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Kulturbühne Hinterhalt

Hippie-Kammerorchester krönt Livestream-Jubiläum

Von Peter Herrmann

Gelting, 6.4.2021 – Während an zahlreichen Veranstaltungsorten aufgrund der Corona-Pandemie die Lichter längst ausgegangen sind, erstrahlt die Kulturbühne Hinterhalt umso heller. Bei bunter Beleuchtung und glitzernder Deko verbreitete das Hippie-Kammerorchester mit nostalgischen Hits aus den 1960er- und 1970er Jahren Optimismus. Der mittlerweile 63. Livestream innerhalb eines Jahres war somit ein Spiegelbild für das ehrenamtliche Engagement des Kulturvereins Isar-Loisach (KIL).

Virtueller Applaus

Das schillernde Bühnenbild passte zweifellos gut zur Musik des Hippie-Kammerorchesters, das an die Ära der rebellischen 68er-Generation erinnerte. Viele der damaligen Forderungen seien nach Ansicht des aus zwei Frauen und zwei Männern bestehenden Quartetts auch 53 Jahre später noch aktuell. „Wohlstandsrituale sind heute sinnentleerter denn je“, behauptete Sängerin Ruth von Chelius. Gemeinsam mit ihrem Mann Hans, Julia von Miller und Jan Bartikowski stimmte sie gleich zu Beginn den Beatles-Hit „All You Need Is Love“ an. Dieser Hippie-Hymne folgten viele weitere. Dabei zeigte sich, dass Evergreens wie „Heart Of Gold“, „Mrs. Robinson“, „San Francisco“ oder „Peace Train“ immer noch gute Laune verbreiten. Denn erstmals in der einjährigen Livestream-Ära der Kulturbühne Hinterhalt konnte eine Band die ermunternden Chat-Kommentare des Publikums auf einem am Bühnenboden befestigen Monitor mitverfolgen. Der virtuelle Applaus beflügelte das Hippie-Kammerorchester zu interaktiven Quizspielen und politischen Kampfansagen. So zitierte Julia von Miller den amerikanischen Autor Henry David Thoreau, der schon im 19. Jahrhundert zu zivilem Ungehorsam aufforderte und zeitweise keine Steuern mehr zahlte. Folgerichtig erklang in der Zugabe der T.-Rex-Klassiker „Children Of The Revolution“. 

Livestream-Premiere fürs Kammerorchester

Am Ende des Konzerts waren die vier Musiker selbst überrascht, dass ihnen das rund 80-minütige Konzert viel kürzer vorkam. „Es war unser erster Livestream-Auftritt“, gestand Gitarrist Hans von Chelius nach der Aufzeichnung. Deshalb reisten die Musiker schon vier Stunden vor Konzertbeginn an, um ein Gespür für das ungewohnte Ambiente zu bekommen. Dass die Spielfreude und positive Energie danach umso größer waren, gefiel auch Kameramann Thorsten Thane. In seiner Einführung zum mittlerweile 63. Livestream erinnerte er an die rund 2000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden der KIL-Mitglieder, die den widrigen Bedingungen erfolgreich getrotzt haben.   

Live-Stream zum 1-jährigen Jubiläum mit dem Hippiekammerorchester findet Ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=QOvcaYdWpfU 

Fotos: Peter Herrmann


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