zugabe spielte Fredi Auer eigene Arrangements berühmter Stücke ganz unterschiedlicher Art. „Hören Sie jetzt, wie schön Kinderlieder sind“, sagte er zu seiner Version von „Ein Männlein steht im Walde“.  

Und mit dem weltberühmten Soldatenlied „Lili Marleen“ von Marlene Dietrich einst gesungen, verabschiedete sich der Komponist leise und zurückhaltend, so wie es eben seine Art ist. Er schloss vorsichtig den Tastendeckel des Klaviers und verließ leise die Kirche. Fredi Auer spielte ohne Gage für die Geretsrieder Senioren und Seniorinnen. „Es war mir eine Ehre.“ 

Fotos: Andrea Weber


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